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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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fleischlichen Wesen nicht gewehret / vnd Muthwillen nit gestraffet / wird / wird das sichere fleischliche Wesen bald vberhand nehmen. Wisset jhr nicht daß ein wenig Sauerteig einen gantzen Teig versäuret?

Christianorum in pellendis sordibus sollicitudo. V. 78.

Hierauff kan man bald den Schluß finden / was Christen / so durch Christum das Osterlämlein gereiniget vnd geheiliget seyn / hassen oder lieben / thun oder lassen müssen. Der Text spricht: Feget den alten Sauerteig auß / auf daß jhr ein newer Teig seyt. Lasset vns Ostern halten / nicht im alten Sauerteig der Boßheit vnd Schalckheit / sondern in dem Süßteig der Lauterkeit vnd der Warheit.

Damit werden wir erstlich eingeladen Fest zu halten. Wir haben ein Osterlamb / welches ist Christus für vns geopffert / so müssen wir auch Ostern halten. Der Alten Oster-feyer bestundt allermeist darinn / daß sie Lämblein schlachten vnd essen / vnd dabey Gottes Nahmen preiseten. So müssen wir auch erstlich Ostern halten mit essen. Christus vnser Osterlämblein ist keine Speise für den Mund / leiblicher Weise zu essen / sondern eine Seelenspeise. Darumb muß diß Lämblein von der Seelen im Glauben vnd in heiliger Andacht gegessen werden. Wie man Brodt vnd Fleisch käwen muß / wann mans will essen: Also muß man in geistlicher Andacht Christum wol käwen / wann man seine Süssigkeit schmecken will; man muß jmmer im Gedächtnüß behalten JEsum der gecreutzigt / vnnd wieder vom Todt aufferstanden ist. Wie mehr man käwet / wie safftiger vnd wolgeschmackter die Speise wird. Hernach müssen wir auch vnseren Lobgesang hinzu thun / vnserm GOTT singen / jhn loben vnnd preisen / beedes mit Hertz vnnd Mund.

Zum andern werden wir ermahnet / vns für Sauerteig zu hüten. Lasset vns Ostern halten nicht bey dem alten Sauer-

fleischlichen Wesen nicht gewehret / vnd Muthwillen nit gestraffet / wird / wird das sichere fleischliche Wesen bald vberhand nehmen. Wisset jhr nicht daß ein wenig Sauerteig einen gantzen Teig versäuret?

Christianorum in pellendis sordibus sollicitudo. V. 78.

Hierauff kan man bald den Schluß finden / was Christen / so durch Christum das Osterlämlein gereiniget vnd geheiliget seyn / hassen oder liebẽ / thun oder lassen müssen. Der Text spricht: Feget den altẽ Sauerteig auß / auf daß jhr ein newer Teig seyt. Lasset vns Ostern halten / nicht im alten Sauerteig der Boßheit vnd Schalckheit / sondern in dem Süßteig der Lauterkeit vnd der Warheit.

Damit werden wir erstlich eingeladen Fest zu halten. Wir haben ein Osterlamb / welches ist Christus für vns geopffert / so müssen wir auch Ostern halten. Der Alten Oster-feyer bestundt allermeist darinn / daß sie Lämblein schlachten vnd essen / vnd dabey Gottes Nahmen preiseten. So müssen wir auch erstlich Ostern halten mit essen. Christus vnser Osterlämblein ist keine Speise für den Mund / leiblicher Weise zu essen / sondern eine Seelenspeise. Darumb muß diß Lämblein von der Seelen im Glauben vnd in heiliger Andacht gegessen werden. Wie man Brodt vnd Fleisch käwen muß / wann mans will essen: Also muß man in geistlicher Andacht Christum wol käwen / wann man seine Süssigkeit schmecken will; man muß jmmer im Gedächtnüß behalten JEsum der gecreutzigt / vnnd wieder vom Todt aufferstanden ist. Wie mehr man käwet / wie safftiger vnd wolgeschmackter die Speise wird. Hernach müssen wir auch vnseren Lobgesang hinzu thun / vnserm GOTT singen / jhn loben vnnd preisen / beedes mit Hertz vnnd Mund.

Zum andern werden wir ermahnet / vns für Sauerteig zu hüten. Lasset vns Ostern halten nicht bey dem alten Sauer-

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[602/0622] fleischlichen Wesen nicht gewehret / vnd Muthwillen nit gestraffet / wird / wird das sichere fleischliche Wesen bald vberhand nehmen. Wisset jhr nicht daß ein wenig Sauerteig einen gantzen Teig versäuret? Hierauff kan man bald den Schluß finden / was Christen / so durch Christum das Osterlämlein gereiniget vnd geheiliget seyn / hassen oder liebẽ / thun oder lassen müssen. Der Text spricht: Feget den altẽ Sauerteig auß / auf daß jhr ein newer Teig seyt. Lasset vns Ostern halten / nicht im alten Sauerteig der Boßheit vnd Schalckheit / sondern in dem Süßteig der Lauterkeit vnd der Warheit. Damit werden wir erstlich eingeladen Fest zu halten. Wir haben ein Osterlamb / welches ist Christus für vns geopffert / so müssen wir auch Ostern halten. Der Alten Oster-feyer bestundt allermeist darinn / daß sie Lämblein schlachten vnd essen / vnd dabey Gottes Nahmen preiseten. So müssen wir auch erstlich Ostern halten mit essen. Christus vnser Osterlämblein ist keine Speise für den Mund / leiblicher Weise zu essen / sondern eine Seelenspeise. Darumb muß diß Lämblein von der Seelen im Glauben vnd in heiliger Andacht gegessen werden. Wie man Brodt vnd Fleisch käwen muß / wann mans will essen: Also muß man in geistlicher Andacht Christum wol käwen / wann man seine Süssigkeit schmecken will; man muß jmmer im Gedächtnüß behalten JEsum der gecreutzigt / vnnd wieder vom Todt aufferstanden ist. Wie mehr man käwet / wie safftiger vnd wolgeschmackter die Speise wird. Hernach müssen wir auch vnseren Lobgesang hinzu thun / vnserm GOTT singen / jhn loben vnnd preisen / beedes mit Hertz vnnd Mund. Zum andern werden wir ermahnet / vns für Sauerteig zu hüten. Lasset vns Ostern halten nicht bey dem alten Sauer-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/622>, abgerufen am 22.11.2024.