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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Ratio requisitae castitatis in opere.

So Vnreinigkeit nicht in Worten bey Christen zu dulden / soll dieselbe viel weniger in der That verübet werden. Hurerey vnd alle Vnreinigkeit oder Lustgeitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet. Ob wir zwar noch mit dem Fleisch der Sünden vmbgeben seyn / so seynd wir doch heilig / als die wir geheiliget seyn durch den H. Geist / vnd durch das Blut vnserer Reinigung / welches ist das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes. Darumb stehet vns gar nicht an einige Befleckung an 1. Cor. 6, 15. 19. 20.Seel oder Leib. Wie solte ich die Glieder Christi nehmen / vnd Hurenglieder darauß machen? Das sey ferne. Oder wisset jhr nicht / daß ewer Leib ein Tempel deß H. Geistes ist / der in euch ist / welchen jhr habt von Gott / vnd seyd nicht ewer selbst? Denn jhr seyd thewr erkaufft. Darumb so preiset Gott an ewrem Leibe / vnd in ewrem Geist / welche sind Gottes.

Soruhet auch eine harte Straffe für der Thür der Vnzüchtigen: Denn das solt jhr wissen / daß kein Hurer / oder Vnreiner / oder Lustgeitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes.

Es ist vorhin gesagt / daß Vnzucht die Art habe / wann man jhr erstlich raum gibt / daß eine vnersetzliche Lustseuche darauff folget / solche Lustsüchtige / vnd vnersättliche Lusthängste werden hie Götzendiener genant. Gleich wie die leibliche Abgötterey / in H. Schrifft für eine geistliche Hurerey außgeruffen wird; da ein Mensch mit seinem Hertzen von GOtt abweichet / vnd sich zu etwas hält / das nicht Gott ist: Also wird auch die leibliche Hurerey eine geistliche Abgötterey genennet; dieweil der Mensch dadurch die vnzüchtige Fleischeslust zum Gott machet. Es stehe GOtt jmmer vnd schreye: Hurerey vnd Vnzucht / vnd Lustseuche lasset nicht von euch gesagt werden; so schreyet dein vnzüchtiges

Ratio requisitae castitatis in opere.

So Vnreinigkeit nicht in Worten bey Christen zu dulden / soll dieselbe viel weniger in der That verübet werden. Hurerey vnd alle Vnreinigkeit oder Lustgeitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet. Ob wir zwar noch mit dem Fleisch der Sünden vmbgeben seyn / so seynd wir doch heilig / als die wir geheiliget seyn durch den H. Geist / vnd durch das Blut vnserer Reinigung / welches ist das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes. Darumb stehet vns gar nicht an einige Befleckung an 1. Cor. 6, 15. 19. 20.Seel oder Leib. Wie solte ich die Glieder Christi nehmen / vnd Hurenglieder darauß machen? Das sey ferne. Oder wisset jhr nicht / daß ewer Leib ein Tempel deß H. Geistes ist / der in euch ist / welchen jhr habt von Gott / vnd seyd nicht ewer selbst? Denn jhr seyd thewr erkaufft. Darumb so preiset Gott an ewrem Leibe / vnd in ewrem Geist / welche sind Gottes.

Soruhet auch eine harte Straffe für der Thür der Vnzüchtigen: Denn das solt jhr wissen / daß kein Hurer / oder Vnreiner / oder Lustgeitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes.

Es ist vorhin gesagt / daß Vnzucht die Art habe / wann man jhr erstlich raum gibt / daß eine vnersetzliche Lustseuche darauff folget / solche Lustsüchtige / vnd vnersättliche Lusthängste werden hie Götzendiener genant. Gleich wie die leibliche Abgötterey / in H. Schrifft für eine geistliche Hurerey außgeruffen wird; da ein Mensch mit seinem Hertzen von GOtt abweichet / vnd sich zu etwas hält / das nicht Gott ist: Also wird auch die leibliche Hurerey eine geistliche Abgötterey genennet; dieweil der Mensch dadurch die vnzüchtige Fleischeslust zum Gott machet. Es stehe GOtt jmmer vnd schreye: Hurerey vnd Vnzucht / vnd Lustseuche lasset nicht von euch gesagt werden; so schreyet dein vnzüchtiges

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[492/0512] So Vnreinigkeit nicht in Worten bey Christen zu dulden / soll dieselbe viel weniger in der That verübet werden. Hurerey vnd alle Vnreinigkeit oder Lustgeitz / lasset nicht von euch gesaget werden / wie den Heiligen zustehet. Ob wir zwar noch mit dem Fleisch der Sünden vmbgeben seyn / so seynd wir doch heilig / als die wir geheiliget seyn durch den H. Geist / vnd durch das Blut vnserer Reinigung / welches ist das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes. Darumb stehet vns gar nicht an einige Befleckung an Seel oder Leib. Wie solte ich die Glieder Christi nehmen / vnd Hurenglieder darauß machen? Das sey ferne. Oder wisset jhr nicht / daß ewer Leib ein Tempel deß H. Geistes ist / der in euch ist / welchen jhr habt von Gott / vnd seyd nicht ewer selbst? Denn jhr seyd thewr erkaufft. Darumb so preiset Gott an ewrem Leibe / vnd in ewrem Geist / welche sind Gottes. 1. Cor. 6, 15. 19. 20. Soruhet auch eine harte Straffe für der Thür der Vnzüchtigen: Denn das solt jhr wissen / daß kein Hurer / oder Vnreiner / oder Lustgeitziger / welcher ist ein Götzendiener / Erbe hat an dem Reich Christi vnd Gottes. Es ist vorhin gesagt / daß Vnzucht die Art habe / wann man jhr erstlich raum gibt / daß eine vnersetzliche Lustseuche darauff folget / solche Lustsüchtige / vnd vnersättliche Lusthängste werden hie Götzendiener genant. Gleich wie die leibliche Abgötterey / in H. Schrifft für eine geistliche Hurerey außgeruffen wird; da ein Mensch mit seinem Hertzen von GOtt abweichet / vnd sich zu etwas hält / das nicht Gott ist: Also wird auch die leibliche Hurerey eine geistliche Abgötterey genennet; dieweil der Mensch dadurch die vnzüchtige Fleischeslust zum Gott machet. Es stehe GOtt jmmer vnd schreye: Hurerey vnd Vnzucht / vnd Lustseuche lasset nicht von euch gesagt werden; so schreyet dein vnzüchtiges

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/512>, abgerufen am 25.11.2024.