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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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dern der süsse Teig nimbt an sich die Art deß sauren Teigs / vnnd wird versauret. Also wann Sünde in eine reine Seele fällt / so wird sie nicht recht vnd gut / daher daß die Seele die die Sünde angenommen rein gewesen / sondern die reine Seele wird durch das sündliche Wesen verunreinigt. Da ist auff zwey Dinge zu sehen / eins ist ein Werck GOttes / das ander ist vnser Werck. Vnser Werck wird nicht gut / daher daß es seinen Sitz hat in dem Werck Gottes das gut ist / sondern das gute Werck GOttes wird verunreiniget durch vnser böses Werck. Adam war eine heilige Creatur Gottes vnd gantz rein / aber diese heilige vnd reine Creatur ward durch die Sünde gantz verderbet. Also auch noch / nach dem wir in Christo ernewert seyn / werden wir durch Sünde wieder verunheiliget. Wisset jhr nicht / daß ein wenig Sauerteig den gantzen Teig versäuret.

Der Sauerteig bricht durch vnd durch / also auch bricht im Menschen das sündliche Wesen durch vnd durch. Dann wie durch die Erbsünde auch die beste Kräffte der Seelen / vnd scharff sinnigste Gedancken verderbet werden / welches wir leider noch fühlen müssen; also wirdt nach der Wiedergeburt / durch muthwillige Sünde aller geistlicher Seelen-schmuck gantz verderbet. Wo man anfähet dem Fleisch Raum zu lassen / vnnd der Christlichen Freyheit zu mißbrauchen / da ist Sauerteig vnter das Christliche Wesen gemenget / vnd verderbet den Glauben vnd gut Gewissen / reisset jmmer fort / biß man Christum gar verliere. Dann es schickt sich nicht beyeinander / dem Fleische freyen Raum lassen / vnd doch von Christo vnd seinem Evangelio rühmen. Das ärgeste bey diesem Sauerteige ist / daß es so starck einreisset / wann jhm sein Will vnd Krafft gelassen wird / daß es nicht wider außzubringen. Ein klein Bissen frißt durch / daß niemand wehren / niemand wider süß machen kan. Da bleibts auch nicht bey einem alleine / sondern ein räudig Schaaf / verderbt den gantzen Stall. Wann dann dem

dern der süsse Teig nimbt an sich die Art deß sauren Teigs / vnnd wird versauret. Also wann Sünde in eine reine Seele fällt / so wird sie nicht recht vnd gut / daher daß die Seele die die Sünde angenommen rein gewesen / sondern die reine Seele wird durch das sündliche Wesen verunreinigt. Da ist auff zwey Dinge zu sehen / eins ist ein Werck GOttes / das ander ist vnser Werck. Vnser Werck wird nicht gut / daher daß es seinen Sitz hat in dem Werck Gottes das gut ist / sondern das gute Werck GOttes wird verunreiniget durch vnser böses Werck. Adam war eine heilige Creatur Gottes vnd gantz rein / aber diese heilige vnd reine Creatur ward durch die Sünde gantz verderbet. Also auch noch / nach dem wir in Christo ernewert seyn / werden wir durch Sünde wieder verunheiliget. Wisset jhr nicht / daß ein wenig Sauerteig den gantzen Teig versäuret.

Der Sauerteig bricht durch vnd durch / also auch bricht im Menschen das sündliche Wesen durch vnd durch. Dann wie durch die Erbsünde auch die beste Kräffte der Seelen / vnd scharff sinnigste Gedancken verderbet werden / welches wir leider noch fühlen müssen; also wirdt nach der Wiedergeburt / durch muthwillige Sünde aller geistlicher Seelen-schmuck gantz verderbet. Wo man anfähet dem Fleisch Raum zu lassen / vnnd der Christlichen Freyheit zu mißbrauchen / da ist Sauerteig vnter das Christliche Wesen gemenget / vnd verderbet den Glauben vnd gut Gewissen / reisset jmmer fort / biß man Christum gar verliere. Dann es schickt sich nicht beyeinander / dem Fleische freyen Raum lassen / vnd doch von Christo vnd seinem Evangelio rühmen. Das ärgeste bey diesem Sauerteige ist / daß es so starck einreisset / wann jhm sein Will vnd Krafft gelassen wird / daß es nicht wider außzubringen. Ein klein Bissen frißt durch / daß niemand wehren / niemand wider süß machen kan. Da bleibts auch nicht bey einem alleine / sondern ein räudig Schaaf / verderbt den gantzen Stall. Wann dann dem

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[601/0621] dern der süsse Teig nimbt an sich die Art deß sauren Teigs / vnnd wird versauret. Also wann Sünde in eine reine Seele fällt / so wird sie nicht recht vnd gut / daher daß die Seele die die Sünde angenommen rein gewesen / sondern die reine Seele wird durch das sündliche Wesen verunreinigt. Da ist auff zwey Dinge zu sehen / eins ist ein Werck GOttes / das ander ist vnser Werck. Vnser Werck wird nicht gut / daher daß es seinen Sitz hat in dem Werck Gottes das gut ist / sondern das gute Werck GOttes wird verunreiniget durch vnser böses Werck. Adam war eine heilige Creatur Gottes vnd gantz rein / aber diese heilige vnd reine Creatur ward durch die Sünde gantz verderbet. Also auch noch / nach dem wir in Christo ernewert seyn / werden wir durch Sünde wieder verunheiliget. Wisset jhr nicht / daß ein wenig Sauerteig den gantzen Teig versäuret. Der Sauerteig bricht durch vnd durch / also auch bricht im Menschen das sündliche Wesen durch vnd durch. Dann wie durch die Erbsünde auch die beste Kräffte der Seelen / vnd scharff sinnigste Gedancken verderbet werden / welches wir leider noch fühlen müssen; also wirdt nach der Wiedergeburt / durch muthwillige Sünde aller geistlicher Seelen-schmuck gantz verderbet. Wo man anfähet dem Fleisch Raum zu lassen / vnnd der Christlichen Freyheit zu mißbrauchen / da ist Sauerteig vnter das Christliche Wesen gemenget / vnd verderbet den Glauben vnd gut Gewissen / reisset jmmer fort / biß man Christum gar verliere. Dann es schickt sich nicht beyeinander / dem Fleische freyen Raum lassen / vnd doch von Christo vnd seinem Evangelio rühmen. Das ärgeste bey diesem Sauerteige ist / daß es so starck einreisset / wann jhm sein Will vnd Krafft gelassen wird / daß es nicht wider außzubringen. Ein klein Bissen frißt durch / daß niemand wehren / niemand wider süß machen kan. Da bleibts auch nicht bey einem alleine / sondern ein räudig Schaaf / verderbt den gantzen Stall. Wann dann dem

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/621>, abgerufen am 25.11.2024.