Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.bedeutet das himlische Jerusalem / die Statt Gottes / die Braut deß Lammes / als deß himlischen Abrahams / nemblich die Gemeine / die Christo im Glauben anhanget. Das heisst ein Jerusalem / das droben ist; nicht daß etwan Christi Kirche ausserhalb der Welt zu suchen / sondern jhres Vrsprungs halben. Sie hat jhren Grund nicht auff Erden / sie ist wol in der Welt / aber nicht von der Welt. Johannes in seiner Offenbarung hat sie vom HimmelApoc. 21. herab fahren gesehen / als eine Statt Gottes vnter den Menschen. Denn sie wird durch himlische Gnade gesamlet vnd gebawet. Hernach auch heissts ein Jerusalem / das droben ist / deß Wandels halben / denn der Glaubigen Wandel ist im Himmel. Das jrrdische Jerusalem heisst ein Jerusalem / das zu dieser Zeit ist / also heisst hingegen das himlische Jerusalem ein solch Jerusalem / das künfftig ist / denn sie ist noch nicht voll erbawet / vnd werden noch täglich viele hinzu gebracht; so ist sie auch nicht offenbaret in den Augen der Menschen / sondern GOtt bekant; GOtt kennet die seinen. Diß himlische Jerusalem / diese Braut deß Lammes / ist vnser aller / nemblich der Glaubigen Mutter. Denn sie hat bey sich den vnvergänglichen Samen / das Wort der Gnaden / darauß die Kinder Gottes gezeuget werden / gibt jhnen auch die Speiß vnd Nahrung / dadurch sie wachsen / vnd starck / vnd zum ewigen Leben erhalten werden. Denn Christus / der in die Höhe gefahren ist /Eph. 3, 8. 11. 12. hat den Menschen Gaben gegeben / vnd etliche zu Aposteln gesetzet / etliche zu Propheten / etliche zu Evangelisten / etliche zu Hirten vnd Lehrern / daß die Heiligen zugerichtet (wol gerüstet / allenthalben versorget vnd zubereitet) werden / zum Werck deß Ampts (zu allen dem / das zum heiligen Priesterthumb vnd wahren Christenthumb gehöret) dadurch der Leib Christi erbawet werde. Hierumb ist Jerusalem eine fruchtbare Mutter / nach dem Spruch Esaiae am 54. Cap. welchen hie der Apostel anziehet: Sey frölich du Vnfruchtbare / die du nicht gebierest /Esa. 54, 3. bedeutet das himlische Jerusalem / die Statt Gottes / die Braut deß Lammes / als deß himlischen Abrahams / nemblich die Gemeine / die Christo im Glauben anhanget. Das heisst ein Jerusalem / das droben ist; nicht daß etwan Christi Kirche ausserhalb der Welt zu suchen / sondern jhres Vrsprungs halben. Sie hat jhren Grund nicht auff Erden / sie ist wol in der Welt / aber nicht von der Welt. Johannes in seiner Offenbarung hat sie vom HimmelApoc. 21. herab fahren gesehen / als eine Statt Gottes vnter den Menschen. Denn sie wird durch himlische Gnade gesamlet vnd gebawet. Hernach auch heissts ein Jerusalem / das droben ist / deß Wandels halben / denn der Glaubigen Wandel ist im Himmel. Das jrrdische Jerusalem heisst ein Jerusalem / das zu dieser Zeit ist / also heisst hingegen das himlische Jerusalem ein solch Jerusalem / das künfftig ist / denn sie ist noch nicht voll erbawet / vnd werden noch täglich viele hinzu gebracht; so ist sie auch nicht offenbaret in den Augen der Menschen / sondern GOtt bekant; GOtt kennet die seinen. Diß himlische Jerusalem / diese Braut deß Lammes / ist vnser aller / nemblich der Glaubigen Mutter. Denn sie hat bey sich den vnvergänglichen Samen / das Wort der Gnaden / darauß die Kinder Gottes gezeuget werden / gibt jhnen auch die Speiß vnd Nahrung / dadurch sie wachsen / vnd starck / vnd zum ewigen Leben erhalten werden. Denn Christus / der in die Höhe gefahren ist /Eph. 3, 8. 11. 12. hat den Menschen Gaben gegeben / vnd etliche zu Aposteln gesetzet / etliche zu Propheten / etliche zu Evangelisten / etliche zu Hirten vnd Lehrern / daß die Heiligen zugerichtet (wol gerüstet / allenthalben versorget vnd zubereitet) werden / zum Werck deß Ampts (zu allen dem / das zum heiligen Priesterthumb vnd wahren Christenthumb gehöret) dadurch der Leib Christi erbawet werde. Hierumb ist Jerusalem eine fruchtbare Mutter / nach dem Spruch Esaiae am 54. Cap. welchen hie der Apostel anziehet: Sey frölich du Vnfruchtbare / die du nicht gebierest /Esa. 54, 3. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0531" n="511"/> bedeutet das himlische Jerusalem / die Statt Gottes / die Braut deß Lammes / als deß himlischen Abrahams / nemblich die Gemeine / die Christo im Glauben anhanget. Das heisst ein Jerusalem / das droben ist; nicht daß etwan Christi Kirche ausserhalb der Welt zu suchen / sondern jhres Vrsprungs halben. Sie hat jhren Grund nicht auff Erden / sie ist wol in der Welt / aber nicht von der Welt. Johannes in seiner Offenbarung hat sie vom Himmel<note place="right">Apoc. 21.</note> herab fahren gesehen / als eine Statt Gottes vnter den Menschen. Denn sie wird durch himlische Gnade gesamlet vnd gebawet. Hernach auch heissts ein Jerusalem / das droben ist / deß Wandels halben / denn der Glaubigen Wandel ist im Himmel. Das jrrdische Jerusalem heisst ein Jerusalem / das zu dieser Zeit ist / also heisst hingegen das himlische Jerusalem ein solch Jerusalem / das künfftig ist / denn sie ist noch nicht voll erbawet / vnd werden noch täglich viele hinzu gebracht; so ist sie auch nicht offenbaret in den Augen der Menschen / sondern GOtt bekant; GOtt kennet die seinen.</p> <p>Diß himlische Jerusalem / diese Braut deß Lammes / ist vnser aller / nemblich der Glaubigen Mutter. Denn sie hat bey sich den vnvergänglichen Samen / das Wort der Gnaden / darauß die Kinder Gottes gezeuget werden / gibt jhnen auch die Speiß vnd Nahrung / dadurch sie wachsen / vnd starck / vnd zum ewigen Leben erhalten werden. 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bedeutet das himlische Jerusalem / die Statt Gottes / die Braut deß Lammes / als deß himlischen Abrahams / nemblich die Gemeine / die Christo im Glauben anhanget. Das heisst ein Jerusalem / das droben ist; nicht daß etwan Christi Kirche ausserhalb der Welt zu suchen / sondern jhres Vrsprungs halben. Sie hat jhren Grund nicht auff Erden / sie ist wol in der Welt / aber nicht von der Welt. Johannes in seiner Offenbarung hat sie vom Himmel herab fahren gesehen / als eine Statt Gottes vnter den Menschen. Denn sie wird durch himlische Gnade gesamlet vnd gebawet. Hernach auch heissts ein Jerusalem / das droben ist / deß Wandels halben / denn der Glaubigen Wandel ist im Himmel. Das jrrdische Jerusalem heisst ein Jerusalem / das zu dieser Zeit ist / also heisst hingegen das himlische Jerusalem ein solch Jerusalem / das künfftig ist / denn sie ist noch nicht voll erbawet / vnd werden noch täglich viele hinzu gebracht; so ist sie auch nicht offenbaret in den Augen der Menschen / sondern GOtt bekant; GOtt kennet die seinen.
Apoc. 21. Diß himlische Jerusalem / diese Braut deß Lammes / ist vnser aller / nemblich der Glaubigen Mutter. Denn sie hat bey sich den vnvergänglichen Samen / das Wort der Gnaden / darauß die Kinder Gottes gezeuget werden / gibt jhnen auch die Speiß vnd Nahrung / dadurch sie wachsen / vnd starck / vnd zum ewigen Leben erhalten werden. Denn Christus / der in die Höhe gefahren ist / hat den Menschen Gaben gegeben / vnd etliche zu Aposteln gesetzet / etliche zu Propheten / etliche zu Evangelisten / etliche zu Hirten vnd Lehrern / daß die Heiligen zugerichtet (wol gerüstet / allenthalben versorget vnd zubereitet) werden / zum Werck deß Ampts (zu allen dem / das zum heiligen Priesterthumb vnd wahren Christenthumb gehöret) dadurch der Leib Christi erbawet werde.
Eph. 3, 8. 11. 12. Hierumb ist Jerusalem eine fruchtbare Mutter / nach dem Spruch Esaiae am 54. Cap. welchen hie der Apostel anziehet: Sey frölich du Vnfruchtbare / die du nicht gebierest /
Esa. 54, 3.
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