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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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wolle Sünde vergeben. Wir sehen hie das thewre Verdienst deß Heylandes Jesu Christi. Es hat der gütige GOtt sein Gemüth gegen arme Sünder mit einem Eyd entdecket / wenn er ruffet: So wahr ich lebe / spricht der HERR HERR / ich habeEzoch. 33, 11. keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. Daß es jhm ein rechter Ernst sey / hat er mit dem Todt seines Sohns bekräfftiget. Nun GOtt seinen Sohn für vns in den Todt gegeben / nun darff niemand daran zweiffeln / ob GOtt auch willig ist Sünde zu verzeihen. Er will nicht allein Sünde verzeihen / sondern auch ein himlisch ewiges Erbe geben.

Weiter nimb in acht / was du dem Gerichte Gottes fürhalten sollest / wenn dich deine Sünde schrecken. Wir wissen vnd lernen hie / daß Christus vns erlöset / nicht durch Bocksblut / sondern durch sein eigen Blut / in dem er sich selbst ohn allen Wandel durch den ewigen Geist Gotte auffgeopffert. Diesen Todt vnd diß Blut nimb im Glauben an / vnd halte es mit bußfertigem Hertzen GOtt für. Sihe / es wird keine Vbertrettung so groß seyn / das Verdienst JEsu Christi deß Sohns Gottes wird es überwiegen. Denn es nicht allein eines vnschuldigen Lämbleins Blut / das Christus vergossen / sondern Gottes Blut. Was kan thewrbarer seyn? In solchem Glauben gründe dich fest.

Zum Beschluß seyd gewarnet / lieben Christen / vnd hütet3. Ad hortationem. euch für Mißbrauch dieser süssen Trostpredigt. Die Erlösung durchs Blut JEsu Christi wird euch nicht dazu verkündiget / daß jhr möget jmmer frey hin ewer Gewissen besudeln / sondern daß jhr ewer besudeltes Gewissen reinigen könnet; nicht daß jhr ewren Lüsten dienet / sondern daß jhr GOtt dienet. Das Blut Christi1. Cor. 6, 20 reiniget vnser Gewissen von den todten Wercken / zu dienen dem lebendigen Gott. Ihr seyd nicht ewer selbs / jhr seyd thewer erkauffet. Darumb so preiset GOtt an

wolle Sünde vergeben. Wir sehen hie das thewre Verdienst deß Heylandes Jesu Christi. Es hat der gütige GOtt sein Gemüth gegen arme Sünder mit einem Eyd entdecket / wenn er ruffet: So wahr ich lebe / spricht der HERR HERR / ich habeEzoch. 33, 11. keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. Daß es jhm ein rechter Ernst sey / hat er mit dem Todt seines Sohns bekräfftiget. Nun GOtt seinen Sohn für vns in den Todt gegeben / nun darff niemand daran zweiffeln / ob GOtt auch willig ist Sünde zu verzeihen. Er will nicht allein Sünde verzeihen / sondern auch ein himlisch ewiges Erbe geben.

Weiter nimb in acht / was du dem Gerichte Gottes fürhalten sollest / wenn dich deine Sünde schrecken. Wir wissen vnd lernen hie / daß Christus vns erlöset / nicht durch Bocksblut / sondern durch sein eigen Blut / in dem er sich selbst ohn allen Wandel durch den ewigen Geist Gotte auffgeopffert. Diesen Todt vnd diß Blut nimb im Glauben an / vnd halte es mit bußfertigem Hertzen GOtt für. Sihe / es wird keine Vbertrettung so groß seyn / das Verdienst JEsu Christi deß Sohns Gottes wird es überwiegen. Denn es nicht allein eines vnschuldigen Lämbleins Blut / das Christus vergossen / sondern Gottes Blut. Was kan thewrbarer seyn? In solchem Glauben gründe dich fest.

Zum Beschluß seyd gewarnet / lieben Christen / vnd hütet3. Ad hortationem. euch für Mißbrauch dieser süssen Trostpredigt. Die Erlösung durchs Blut JEsu Christi wird euch nicht dazu verkündiget / daß jhr möget jmmer frey hin ewer Gewissen besudeln / sondern daß jhr ewer besudeltes Gewissen reinigen könnet; nicht daß jhr ewren Lüsten dienet / sondern daß jhr GOtt dienet. Das Blut Christi1. Cor. 6, 20 reiniget vnser Gewissen von den todten Wercken / zu dienen dem lebendigen Gott. Ihr seyd nicht ewer selbs / jhr seyd thewer erkauffet. Darumb so preiset GOtt an

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[543/0563] wolle Sünde vergeben. Wir sehen hie das thewre Verdienst deß Heylandes Jesu Christi. Es hat der gütige GOtt sein Gemüth gegen arme Sünder mit einem Eyd entdecket / wenn er ruffet: So wahr ich lebe / spricht der HERR HERR / ich habe keinen gefallen am Tode deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. Daß es jhm ein rechter Ernst sey / hat er mit dem Todt seines Sohns bekräfftiget. Nun GOtt seinen Sohn für vns in den Todt gegeben / nun darff niemand daran zweiffeln / ob GOtt auch willig ist Sünde zu verzeihen. Er will nicht allein Sünde verzeihen / sondern auch ein himlisch ewiges Erbe geben. Ezoch. 33, 11. Weiter nimb in acht / was du dem Gerichte Gottes fürhalten sollest / wenn dich deine Sünde schrecken. Wir wissen vnd lernen hie / daß Christus vns erlöset / nicht durch Bocksblut / sondern durch sein eigen Blut / in dem er sich selbst ohn allen Wandel durch den ewigen Geist Gotte auffgeopffert. Diesen Todt vnd diß Blut nimb im Glauben an / vnd halte es mit bußfertigem Hertzen GOtt für. Sihe / es wird keine Vbertrettung so groß seyn / das Verdienst JEsu Christi deß Sohns Gottes wird es überwiegen. Denn es nicht allein eines vnschuldigen Lämbleins Blut / das Christus vergossen / sondern Gottes Blut. Was kan thewrbarer seyn? In solchem Glauben gründe dich fest. Zum Beschluß seyd gewarnet / lieben Christen / vnd hütet euch für Mißbrauch dieser süssen Trostpredigt. Die Erlösung durchs Blut JEsu Christi wird euch nicht dazu verkündiget / daß jhr möget jmmer frey hin ewer Gewissen besudeln / sondern daß jhr ewer besudeltes Gewissen reinigen könnet; nicht daß jhr ewren Lüsten dienet / sondern daß jhr GOtt dienet. Das Blut Christi reiniget vnser Gewissen von den todten Wercken / zu dienen dem lebendigen Gott. Ihr seyd nicht ewer selbs / jhr seyd thewer erkauffet. Darumb so preiset GOtt an 3. Ad hortationem. 1. Cor. 6, 20

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/563>, abgerufen am 22.11.2024.