Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.heimlich Anligen / grosse Plag / Angst vnd Schrecken / die jhm der Teuffel groß gemacht / welches jhm wehe gethan / als ein Pfahl im Fleisch / vnd Fäustenpüffe / die jhm vons Satans Engel geschlagen werden. 3. Haben wir zu bedencken / wie sich die Galater gegen der Schwachheit jhres Predigers verhalten. Sie haben seine Anfechtung vnd Schwachheit / die er nach dem Fleisch getragen / nicht verachtet noch verschmähet. Wann jetzo ein Prediger zu einer Gemeine beruffen wird / ist man nicht damit zu frieden / daß man habe einen Mann / kräfftig im Geiste / sondern nach dem Fleisch besihet man jhn hinden vnd forn / daß jhm nichts fehle. Die Galater werden gerühmet / daß sie Paulum / wie schwach er auch / dem Fleisch nach / gewesen / nicht verschmähet / oder geringschätzig / vmb seiner leiblichen Noth willen / gehalten haben; sondern vielmehr geliebet vnd geehret. Sie haben jhn auffgenommen als einen Engel Gottes / ja als Jesum Christum selbst / vnd haben jhm allerley gutes gethan; Ich bin ewer Zeuge / spricht Paulus / daß wann es müglich gewesen wäre / jhr hättet ewre Augen außgerissen / vnd mir gegeben. Solches ist billig / wer Gottes Wort lieb hat / der ehret dessen Diener. Doch ists lobens werth / vnd ein seliges Ding: O wie selig waret jhr damahl! Wann Christen das Wort Gottes von jhren Lehrern auffnehmen vnd lieben / als Gottes Wort / da seynd sie freylich selig. Denn Luc. 11, 28.selig seynd die Gottes Wort hören / vnd bewahren. II. Galatarum insperatam mutationem. Gal. 4, 16. 11 C. 5, 7.Aber Jammer vnd Wunder / daß wir weiter von den Galatern hören: Wie bin ich denn nun ewer Feind worden? Ich fürchte ewer / daß ich nicht vielleicht vmbsonst habe an euch gearbeitet. Ihr lieffet fein / wer hat euch auffgehalten C. 1, 6./ der Warheit nicht zu gehorchen? Mich wundert / daß jhr euch so balde von dem / der euch beruffen heimlich Anligen / grosse Plag / Angst vnd Schrecken / die jhm der Teuffel groß gemacht / welches jhm wehe gethan / als ein Pfahl im Fleisch / vnd Fäustenpüffe / die jhm vons Satans Engel geschlagen werden. 3. Haben wir zu bedencken / wie sich die Galater gegen der Schwachheit jhres Predigers verhalten. Sie haben seine Anfechtung vnd Schwachheit / die er nach dem Fleisch getragen / nicht verachtet noch verschmähet. Wann jetzo ein Prediger zu einer Gemeine beruffen wird / ist man nicht damit zu frieden / daß man habe einen Mann / kräfftig im Geiste / sondern nach dem Fleisch besihet man jhn hinden vnd forn / daß jhm nichts fehle. Die Galater werden gerühmet / daß sie Paulum / wie schwach er auch / dem Fleisch nach / gewesen / nicht verschmähet / oder geringschätzig / vmb seiner leiblichen Noth willen / gehalten haben; sondern vielmehr geliebet vnd geehret. Sie haben jhn auffgenommen als einen Engel Gottes / ja als Jesum Christum selbst / vnd haben jhm allerley gutes gethan; Ich bin ewer Zeuge / spricht Paulus / daß wann es müglich gewesen wäre / jhr hättet ewre Augen außgerissen / vnd mir gegeben. Solches ist billig / wer Gottes Wort lieb hat / der ehret dessen Diener. Doch ists lobens werth / vnd ein seliges Ding: O wie selig waret jhr damahl! Wann Christen das Wort Gottes von jhren Lehrern auffnehmen vnd lieben / als Gottes Wort / da seynd sie freylich selig. Denn Luc. 11, 28.selig seynd die Gottes Wort hören / vnd bewahren. II. Galatarum insperatam mutationem. Gal. 4, 16. 11 C. 5, 7.Aber Jammer vnd Wunder / daß wir weiter von den Galatern hören: Wie bin ich denn nun ewer Feind worden? Ich fürchte ewer / daß ich nicht vielleicht vmbsonst habe an euch gearbeitet. Ihr lieffet fein / wer hat euch auffgehalten C. 1, 6./ der Warheit nicht zu gehorchen? 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Die Galater werden gerühmet / daß sie Paulum / wie schwach er auch / dem Fleisch nach / gewesen / nicht verschmähet / oder geringschätzig / vmb seiner leiblichen Noth willen / gehalten haben; sondern vielmehr geliebet vnd geehret. Sie haben jhn auffgenommen als einen Engel Gottes / ja als Jesum Christum selbst / vnd haben jhm allerley gutes gethan; Ich bin ewer Zeuge / spricht Paulus / daß wann es müglich gewesen wäre / jhr hättet ewre Augen außgerissen / vnd mir gegeben. Solches ist billig / wer Gottes Wort lieb hat / der ehret dessen Diener. Doch ists lobens werth / vnd ein seliges Ding: O wie selig waret jhr damahl! Wann Christen das Wort Gottes von jhren Lehrern auffnehmen vnd lieben / als Gottes Wort / da seynd sie freylich selig. Denn <note place="left">Luc. 11, 28.</note>selig seynd die Gottes Wort hören / vnd bewahren.</p> <note place="left">II. Galatarum insperatam mutationem. 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heimlich Anligen / grosse Plag / Angst vnd Schrecken / die jhm der Teuffel groß gemacht / welches jhm wehe gethan / als ein Pfahl im Fleisch / vnd Fäustenpüffe / die jhm vons Satans Engel geschlagen werden.
3. Haben wir zu bedencken / wie sich die Galater gegen der Schwachheit jhres Predigers verhalten. Sie haben seine Anfechtung vnd Schwachheit / die er nach dem Fleisch getragen / nicht verachtet noch verschmähet. Wann jetzo ein Prediger zu einer Gemeine beruffen wird / ist man nicht damit zu frieden / daß man habe einen Mann / kräfftig im Geiste / sondern nach dem Fleisch besihet man jhn hinden vnd forn / daß jhm nichts fehle. Die Galater werden gerühmet / daß sie Paulum / wie schwach er auch / dem Fleisch nach / gewesen / nicht verschmähet / oder geringschätzig / vmb seiner leiblichen Noth willen / gehalten haben; sondern vielmehr geliebet vnd geehret. Sie haben jhn auffgenommen als einen Engel Gottes / ja als Jesum Christum selbst / vnd haben jhm allerley gutes gethan; Ich bin ewer Zeuge / spricht Paulus / daß wann es müglich gewesen wäre / jhr hättet ewre Augen außgerissen / vnd mir gegeben. Solches ist billig / wer Gottes Wort lieb hat / der ehret dessen Diener. Doch ists lobens werth / vnd ein seliges Ding: O wie selig waret jhr damahl! Wann Christen das Wort Gottes von jhren Lehrern auffnehmen vnd lieben / als Gottes Wort / da seynd sie freylich selig. Denn selig seynd die Gottes Wort hören / vnd bewahren.
Luc. 11, 28. Aber Jammer vnd Wunder / daß wir weiter von den Galatern hören: Wie bin ich denn nun ewer Feind worden? Ich fürchte ewer / daß ich nicht vielleicht vmbsonst habe an euch gearbeitet. Ihr lieffet fein / wer hat euch auffgehalten / der Warheit nicht zu gehorchen? Mich wundert / daß jhr euch so balde von dem / der euch beruffen
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