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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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1. Pet. 1, 8.schreibt in der ersten Epistel am 1. Ihr habt JEsum Christum / welcher künfftig sich offenbaren wird / nicht gesehen / vnd doch liebet jhr jhn / vnnd glaubet nun an jhn / wiewol jhr jhn nicht sehet. Sonsten / wann Christus sich schon den Phariseern vnd dem gantzen Volck hätte lebendig offenbaret / wie sie wol ehermal gesagt: Er thut Zeichen vnd Wunder durch Beelzebub; so hätten sie auch nun sagen können / Beelzebub gehet in seiner Gestalt Math. 28, 11.herumb. War es nicht genug / daß die Wachten / die sie selbst zur Hut deß Grabes bestellet hatten / wiederkamen / vnnd verkündigten alles was geschehen war? Waren sie so hartneckicht / daß sie die Wachten mit Gelde dazu gekauffet / daß sie ein falsch Zeugnuß vnter das Volck von JEsu sprengen solten / waren sie auch nicht werth / daß sich Christus selbst jhnen solte offenbaren. So seynds auch nicht wenig Zeugen / die Christum gesehen haben nach seiner 1. Cor. 15, 6Aufferstehung / dann Paulus 1. zun Cor am 15. meldet / daß er auff einmal mehr dann 500. Brüdern erschienen sey.

1. Cor. 15, 10.

Weil dann dieses gewiß / ist vnser Hoffnung vnverlohren / nun seynd wir nicht die elendsten vnter allen Creaturen / sondern die allerreichste vnd allerseligste. Were Christus nicht aufferweckt von den Todten / so hätten wir müssen gedencken: Es ist vns nichts mit seinem Todt geholffen / er hat damit vnsere Sünde nicht bezahlen können. Nun er aber aufferstanden ist / wissen wir daß die Sünde genugsam bezahlet / vnd Gerechtigkeit vnd der Sünden Vergebung erworben sey.

V. Dominium. 9. 42.

Letztlich V. zeuget Petrus auch von dem Richterampt Christi: Er hat vns gebotten zu predigen dem Volck / vnd zeugen / das er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen vnd der Todten.

Es spricht zwar Christus beym Johanne am 3. Gott hat Ioh. 3, 17.seinen Sohn nicht gesandt in die Welt / daß er die Welt

1. Pet. 1, 8.schreibt in der ersten Epistel am 1. Ihr habt JEsum Christum / welcher künfftig sich offenbaren wird / nicht gesehen / vnd doch liebet jhr jhn / vnnd glaubet nun an jhn / wiewol jhr jhn nicht sehet. Sonsten / wann Christus sich schon den Phariseern vnd dem gantzen Volck hätte lebendig offenbaret / wie sie wol ehermal gesagt: Er thut Zeichen vnd Wunder durch Beelzebub; so hätten sie auch nun sagen können / Beelzebub gehet in seiner Gestalt Math. 28, 11.herumb. War es nicht genug / daß die Wachten / die sie selbst zur Hut deß Grabes bestellet hatten / wiederkamen / vnnd verkündigten alles was geschehen war? Waren sie so hartneckicht / daß sie die Wachten mit Gelde dazu gekauffet / daß sie ein falsch Zeugnuß vnter das Volck von JEsu sprengen solten / waren sie auch nicht werth / daß sich Christus selbst jhnen solte offenbaren. So seynds auch nicht wenig Zeugen / die Christum gesehen haben nach seiner 1. Cor. 15, 6Aufferstehung / dann Paulus 1. zun Cor am 15. meldet / daß er auff einmal mehr dann 500. Brüdern erschienen sey.

1. Cor. 15, 10.

Weil dann dieses gewiß / ist vnser Hoffnung vnverlohren / nun seynd wir nicht die elendsten vnter allen Creaturen / sondern die allerreichste vnd allerseligste. Were Christus nicht aufferweckt von den Todten / so hätten wir müssen gedencken: Es ist vns nichts mit seinem Todt geholffen / er hat damit vnsere Sünde nicht bezahlen können. Nun er aber aufferstanden ist / wissen wir daß die Sünde genugsam bezahlet / vnd Gerechtigkeit vnd der Sünden Vergebung erworben sey.

V. Dominium. 9. 42.

Letztlich V. zeuget Petrus auch von dem Richterampt Christi: Er hat vns gebotten zu predigen dem Volck / vnd zeugen / das er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen vnd der Todten.

Es spricht zwar Christus beym Johanne am 3. Gott hat Ioh. 3, 17.seinen Sohn nicht gesandt in die Welt / daß er die Welt

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[626/0646] schreibt in der ersten Epistel am 1. Ihr habt JEsum Christum / welcher künfftig sich offenbaren wird / nicht gesehen / vnd doch liebet jhr jhn / vnnd glaubet nun an jhn / wiewol jhr jhn nicht sehet. Sonsten / wann Christus sich schon den Phariseern vnd dem gantzen Volck hätte lebendig offenbaret / wie sie wol ehermal gesagt: Er thut Zeichen vnd Wunder durch Beelzebub; so hätten sie auch nun sagen können / Beelzebub gehet in seiner Gestalt herumb. War es nicht genug / daß die Wachten / die sie selbst zur Hut deß Grabes bestellet hatten / wiederkamen / vnnd verkündigten alles was geschehen war? Waren sie so hartneckicht / daß sie die Wachten mit Gelde dazu gekauffet / daß sie ein falsch Zeugnuß vnter das Volck von JEsu sprengen solten / waren sie auch nicht werth / daß sich Christus selbst jhnen solte offenbaren. So seynds auch nicht wenig Zeugen / die Christum gesehen haben nach seiner Aufferstehung / dann Paulus 1. zun Cor am 15. meldet / daß er auff einmal mehr dann 500. Brüdern erschienen sey. 1. Pet. 1, 8. Math. 28, 11. 1. Cor. 15, 6 Weil dann dieses gewiß / ist vnser Hoffnung vnverlohren / nun seynd wir nicht die elendsten vnter allen Creaturen / sondern die allerreichste vnd allerseligste. Were Christus nicht aufferweckt von den Todten / so hätten wir müssen gedencken: Es ist vns nichts mit seinem Todt geholffen / er hat damit vnsere Sünde nicht bezahlen können. Nun er aber aufferstanden ist / wissen wir daß die Sünde genugsam bezahlet / vnd Gerechtigkeit vnd der Sünden Vergebung erworben sey. Letztlich V. zeuget Petrus auch von dem Richterampt Christi: Er hat vns gebotten zu predigen dem Volck / vnd zeugen / das er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen vnd der Todten. Es spricht zwar Christus beym Johanne am 3. Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt / daß er die Welt Ioh. 3, 17.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/646>, abgerufen am 22.11.2024.