Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.in Krafft deß ewigen Geistes hinein gebracht / vnd geruffen: Da ist die Versöhnung vnd Bezahlung für die verlohrne Seelen. Schone / mein Vatter / der armen Menschen / Vatter / schone / vnd sey jhnen gnädig. Dieser ewige Geist gibt dem Opffer Christi das Ansehen / da muß man Christum in seinem Leiden nicht als einen blossen ohnmächtigen Menschen ansehen / sondern als den ewigen GOtt / dessen Blut nicht eines blossen Menschen Blut / sondern Gottes Blut ist vnd heisst; dessen Todt vnd Leiden nicht eines blossen Menschen / sondern Gottes Todt vnd Leiden ist vnd Act. 20, 28.heisst. Daher die Schrifft saget / daß GOtt mit seinem eigenen Blut seine Gemeine erworben habe. Das muste ja noch wol ein köstliches Opffer seyn / vnd grosse Krafft haben. Der ewige Geist ist ein Geist deß Lebens / wie durch denselben Geist allem Ding sein Wesen vnd Leben gegeben ist / also ist durch denselben Geist / ins Opffer Christi eine lebendigmachende Krafft geflossen / daß wir erstorbene Menschen durch denselben Geist wieder lebendig gemacht vnd geheiliget würden / durch welchen wir vorhin zu lebendigen Creaturen geschaffen waren. Halte hiegegen / was im 7. Cap. dieser Epistel an die Hebreer Heb. 7, 26.der Geist Gottes saget: Einen solchen Hohenpriester solten wir haben / der da wäre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den Sündern abgesondert / vnd höher denn der Himmel ist. Was ist höher denn der Himmel / als Gott selbst? So findestu auch hie die beyde Stück / die das Opffer Christi kostbar machen / Vnschuld vnd göttliche Hoheit. Dahin zielet auch Petrus / wenn er in seiner ersten Epistel am ersten Capitel spricht: 1. Pet. 1, 19.Wisset / daß jhr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seyd / sondern mit dem thewren Blut Christi / als eines vnschuldigen vnd vnbefleckten Lammes. Wenn er das Blut Christi ein thewres Blut nennet / gegen welchen in Krafft deß ewigen Geistes hinein gebracht / vnd geruffen: Da ist die Versöhnung vnd Bezahlung für die verlohrne Seelen. Schone / mein Vatter / der armen Menschen / Vatter / schone / vnd sey jhnen gnädig. Dieser ewige Geist gibt dem Opffer Christi das Ansehen / da muß man Christum in seinem Leiden nicht als einen blossen ohnmächtigen Menschen ansehen / sondern als den ewigen GOtt / dessen Blut nicht eines blossen Menschen Blut / sondern Gottes Blut ist vnd heisst; dessen Todt vnd Leiden nicht eines blossen Menschen / sondern Gottes Todt vnd Leiden ist vnd Act. 20, 28.heisst. Daher die Schrifft saget / daß GOtt mit seinem eigenen Blut seine Gemeine erworben habe. Das muste ja noch wol ein köstliches Opffer seyn / vnd grosse Krafft haben. Der ewige Geist ist ein Geist deß Lebens / wie durch denselben Geist allem Ding sein Wesen vnd Leben gegeben ist / also ist durch denselben Geist / ins Opffer Christi eine lebendigmachende Krafft geflossen / daß wir erstorbene Menschen durch denselben Geist wieder lebendig gemacht vnd geheiliget würden / durch welchen wir vorhin zu lebendigen Creaturen geschaffen waren. Halte hiegegen / was im 7. Cap. dieser Epistel an die Hebreer Heb. 7, 26.der Geist Gottes saget: Einen solchen Hohenpriester solten wir haben / der da wäre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den Sündern abgesondert / vnd höher denn der Himmel ist. Was ist höher denn der Himmel / als Gott selbst? So findestu auch hie die beyde Stück / die das Opffer Christi kostbar machen / Vnschuld vnd göttliche Hoheit. Dahin zielet auch Petrus / wenn er in seiner ersten Epistel am ersten Capitel spricht: 1. Pet. 1, 19.Wisset / daß jhr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seyd / sondern mit dem thewren Blut Christi / als eines vnschuldigen vnd vnbefleckten Lammes. Weñ er das Blut Christi ein thewres Blut nennet / gegen welchen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0554" n="534"/> in Krafft deß ewigen Geistes hinein gebracht / vnd geruffen: Da ist die Versöhnung vnd Bezahlung für die verlohrne Seelen. Schone / mein Vatter / der armen Menschen / Vatter / schone / vnd sey jhnen gnädig. Dieser ewige Geist gibt dem Opffer Christi das Ansehen / da muß man Christum in seinem Leiden nicht als einen blossen ohnmächtigen Menschen ansehen / sondern als den ewigen GOtt / dessen Blut nicht eines blossen Menschen Blut / sondern Gottes Blut ist vnd heisst; dessen Todt vnd Leiden nicht eines blossen Menschen / sondern Gottes Todt vnd Leiden ist vnd <note place="left">Act. 20, 28.</note>heisst. Daher die Schrifft saget / daß GOtt mit seinem eigenen Blut seine Gemeine erworben habe. Das muste ja noch wol ein köstliches Opffer seyn / vnd grosse Krafft haben. Der ewige Geist ist ein Geist deß Lebens / wie durch denselben Geist allem Ding sein Wesen vnd Leben gegeben ist / also ist durch denselben Geist / ins Opffer Christi eine lebendigmachende Krafft geflossen / daß wir erstorbene Menschen durch denselben Geist wieder lebendig gemacht vnd geheiliget würden / durch welchen wir vorhin zu lebendigen Creaturen geschaffen waren.</p> <p>Halte hiegegen / was im 7. Cap. dieser Epistel an die Hebreer <note place="left">Heb. 7, 26.</note>der Geist Gottes saget: Einen solchen Hohenpriester solten wir haben / der da wäre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den Sündern abgesondert / vnd höher denn der Himmel ist. Was ist höher denn der Himmel / als Gott selbst? So findestu auch hie die beyde Stück / die das Opffer Christi kostbar machen / Vnschuld vnd göttliche Hoheit. Dahin zielet auch Petrus / wenn er in seiner ersten Epistel am ersten Capitel spricht: <note place="left">1. Pet. 1, 19.</note>Wisset / daß jhr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seyd / sondern mit dem thewren Blut Christi / als eines vnschuldigen vnd vnbefleckten Lammes. Weñ er das Blut Christi ein thewres Blut nennet / gegen welchen </p> </div> </body> </text> </TEI> [534/0554]
in Krafft deß ewigen Geistes hinein gebracht / vnd geruffen: Da ist die Versöhnung vnd Bezahlung für die verlohrne Seelen. Schone / mein Vatter / der armen Menschen / Vatter / schone / vnd sey jhnen gnädig. Dieser ewige Geist gibt dem Opffer Christi das Ansehen / da muß man Christum in seinem Leiden nicht als einen blossen ohnmächtigen Menschen ansehen / sondern als den ewigen GOtt / dessen Blut nicht eines blossen Menschen Blut / sondern Gottes Blut ist vnd heisst; dessen Todt vnd Leiden nicht eines blossen Menschen / sondern Gottes Todt vnd Leiden ist vnd heisst. Daher die Schrifft saget / daß GOtt mit seinem eigenen Blut seine Gemeine erworben habe. Das muste ja noch wol ein köstliches Opffer seyn / vnd grosse Krafft haben. Der ewige Geist ist ein Geist deß Lebens / wie durch denselben Geist allem Ding sein Wesen vnd Leben gegeben ist / also ist durch denselben Geist / ins Opffer Christi eine lebendigmachende Krafft geflossen / daß wir erstorbene Menschen durch denselben Geist wieder lebendig gemacht vnd geheiliget würden / durch welchen wir vorhin zu lebendigen Creaturen geschaffen waren.
Act. 20, 28. Halte hiegegen / was im 7. Cap. dieser Epistel an die Hebreer der Geist Gottes saget: Einen solchen Hohenpriester solten wir haben / der da wäre heilig / vnschuldig / vnbefleckt / von den Sündern abgesondert / vnd höher denn der Himmel ist. Was ist höher denn der Himmel / als Gott selbst? So findestu auch hie die beyde Stück / die das Opffer Christi kostbar machen / Vnschuld vnd göttliche Hoheit. Dahin zielet auch Petrus / wenn er in seiner ersten Epistel am ersten Capitel spricht: Wisset / daß jhr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seyd / sondern mit dem thewren Blut Christi / als eines vnschuldigen vnd vnbefleckten Lammes. Weñ er das Blut Christi ein thewres Blut nennet / gegen welchen
Heb. 7, 26.
1. Pet. 1, 19.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |