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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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durch so viele Christen verblendet / vnd auff vnrichtiger Bahn gezogen werden / vnd fallen in Gottes Zorn vnd Rach. Darumb jhr Christliche Hertzen / macht euch nicht theilhafftig jhrer Sünden / daß auch euch nicht treffe der Zorn.

Hernach betrachtet auch diß: Ihr waret weyland FinsternüßRatio 2. / nun aber seyd jhr ein Liecht in dem HERRN. Darumb wandelt wie die Kinder deß Liechts. Das menschliche Gemüth ist in der ersten Erschaffung lauter Liecht gewesen / vnd seinem Schöpffer ähnlich; es sahe GOtt vnd seinen Willen / vnd leuchtete dem Menschen für zu allem guten. Durch deß Teuffels Betrug vnd die Sünde / ist die Seele lauter Finsternüß geworden / daß sie Gottes Liecht nicht kan noch will begreiffen. So bald aber durch den H. Geist der Geist vnsers Gemüths ernewert wird / fangt es an wieder ein Liecht zu seyn. Nach solcher Beschaffenheit saget der Apostel allhier zweyerley. Erstlich; Nun seyd jhr ein Liecht in dem HERRN. Vnser Gemüth fanget an zu leuchten vnd zu brennen / in der Flamme deß H. Geistes / also daß wir ein Liecht in der Welt seyn / vnd andern fürleuchten / wie geschrieben stehet von den Kindern Gottes / zun Philippern am 2. daß sie mitten vnter dem vnschlachtigen vnd verkehrtenPhil. 2, 15. Geschlecht scheinen als die Liechter in der Welt / damit daß sie halten ob dem Wort deß Lebens.

Dar auß fliesset eine doppelte Bewegung zur heiligen Fürsichtigkeit / daß wir durch der Welt Gespöttvns von der Heiligkeit nicht abziehen lassen. Denn erstlich: Ihr seyd weyland Finsternüß gewesen / vnd in aller Schande versencket; darumb sollen wir nicht wieder vmbkehren zur vorigen Vnreinigkeit / nach dem wir durch Christi Geist davon erfreyet seyn. Niemand der vernünfftig ist / stürtzet sich mit willen wieder in eine Gefahr / darauß er vorhin durch grosse Mühe gezogen ist. So ist auch keine Bestia so vnsinnig / daß sie wiederkehre zu den Banden / von welchen sie sich loß gebrochen hat. Zum andern / Ihr seyd ein Liecht im HERRN.

durch so viele Christen verblendet / vnd auff vnrichtiger Bahn gezogen werden / vnd fallen in Gottes Zorn vnd Rach. Darumb jhr Christliche Hertzen / macht euch nicht theilhafftig jhrer Sünden / daß auch euch nicht treffe der Zorn.

Hernach betrachtet auch diß: Ihr waret weyland FinsternüßRatio 2. / nun aber seyd jhr ein Liecht in dem HERRN. Darumb wandelt wie die Kinder deß Liechts. Das menschliche Gemüth ist in der ersten Erschaffung lauter Liecht gewesen / vnd seinem Schöpffer ähnlich; es sahe GOtt vnd seinen Willen / vnd leuchtete dem Menschen für zu allem guten. Durch deß Teuffels Betrug vnd die Sünde / ist die Seele lauter Finsternüß geworden / daß sie Gottes Liecht nicht kan noch will begreiffen. So bald aber durch den H. Geist der Geist vnsers Gemüths ernewert wird / fangt es an wieder ein Liecht zu seyn. Nach solcher Beschaffenheit saget der Apostel allhier zweyerley. Erstlich; Nun seyd jhr ein Liecht in dem HERRN. Vnser Gemüth fanget an zu leuchten vnd zu brennen / in der Flamme deß H. Geistes / also daß wir ein Liecht in der Welt seyn / vnd andern fürleuchten / wie geschrieben stehet von den Kindern Gottes / zun Philippern am 2. daß sie mitten vnter dem vnschlachtigen vnd verkehrtenPhil. 2, 15. Geschlecht scheinen als die Liechter in der Welt / damit daß sie halten ob dem Wort deß Lebens.

Dar auß fliesset eine doppelte Bewegung zur heiligen Fürsichtigkeit / daß wir durch der Welt Gespöttvns von der Heiligkeit nicht abziehen lassen. Denn erstlich: Ihr seyd weyland Finsternüß gewesen / vnd in aller Schande versencket; darumb sollen wir nicht wieder vmbkehren zur vorigen Vnreinigkeit / nach dem wir durch Christi Geist davon erfreyet seyn. Niemand der vernünfftig ist / stürtzet sich mit willen wieder in eine Gefahr / darauß er vorhin durch grosse Mühe gezogen ist. So ist auch keine Bestia so vnsinnig / daß sie wiederkehre zu den Banden / von welchen sie sich loß gebrochen hat. Zum andern / Ihr seyd ein Liecht im HERRN.

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[495/0515] durch so viele Christen verblendet / vnd auff vnrichtiger Bahn gezogen werden / vnd fallen in Gottes Zorn vnd Rach. Darumb jhr Christliche Hertzen / macht euch nicht theilhafftig jhrer Sünden / daß auch euch nicht treffe der Zorn. Hernach betrachtet auch diß: Ihr waret weyland Finsternüß / nun aber seyd jhr ein Liecht in dem HERRN. Darumb wandelt wie die Kinder deß Liechts. Das menschliche Gemüth ist in der ersten Erschaffung lauter Liecht gewesen / vnd seinem Schöpffer ähnlich; es sahe GOtt vnd seinen Willen / vnd leuchtete dem Menschen für zu allem guten. Durch deß Teuffels Betrug vnd die Sünde / ist die Seele lauter Finsternüß geworden / daß sie Gottes Liecht nicht kan noch will begreiffen. So bald aber durch den H. Geist der Geist vnsers Gemüths ernewert wird / fangt es an wieder ein Liecht zu seyn. Nach solcher Beschaffenheit saget der Apostel allhier zweyerley. Erstlich; Nun seyd jhr ein Liecht in dem HERRN. Vnser Gemüth fanget an zu leuchten vnd zu brennen / in der Flamme deß H. Geistes / also daß wir ein Liecht in der Welt seyn / vnd andern fürleuchten / wie geschrieben stehet von den Kindern Gottes / zun Philippern am 2. daß sie mitten vnter dem vnschlachtigen vnd verkehrten Geschlecht scheinen als die Liechter in der Welt / damit daß sie halten ob dem Wort deß Lebens. Ratio 2. Phil. 2, 15. Dar auß fliesset eine doppelte Bewegung zur heiligen Fürsichtigkeit / daß wir durch der Welt Gespöttvns von der Heiligkeit nicht abziehen lassen. Denn erstlich: Ihr seyd weyland Finsternüß gewesen / vnd in aller Schande versencket; darumb sollen wir nicht wieder vmbkehren zur vorigen Vnreinigkeit / nach dem wir durch Christi Geist davon erfreyet seyn. Niemand der vernünfftig ist / stürtzet sich mit willen wieder in eine Gefahr / darauß er vorhin durch grosse Mühe gezogen ist. So ist auch keine Bestia so vnsinnig / daß sie wiederkehre zu den Banden / von welchen sie sich loß gebrochen hat. Zum andern / Ihr seyd ein Liecht im HERRN.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/515>, abgerufen am 22.11.2024.