Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.das Zeichen deß wahren lebendigen Glaubens ist; vnd das Siegel vnser Kindschafft vnd Sehligkeit. Es ist nicht zu glauben / was für ein grosser Einbruch dem Christlichen Wandel vnd gottseliger Andacht geschicht / durch böses schandbares schertzen vnd schwätzen / man rede es oder höre es; es soll die andächtige Seele dadurch in der Liebe Gottes so verkalten / vnd der Welt so voll werden / daß sie sich selbsten verleuret / vnd nicht so bald wieder finden kan. So gar wenig geziemet einem Christen Narrentheidung / schandbare Wort / vnd fauler Schertz. Wann diß betrachtet würde / würde auch ein Mensch so nicht sitzen / vnd lachen / vnd seine lust haben / da solche schandbare Reden getrieben werden / daß auch der Himmel sich mochte dafür entfärben. Begehren wir aber zu wissen / wovon der Christen Rede seyn soll; so weiset vns hie der Apostel Paulus auff Dancksagung / das ziemet Christen viel mehr / als loser Schertz. Es heisst aber Dancksagung solche Rede / dadurch GOtt gepreiset wird / wann man nemblich von Gottes Lob vnd Wercken redet. Das ists / dazu vns Paulus hernach eben in diesem 5. Cap. an die Epheser Eph. 5, 19. 20.ermahnet: Sauffet euch nicht voll Weins / sondern werdet voll Geistes / vnd redet vnter einander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnd spielet dem HERRN in ewren Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOTT vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. O wie würden vnsere Gastereyen vnd Zusammenkunfften so nützlich vnd seliglich ablauffen / wann dieses in acht genommen würde? Wie würde einer den andern in der Lieb vnd Furcht Gottes erbawen / schärffen / gründen? Wie würde so mancher vmbgetauffet vnd gebessert werden? Aber eben darumb hats der Teuffel nicht gerne / vnd jaget vns Scham vnd Verdruß ein / von GOtt vnd der Seelen Heyl in Gesellschafften zu reden. Wann wir zusammen kommen / so das Zeichen deß wahren lebendigen Glaubens ist; vnd das Siegel vnser Kindschafft vnd Sehligkeit. Es ist nicht zu glauben / was für ein grosser Einbruch dem Christlichen Wandel vnd gottseliger Andacht geschicht / durch böses schandbares schertzen vnd schwätzen / man rede es oder höre es; es soll die andächtige Seele dadurch in der Liebe Gottes so verkalten / vnd der Welt so voll werden / daß sie sich selbsten verleuret / vnd nicht so bald wieder finden kan. So gar wenig geziemet einem Christen Narrentheidung / schandbare Wort / vnd fauler Schertz. Wann diß betrachtet würde / würde auch ein Mensch so nicht sitzen / vnd lachen / vnd seine lust haben / da solche schandbare Reden getrieben werden / daß auch der Himmel sich mochte dafür entfärben. Begehren wir aber zu wissen / wovon der Christen Rede seyn soll; so weiset vns hie der Apostel Paulus auff Dancksagung / das ziemet Christen viel mehr / als loser Schertz. Es heisst aber Dancksagung solche Rede / dadurch GOtt gepreiset wird / wann man nemblich von Gottes Lob vnd Wercken redet. Das ists / dazu vns Paulus hernach eben in diesem 5. Cap. an die Epheser Eph. 5, 19. 20.ermahnet: Sauffet euch nicht voll Weins / sondern werdet voll Geistes / vnd redet vnter einander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnd spielet dem HERRN in ewren Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOTT vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. O wie würden vnsere Gastereyen vnd Zusammenkunfften so nützlich vnd seliglich ablauffen / wann dieses in acht genommen würde? Wie würde einer den andern in der Lieb vnd Furcht Gottes erbawen / schärffen / gründen? Wie würde so mancher vmbgetauffet vnd gebessert werden? Aber eben darumb hats der Teuffel nicht gerne / vnd jaget vns Scham vnd Verdruß ein / von GOtt vnd der Seelen Heyl in Gesellschafften zu reden. Wann wir zusammen kommen / so <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0510" n="490"/> das Zeichen deß wahren lebendigen Glaubens ist; vnd das Siegel vnser Kindschafft vnd Sehligkeit. Es ist nicht zu glauben / was für ein grosser Einbruch dem Christlichen Wandel vnd gottseliger Andacht geschicht / durch böses schandbares schertzen vnd schwätzen / man rede es oder höre es; es soll die andächtige Seele dadurch in der Liebe Gottes so verkalten / vnd der Welt so voll werden / daß sie sich selbsten verleuret / vnd nicht so bald wieder finden kan. So gar wenig geziemet einem Christen Narrentheidung / schandbare Wort / vnd fauler Schertz. Wann diß betrachtet würde / würde auch ein Mensch so nicht sitzen / vnd lachen / vnd seine lust haben / da solche schandbare Reden getrieben werden / daß auch der Himmel sich mochte dafür entfärben.</p> <p>Begehren wir aber zu wissen / wovon der Christen Rede seyn soll; so weiset vns hie der Apostel Paulus auff Dancksagung / das ziemet Christen viel mehr / als loser Schertz. Es heisst aber Dancksagung solche Rede / dadurch GOtt gepreiset wird / wann man nemblich von Gottes Lob vnd Wercken redet. Das ists / dazu vns Paulus hernach eben in diesem 5. Cap. an die Epheser <note place="left">Eph. 5, 19. 20.</note>ermahnet: Sauffet euch nicht voll Weins / sondern werdet voll Geistes / vnd redet vnter einander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnd spielet dem HERRN in ewren Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOTT vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. O wie würden vnsere Gastereyen vnd Zusammenkunfften so nützlich vnd seliglich ablauffen / wann dieses in acht genommen würde? Wie würde einer den andern in der Lieb vnd Furcht Gottes erbawen / schärffen / gründen? Wie würde so mancher vmbgetauffet vnd gebessert werden? Aber eben darumb hats der Teuffel nicht gerne / vnd jaget vns Scham vnd Verdruß ein / von GOtt vnd der Seelen Heyl in Gesellschafften zu reden. Wann wir zusammen kommen / so </p> </div> </body> </text> </TEI> [490/0510]
das Zeichen deß wahren lebendigen Glaubens ist; vnd das Siegel vnser Kindschafft vnd Sehligkeit. Es ist nicht zu glauben / was für ein grosser Einbruch dem Christlichen Wandel vnd gottseliger Andacht geschicht / durch böses schandbares schertzen vnd schwätzen / man rede es oder höre es; es soll die andächtige Seele dadurch in der Liebe Gottes so verkalten / vnd der Welt so voll werden / daß sie sich selbsten verleuret / vnd nicht so bald wieder finden kan. So gar wenig geziemet einem Christen Narrentheidung / schandbare Wort / vnd fauler Schertz. Wann diß betrachtet würde / würde auch ein Mensch so nicht sitzen / vnd lachen / vnd seine lust haben / da solche schandbare Reden getrieben werden / daß auch der Himmel sich mochte dafür entfärben.
Begehren wir aber zu wissen / wovon der Christen Rede seyn soll; so weiset vns hie der Apostel Paulus auff Dancksagung / das ziemet Christen viel mehr / als loser Schertz. Es heisst aber Dancksagung solche Rede / dadurch GOtt gepreiset wird / wann man nemblich von Gottes Lob vnd Wercken redet. Das ists / dazu vns Paulus hernach eben in diesem 5. Cap. an die Epheser ermahnet: Sauffet euch nicht voll Weins / sondern werdet voll Geistes / vnd redet vnter einander von Psalmen / vnd Lobgesängen / vnd geistlichen Liedern / singet vnd spielet dem HERRN in ewren Hertzen / vnd saget Danck allezeit für alles / GOTT vnd dem Vatter / in dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. O wie würden vnsere Gastereyen vnd Zusammenkunfften so nützlich vnd seliglich ablauffen / wann dieses in acht genommen würde? Wie würde einer den andern in der Lieb vnd Furcht Gottes erbawen / schärffen / gründen? Wie würde so mancher vmbgetauffet vnd gebessert werden? Aber eben darumb hats der Teuffel nicht gerne / vnd jaget vns Scham vnd Verdruß ein / von GOtt vnd der Seelen Heyl in Gesellschafften zu reden. Wann wir zusammen kommen / so
Eph. 5, 19. 20.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |