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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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nicht hätten können anders thun; sondern es wird beschuldiget die muthwillige Vnwissenheit der Juden / welche muthwillig nicht haben wissen wollen / daß JEsus von Nazareth sey der grosse Prophet von Gott verheissen. Vnnd auß solcher muthwilligen Vnwissenheit haben sie Christum dahin gegeben / vnd zum Todte verurtheilet: Welches dann Gott alles zuvor gesehen / vnd verkündiget hat. Wiewol sie nun wol eben dieselbigen Weissagungen alle Sabbather gelesen haben / dennoch weil sie nach jhrer muthwilligen Blindheit dieselbigen nicht verstanden / so haben sie sie auch erfüllet mit jhrem vrtheilen.

2.

Das ander daß bey dem Todte Christi hie angezeichnet wird / ist die Vnschuld Christi / davon der Apostel also saget: Wiewol sie keine Vrsach deß Todtes an ihm funden / baten sie doch Pilatum ihn zu tödten. Christus der Sohn GOttes / ist ja wol in der Warheit in seinem Leyden gewesen ein Sünder aller Sünder / der allergrössester Sünder / welcher je in die Welt kommen war; vnd ward ein Fluch für Gott vnd den Menschen; aber das alles war er für vns / vnd so ferne er sich an vnsere statt dahin Gal. 3, 13.gegeben hat; wie die Schrifft saget. Christus ward ein Fluch / das ist / es ist der Fluch von GOtt auff jhn gefallen / vnd verflucht geachtet / nicht seinenthalben / sondern für vns / vnnd vnsernt halben. Vnd abermal: GOtt hat den / der von keiner Sünden gewust / für vns zur Sünden gemacht / vnnd jhn an vnser statt / als einen Sünder gehalten vnd tractiret. Aber in jhm selbsten war er das vnschuldige Lämblein Gottes: gantz rein von aller Befleckung. Vnd einen solchen Heyland musten wir haben / dann were nur etwas sündliches an jhm gewesen / so were er selbst eines Heylandes bedürfftig gewesen. Damit aber / daß die Juden wieder Gewissen / auß blossem Neid / ohn alle vberwiesene Vrsach / Christum zum Todte gefordert / wird jhr boßhafftiger Muthwill gehäuffet. Dann sie ja einen Gerichts Proceß mit jhm gehalten. Deßglei-

nicht hätten können anders thun; sondern es wird beschuldiget die muthwillige Vnwissenheit der Juden / welche muthwillig nicht haben wissen wollen / daß JEsus von Nazareth sey der grosse Prophet von Gott verheissen. Vnnd auß solcher muthwilligen Vnwissenheit haben sie Christum dahin gegeben / vnd zum Todte verurtheilet: Welches dann Gott alles zuvor gesehen / vnd verkündiget hat. Wiewol sie nun wol eben dieselbigen Weissagungen alle Sabbather gelesen haben / dennoch weil sie nach jhrer muthwilligen Blindheit dieselbigen nicht verstanden / so haben sie sie auch erfüllet mit jhrem vrtheilen.

2.

Das ander daß bey dem Todte Christi hie angezeichnet wird / ist die Vnschuld Christi / davon der Apostel also saget: Wiewol sie keine Vrsach deß Todtes an ihm funden / baten sie doch Pilatum ihn zu tödten. Christus der Sohn GOttes / ist ja wol in der Warheit in seinem Leyden gewesen ein Sünder aller Sünder / der allergrössester Sünder / welcher je in die Welt kommen war; vnd ward ein Fluch für Gott vnd den Menschen; aber das alles war er für vns / vnd so ferne er sich an vnsere statt dahin Gal. 3, 13.gegeben hat; wie die Schrifft saget. Christus ward ein Fluch / das ist / es ist der Fluch von GOtt auff jhn gefallen / vnd verflucht geachtet / nicht seinenthalben / sondern für vns / vnnd vnsernt halben. Vnd abermal: GOtt hat den / der von keiner Sünden gewust / für vns zur Sünden gemacht / vnnd jhn an vnser statt / als einen Sünder gehalten vnd tractiret. Aber in jhm selbsten war er das vnschuldige Lämblein Gottes: gantz rein von aller Befleckung. Vnd einen solchen Heyland musten wir haben / dann were nur etwas sündliches an jhm gewesen / so were er selbst eines Heylandes bedürfftig gewesen. Damit aber / daß die Juden wieder Gewissen / auß blossem Neid / ohn alle vberwiesene Vrsach / Christum zum Todte gefordert / wird jhr boßhafftiger Muthwill gehäuffet. Dann sie ja einen Gerichts Proceß mit jhm gehalten. Deßglei-

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[648/0668] nicht hätten können anders thun; sondern es wird beschuldiget die muthwillige Vnwissenheit der Juden / welche muthwillig nicht haben wissen wollen / daß JEsus von Nazareth sey der grosse Prophet von Gott verheissen. Vnnd auß solcher muthwilligen Vnwissenheit haben sie Christum dahin gegeben / vnd zum Todte verurtheilet: Welches dann Gott alles zuvor gesehen / vnd verkündiget hat. Wiewol sie nun wol eben dieselbigen Weissagungen alle Sabbather gelesen haben / dennoch weil sie nach jhrer muthwilligen Blindheit dieselbigen nicht verstanden / so haben sie sie auch erfüllet mit jhrem vrtheilen. Das ander daß bey dem Todte Christi hie angezeichnet wird / ist die Vnschuld Christi / davon der Apostel also saget: Wiewol sie keine Vrsach deß Todtes an ihm funden / baten sie doch Pilatum ihn zu tödten. Christus der Sohn GOttes / ist ja wol in der Warheit in seinem Leyden gewesen ein Sünder aller Sünder / der allergrössester Sünder / welcher je in die Welt kommen war; vnd ward ein Fluch für Gott vnd den Menschen; aber das alles war er für vns / vnd so ferne er sich an vnsere statt dahin gegeben hat; wie die Schrifft saget. Christus ward ein Fluch / das ist / es ist der Fluch von GOtt auff jhn gefallen / vnd verflucht geachtet / nicht seinenthalben / sondern für vns / vnnd vnsernt halben. Vnd abermal: GOtt hat den / der von keiner Sünden gewust / für vns zur Sünden gemacht / vnnd jhn an vnser statt / als einen Sünder gehalten vnd tractiret. Aber in jhm selbsten war er das vnschuldige Lämblein Gottes: gantz rein von aller Befleckung. Vnd einen solchen Heyland musten wir haben / dann were nur etwas sündliches an jhm gewesen / so were er selbst eines Heylandes bedürfftig gewesen. Damit aber / daß die Juden wieder Gewissen / auß blossem Neid / ohn alle vberwiesene Vrsach / Christum zum Todte gefordert / wird jhr boßhafftiger Muthwill gehäuffet. Dann sie ja einen Gerichts Proceß mit jhm gehalten. Deßglei- Gal. 3, 13.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/668>, abgerufen am 22.11.2024.