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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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wir gehorchen / das heisset hie eine Lustseuche. Das muß nicht seyn / wir müssen die Bewegung der vnreinen Lüste nimmer über vns herrschen lassen. Darumb müssen wir auch die vnreine Gedancken im Zaum halten. Denn in den Gedancken gewinnet die die Lustseuche jhre Krafft. Derwegen wer Lustseuche will meiden / wehre bey zeiten den Gedancken / sonsten wird man das Vaß der Gnaden verunreinigen. So besetzet nun ewer Vaß in der Heiligung / als welches ist ein Tempel deß H. Geistes. Ein Hurer vnd Vnreiner entheiliget die Wohnung Gottes.

Der Apostel führet vns auff die Heyden / vns damit zu bewegen: Besitzet ewer Vaß in Heiligung vnd Ehr / vnd nicht in der Lustseuche / wie die Heyden / die von GOtt nicht wissen. Vnter den Heyden haben viele die Keuschheit auch gelobet / seynd aber nur Worte gewesen. In gemein wird jhnen in dem ersten Capitel Rom. 1, 24.an die Römer diß Zeugnüß gegeben; daß sie seynd dahin gegeben in aller Vnreinigkeit. Welches doch von einem jeglichen Luth.absonderlich nicht soll verstanden werden / der Meynung / als wenn sie allesampt / keiner außgenommen / Hurer gewesen wären. Sondern die Meynung ist: Es gehet vnter den Heyden also zu / da lebet man frey / nach aller Lustseuche / vnd lässt man der Lust den Zaum / daß sie herrsche vnd thue nach jhrer art / als wanns ein natürlich ding wäre / da es doch eine Seuche ist / die man heilen solte. So heilen sie die Seuche nicht / sondern verfaulen vnd verderben darin. Vnd das lässt man vnter jhnen gehen vnd geschehen / vnd wird nicht gestraffet. Daher seynd alle Heyden schuldig der Lustseuche Rom. 1. 32./ wie Paulus zun Römern am 1. nicht allein beschuldiget die Verbrecher / sondern auch die es bewilligen / in dem sie es nicht wehren.

Solches findet sich vnter den Heyden / darumb / wie vnser Text spricht / weil sie von GOtt nicht wissen. Wenn schon ein Heyde viel von GOtt plaudert vnd schreibet / so saget doch die Schrifft; sie wissen nichts von GOtt; so wissen sie auch nicht / wie

wir gehorchen / das heisset hie eine Lustseuche. Das muß nicht seyn / wir müssen die Bewegung der vnreinen Lüste nimmer über vns herrschen lassen. Darumb müssen wir auch die vnreine Gedancken im Zaum halten. Denn in den Gedancken gewinnet die die Lustseuche jhre Krafft. Derwegen wer Lustseuche will meiden / wehre bey zeiten den Gedancken / sonsten wird man das Vaß der Gnaden verunreinigen. So besetzet nun ewer Vaß in der Heiligung / als welches ist ein Tempel deß H. Geistes. Ein Hurer vnd Vnreiner entheiliget die Wohnung Gottes.

Der Apostel führet vns auff die Heyden / vns damit zu bewegen: Besitzet ewer Vaß in Heiligung vnd Ehr / vnd nicht in der Lustseuche / wie die Heyden / die von GOtt nicht wissen. Vnter den Heyden haben viele die Keuschheit auch gelobet / seynd aber nur Worte gewesen. In gemein wird jhnen in dem ersten Capitel Rom. 1, 24.an die Römer diß Zeugnüß gegeben; daß sie seynd dahin gegeben in aller Vnreinigkeit. Welches doch von einem jeglichen Luth.absonderlich nicht soll verstanden werden / der Meynung / als wenn sie allesampt / keiner außgenommen / Hurer gewesen wären. Sondern die Meynung ist: Es gehet vnter den Heyden also zu / da lebet man frey / nach aller Lustseuche / vnd lässt man der Lust den Zaum / daß sie herrsche vnd thue nach jhrer art / als wanns ein natürlich ding wäre / da es doch eine Seuche ist / die man heilen solte. So heilen sie die Seuche nicht / sondern verfaulen vnd verderben darin. Vnd das lässt man vnter jhnen gehen vnd geschehen / vnd wird nicht gestraffet. Daher seynd alle Heyden schuldig der Lustseuche Rom. 1. 32./ wie Paulus zun Römern am 1. nicht allein beschuldiget die Verbrecher / sondern auch die es bewilligen / in dem sie es nicht wehren.

Solches findet sich vnter den Heyden / darumb / wie vnser Text spricht / weil sie von GOtt nicht wissen. Wenn schon ein Heyde viel von GOtt plaudert vnd schreibet / so saget doch die Schrifft; sie wissen nichts von GOtt; so wissen sie auch nicht / wie

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[470/0490] wir gehorchen / das heisset hie eine Lustseuche. Das muß nicht seyn / wir müssen die Bewegung der vnreinen Lüste nimmer über vns herrschen lassen. Darumb müssen wir auch die vnreine Gedancken im Zaum halten. Denn in den Gedancken gewinnet die die Lustseuche jhre Krafft. Derwegen wer Lustseuche will meiden / wehre bey zeiten den Gedancken / sonsten wird man das Vaß der Gnaden verunreinigen. So besetzet nun ewer Vaß in der Heiligung / als welches ist ein Tempel deß H. Geistes. Ein Hurer vnd Vnreiner entheiliget die Wohnung Gottes. Der Apostel führet vns auff die Heyden / vns damit zu bewegen: Besitzet ewer Vaß in Heiligung vnd Ehr / vnd nicht in der Lustseuche / wie die Heyden / die von GOtt nicht wissen. Vnter den Heyden haben viele die Keuschheit auch gelobet / seynd aber nur Worte gewesen. In gemein wird jhnen in dem ersten Capitel an die Römer diß Zeugnüß gegeben; daß sie seynd dahin gegeben in aller Vnreinigkeit. Welches doch von einem jeglichen absonderlich nicht soll verstanden werden / der Meynung / als wenn sie allesampt / keiner außgenommen / Hurer gewesen wären. Sondern die Meynung ist: Es gehet vnter den Heyden also zu / da lebet man frey / nach aller Lustseuche / vnd lässt man der Lust den Zaum / daß sie herrsche vnd thue nach jhrer art / als wanns ein natürlich ding wäre / da es doch eine Seuche ist / die man heilen solte. So heilen sie die Seuche nicht / sondern verfaulen vnd verderben darin. Vnd das lässt man vnter jhnen gehen vnd geschehen / vnd wird nicht gestraffet. Daher seynd alle Heyden schuldig der Lustseuche / wie Paulus zun Römern am 1. nicht allein beschuldiget die Verbrecher / sondern auch die es bewilligen / in dem sie es nicht wehren. Rom. 1, 24. Luth. Rom. 1. 32. Solches findet sich vnter den Heyden / darumb / wie vnser Text spricht / weil sie von GOtt nicht wissen. Wenn schon ein Heyde viel von GOtt plaudert vnd schreibet / so saget doch die Schrifft; sie wissen nichts von GOtt; so wissen sie auch nicht / wie

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/490>, abgerufen am 25.11.2024.