Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

ewrem Leibe / vnd an ewrem Geiste / welche sind Gottes / 1. Cor. 6. Vorhin konte es euch so gut nicht werden / daß jhr möchtet GOtt dienen; jhm gefiel ewer Dienst nicht / denn vnrein war vnser Seel vnd Leib. Nun aber vnser Gewissen gereiniget ist mit Christi Blut / nun seynd wir zu Gottes Dienst geschickt; vnd daß jhr geschickt würdet / hat euch Christus gereiniget. So nun jemand seinen Willen thut / der dienet nicht GOTT / sondern sich selbst / vnd dem Satan. Das wolte ja GOtt von vns lassen ferne seyn / die wir durch Christi Blut geheiliget seyn. Solte aber einer lust haben / vielmehr der Sünden zu dienen / als GOtt / der wisse / daß er das heilige Opffer JEsu Christi nicht höher schänden kan. Es ist ja wol zu köstlich dazu / daß es von euch so liederlich solte geachtet werden. Wenn Petrus von den muthwilligen Sündern 2. Pet. 2, 1.saget / in seiner andern Epistel am andern Cap. Sie verläugnen den HERRN / der sie erkauffet hat; hat er damit die höchste Schande andeuten wollen. Wie haben wir doch thewrer können erkauffet werden / als wir erkauffet seyn? noch mögen wir nicht dem HERRN zu dienen lust haben / der vns so thewr erkaufft hat. Heisst das nicht / den HERRN verläugnen / der vns erkaufft hat? Solte das der Danck seyn / für eine so kostbare Erlösung? Wen diß nicht beweget / sondern noch meynet / er möge wol nach seinem fleischlichen Willen leben / der soll dennoch wissen / daß bey solchem fleischlichen Sinn / er dieser Erlösung nicht theilhafftig werden kan. Denn es kan niemand dieser Erlösung geniessen / ohn durch den Glauben. In Sünden aber verharren / vnd dabey gedencken / das Blut Christi werde vns von Sünden reinigen / ist kein Glaub / sondern Sicherheit. So hat vns GOtt nimmer gelehret glauben. So aber jemand von Hertzen über das sündliche Wesen betrübet ist / vnd wünschet von demselben erfreyet zu seyn / vnd ruffet in solcher Betrübnüß seines Hertzen / durchs Blut Christi vmb Gnad vnd Vergebung / der glaubet recht / vnd findet die Reinigung im Blute Christi gewiß / vnd das ewige Leben darneben. Hat nun

ewrem Leibe / vnd an ewrem Geiste / welche sind Gottes / 1. Cor. 6. Vorhin konte es euch so gut nicht werden / daß jhr möchtet GOtt dienen; jhm gefiel ewer Dienst nicht / denn vnrein war vnser Seel vnd Leib. Nun aber vnser Gewissen gereiniget ist mit Christi Blut / nun seynd wir zu Gottes Dienst geschickt; vnd daß jhr geschickt würdet / hat euch Christus gereiniget. So nun jemand seinen Willen thut / der dienet nicht GOTT / sondern sich selbst / vnd dem Satan. Das wolte ja GOtt von vns lassen ferne seyn / die wir durch Christi Blut geheiliget seyn. Solte aber einer lust haben / vielmehr der Sünden zu dienen / als GOtt / der wisse / daß er das heilige Opffer JEsu Christi nicht höher schänden kan. Es ist ja wol zu köstlich dazu / daß es von euch so liederlich solte geachtet werden. Wenn Petrus von den muthwilligen Sündern 2. Pet. 2, 1.saget / in seiner andern Epistel am andern Cap. Sie verläugnen den HERRN / der sie erkauffet hat; hat er damit die höchste Schande andeuten wollen. Wie haben wir doch thewrer können erkauffet werden / als wir erkauffet seyn? noch mögen wir nicht dem HERRN zu dienen lust haben / der vns so thewr erkaufft hat. Heisst das nicht / den HERRN verläugnen / der vns erkaufft hat? Solte das der Danck seyn / für eine so kostbare Erlösung? Wen diß nicht beweget / sondern noch meynet / er möge wol nach seinem fleischlichen Willen leben / der soll dennoch wissen / daß bey solchem fleischlichen Sinn / er dieser Erlösung nicht theilhafftig werden kan. Denn es kan niemand dieser Erlösung geniessen / ohn durch den Glauben. In Sünden aber verharren / vnd dabey gedencken / das Blut Christi werde vns von Sünden reinigen / ist kein Glaub / sondern Sicherheit. So hat vns GOtt nimmer gelehret glauben. So aber jemand von Hertzen über das sündliche Wesen betrübet ist / vnd wünschet von demselben erfreyet zu seyn / vnd ruffet in solcher Betrübnüß seines Hertzen / durchs Blut Christi vmb Gnad vnd Vergebung / der glaubet recht / vnd findet die Reinigung im Blute Christi gewiß / vnd das ewige Leben darneben. Hat nun

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0564" n="544"/>
ewrem Leibe / vnd an ewrem Geiste / welche sind Gottes / 1. Cor. 6. Vorhin konte                      es euch so gut nicht werden / daß jhr möchtet GOtt dienen; jhm gefiel ewer                      Dienst nicht / denn vnrein war vnser Seel vnd Leib. Nun aber vnser Gewissen                      gereiniget ist mit Christi Blut / nun seynd wir zu Gottes Dienst geschickt; vnd                      daß jhr geschickt würdet / hat euch Christus gereiniget. So nun jemand seinen                      Willen thut / der dienet nicht GOTT / sondern sich selbst / vnd dem Satan. Das                      wolte ja GOtt von vns lassen ferne seyn / die wir durch Christi Blut geheiliget                      seyn. Solte aber einer lust haben / vielmehr der Sünden zu dienen / als GOtt /                      der wisse / daß er das heilige Opffer JEsu Christi nicht höher schänden kan. Es                      ist ja wol zu köstlich dazu / daß es von euch so liederlich solte geachtet                      werden. Wenn Petrus von den muthwilligen Sündern <note place="left">2.                          Pet. 2, 1.</note>saget / in seiner andern Epistel am andern Cap. Sie                      verläugnen den HERRN / der sie erkauffet hat; hat er damit die höchste Schande                      andeuten wollen. Wie haben wir doch thewrer können erkauffet werden / als wir                      erkauffet seyn? noch mögen wir nicht dem HERRN zu dienen lust haben / der vns so                      thewr erkaufft hat. Heisst das nicht / den HERRN verläugnen / der vns erkaufft                      hat? Solte das der Danck seyn / für eine so kostbare Erlösung? Wen diß nicht                      beweget / sondern noch meynet / er möge wol nach seinem fleischlichen Willen                      leben / der soll dennoch wissen / daß bey solchem fleischlichen Sinn / er dieser                      Erlösung nicht theilhafftig werden kan. Denn es kan niemand dieser Erlösung                      geniessen / ohn durch den Glauben. In Sünden aber verharren / vnd dabey                      gedencken / das Blut Christi werde vns von Sünden reinigen / ist kein Glaub /                      sondern Sicherheit. So hat vns GOtt nimmer gelehret glauben. So aber jemand von                      Hertzen über das sündliche Wesen betrübet ist / vnd wünschet von demselben                      erfreyet zu seyn / vnd ruffet in solcher Betrübnüß seines Hertzen / durchs Blut                      Christi vmb Gnad vnd Vergebung / der glaubet recht / vnd findet die Reinigung im                      Blute Christi gewiß / vnd das ewige Leben darneben. Hat nun
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[544/0564] ewrem Leibe / vnd an ewrem Geiste / welche sind Gottes / 1. Cor. 6. Vorhin konte es euch so gut nicht werden / daß jhr möchtet GOtt dienen; jhm gefiel ewer Dienst nicht / denn vnrein war vnser Seel vnd Leib. Nun aber vnser Gewissen gereiniget ist mit Christi Blut / nun seynd wir zu Gottes Dienst geschickt; vnd daß jhr geschickt würdet / hat euch Christus gereiniget. So nun jemand seinen Willen thut / der dienet nicht GOTT / sondern sich selbst / vnd dem Satan. Das wolte ja GOtt von vns lassen ferne seyn / die wir durch Christi Blut geheiliget seyn. Solte aber einer lust haben / vielmehr der Sünden zu dienen / als GOtt / der wisse / daß er das heilige Opffer JEsu Christi nicht höher schänden kan. Es ist ja wol zu köstlich dazu / daß es von euch so liederlich solte geachtet werden. Wenn Petrus von den muthwilligen Sündern saget / in seiner andern Epistel am andern Cap. Sie verläugnen den HERRN / der sie erkauffet hat; hat er damit die höchste Schande andeuten wollen. Wie haben wir doch thewrer können erkauffet werden / als wir erkauffet seyn? noch mögen wir nicht dem HERRN zu dienen lust haben / der vns so thewr erkaufft hat. Heisst das nicht / den HERRN verläugnen / der vns erkaufft hat? Solte das der Danck seyn / für eine so kostbare Erlösung? Wen diß nicht beweget / sondern noch meynet / er möge wol nach seinem fleischlichen Willen leben / der soll dennoch wissen / daß bey solchem fleischlichen Sinn / er dieser Erlösung nicht theilhafftig werden kan. Denn es kan niemand dieser Erlösung geniessen / ohn durch den Glauben. In Sünden aber verharren / vnd dabey gedencken / das Blut Christi werde vns von Sünden reinigen / ist kein Glaub / sondern Sicherheit. So hat vns GOtt nimmer gelehret glauben. So aber jemand von Hertzen über das sündliche Wesen betrübet ist / vnd wünschet von demselben erfreyet zu seyn / vnd ruffet in solcher Betrübnüß seines Hertzen / durchs Blut Christi vmb Gnad vnd Vergebung / der glaubet recht / vnd findet die Reinigung im Blute Christi gewiß / vnd das ewige Leben darneben. Hat nun 2. Pet. 2, 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/564
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/564>, abgerufen am 25.11.2024.