Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.heit vnnd Vorzug deß Jüdischen Volckes; damit er heimlich zuverstehen gibt / daß schon im Anfang jhre Vätter von GOtt vertröstet seyn auff das / welches in C. I. erfüllet ist: Vnnd daß er mit nichten gesinnet sey dem zu wiedersprechen / was im Gesetz / vnnd in den Propheten geschrieben stehet. Das war aber die Hoheit / vnd der Vorzug deß Jüdischen Volcks / daß Gott ihm erwöhlet hatte Jacob zu eim Erbtheil / Juda zu eim Eigenthumb. Diesem Volck offenbaret er sich / diesem Volck sandte er Propheten vnd Lehrer / diesem Volck verkündigte er seinen Willen. So that er keinem Volck auff dem gantzen Erdboden; sondern ließ sie gehen / nach jhres Hertzen duncken / in dicker Finsternuß. In Israel aber hat er ein Liecht angezündet. Diß war eine Policey / welche GOtt sonderlich angeordnet / vnnd für allen Nationen zu seinem Dienst erwöhlet hatte. Der GottAct. 13. 17. dieses Volcks / spricht Paulus / hat erwöhlet vnsere Vätter / vnd erhöhet das Volck / da sie Frembdlinge waren im Lande Egypti / vnd mit einem hohen Arm / führet er sie auß demselben / vnd bey viertzig Jahren lang duldet er jhre Weise in der Wüsten / vnd vertilget sieben Völcker in dem Lande Canaan / vnnd theilet vnter sie nach dem Loß jener Lande: Vnd gab jhnen Richter vnd Könige; erstlich Saul / vnnd hernach David / einen Mann nach dem Hertzen deß HErrn. Diß ist nicht genug; es ist dem Jüdischen Volck vergönnet noch eine höhere Eminentz: Nemblich daß auß jhnen entsprung / vnnd herfür gienge derselbige / welcher aller Welt Heyland ist. Hierumb endet Paulus in dieser seiner Predigt / die Erzehlung der alten Geschichten mit der Gedächtnuß deß Königs Davids / als welchem zuletzte vornemblich die Verheissung vom Messia erne- heit vnnd Vorzug deß Jüdischen Volckes; damit er heimlich zuverstehen gibt / daß schon im Anfang jhre Vätter von GOtt vertröstet seyn auff das / welches in C. I. erfüllet ist: Vnnd daß er mit nichten gesinnet sey dem zu wiedersprechen / was im Gesetz / vnnd in den Propheten geschrieben stehet. Das war aber die Hoheit / vnd der Vorzug deß Jüdischen Volcks / daß Gott ihm erwöhlet hatte Jacob zu eim Erbtheil / Juda zu eim Eigenthumb. Diesem Volck offenbaret er sich / diesem Volck sandte er Propheten vnd Lehrer / diesem Volck verkündigte er seinen Willen. So that er keinem Volck auff dem gantzen Erdboden; sondern ließ sie gehen / nach jhres Hertzen duncken / in dicker Finsternuß. In Israel aber hat er ein Liecht angezündet. Diß war eine Policey / welche GOtt sonderlich angeordnet / vnnd für allen Nationen zu seinem Dienst erwöhlet hatte. Der GottAct. 13. 17. dieses Volcks / spricht Paulus / hat erwöhlet vnsere Vätter / vnd erhöhet das Volck / da sie Frembdlinge waren im Lande Egypti / vnd mit einem hohen Arm / führet er sie auß demselben / vnd bey viertzig Jahren lang duldet er jhre Weise in der Wüsten / vnd vertilget sieben Völcker in dem Lande Canaan / vnnd theilet vnter sie nach dem Loß jener Lande: Vnd gab jhnen Richter vnd Könige; erstlich Saul / vnnd hernach David / einen Mann nach dem Hertzen deß HErrn. Diß ist nicht genug; es ist dem Jüdischen Volck vergönnet noch eine höhere Eminentz: Nemblich daß auß jhnen entsprung / vnnd herfür gienge derselbige / welcher aller Welt Heyland ist. 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Diß war eine Policey / welche GOtt sonderlich angeordnet / vnnd für allen Nationen zu seinem Dienst erwöhlet hatte. Der Gott<note place="right">Act. 13. 17.</note> dieses Volcks / spricht Paulus / hat erwöhlet vnsere Vätter / vnd erhöhet das Volck / da sie Frembdlinge waren im Lande Egypti / vnd mit einem hohen Arm / führet er sie auß demselben / vnd bey viertzig Jahren lang duldet er jhre Weise in der Wüsten / vnd vertilget sieben Völcker in dem Lande Canaan / vnnd theilet vnter sie nach dem Loß jener Lande: Vnd gab jhnen Richter vnd Könige; erstlich Saul / vnnd hernach David / einen Mann nach dem Hertzen deß HErrn.</p> <p>Diß ist nicht genug; es ist dem Jüdischen Volck vergönnet noch eine höhere Eminentz: Nemblich daß auß jhnen entsprung / vnnd herfür gienge derselbige / welcher aller Welt Heyland ist. Hierumb endet Paulus in dieser seiner Predigt / die Erzehlung der alten Geschichten mit der Gedächtnuß deß Königs Davids / als welchem zuletzte vornemblich die Verheissung vom Messia erne- </p> </div> </body> </text> </TEI> [643/0663]
heit vnnd Vorzug deß Jüdischen Volckes; damit er heimlich zuverstehen gibt / daß schon im Anfang jhre Vätter von GOtt vertröstet seyn auff das / welches in C. I. erfüllet ist: Vnnd daß er mit nichten gesinnet sey dem zu wiedersprechen / was im Gesetz / vnnd in den Propheten geschrieben stehet.
Das war aber die Hoheit / vnd der Vorzug deß Jüdischen Volcks / daß Gott ihm erwöhlet hatte Jacob zu eim Erbtheil / Juda zu eim Eigenthumb. Diesem Volck offenbaret er sich / diesem Volck sandte er Propheten vnd Lehrer / diesem Volck verkündigte er seinen Willen. So that er keinem Volck auff dem gantzen Erdboden; sondern ließ sie gehen / nach jhres Hertzen duncken / in dicker Finsternuß. In Israel aber hat er ein Liecht angezündet. Diß war eine Policey / welche GOtt sonderlich angeordnet / vnnd für allen Nationen zu seinem Dienst erwöhlet hatte. Der Gott dieses Volcks / spricht Paulus / hat erwöhlet vnsere Vätter / vnd erhöhet das Volck / da sie Frembdlinge waren im Lande Egypti / vnd mit einem hohen Arm / führet er sie auß demselben / vnd bey viertzig Jahren lang duldet er jhre Weise in der Wüsten / vnd vertilget sieben Völcker in dem Lande Canaan / vnnd theilet vnter sie nach dem Loß jener Lande: Vnd gab jhnen Richter vnd Könige; erstlich Saul / vnnd hernach David / einen Mann nach dem Hertzen deß HErrn.
Act. 13. 17. Diß ist nicht genug; es ist dem Jüdischen Volck vergönnet noch eine höhere Eminentz: Nemblich daß auß jhnen entsprung / vnnd herfür gienge derselbige / welcher aller Welt Heyland ist. Hierumb endet Paulus in dieser seiner Predigt / die Erzehlung der alten Geschichten mit der Gedächtnuß deß Königs Davids / als welchem zuletzte vornemblich die Verheissung vom Messia erne-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/663>, abgerufen am 16.02.2025. |