Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.die doch viel reich machen. Als die nichts inne haben / vnd doch alles haben. Ein Christ / weil er Gottes Diener ist / muß er absagen seiner eignen Liebe / seinen eignen Begierden / vnd GOtt gantz gelassen stehen. Darin aber findet er Feinde zur Rechten vnd zur Lincken. Zur Rechten locket vnd ziehet vns von GOtt ab / alles was in der Welt lieb ist; zur Lincken treibt von GOtt / alles was wehe thut. Wider solche Feinde muß ein Knecht Gottes gerüstet stehen / die Rüstung müssen seyn / Waffen der Gerechtigkeit / davon auch geschrieben stehet zun Römern am 13. Lasset vns ablegenRom. 13, 12. die Wercke der Finsternüß / vnd anlegen die Waffen deß Liechts. Im leiblichen Streit brauchet man leibliche Waffen / im geistlichen Streit helffen geistliche Waffen. Es heissen aber Waffen deß Liechts vnd der Gerechtigkeit / die Gerechtigkeit selbst. Wann ein Christ bleibt auff dem Wege der Gerechtigkeit / vnd davon nicht weichet weder zur Rechten noch zur Lincken / so ist er verwahret wider alle Veränderung deß Glücks / daß der Gerechte allzeit gerechtbleibe / gleich fest an GOTT / in Glück vnd Vnglück. Durch eigne Krafft vermag der Mensch hie nichts / sondern muß alles thun in der Krafft Gottes. Darumb will der Geist Gottes / daß wir vns erzeigen als Diener Gottes / in der Krafft Gottes / durch Waffen der Gerechtigkeit / die man kan gebrauchen zur Rechten vnd zur Lincken / das ist / auff alle Fälle. Wann der Mensch so weit gebracht wird / daß er die Welt verschmähet / vnd GOtt gelassen stehet / darin erzeiget sich die Krafft Gottes gar herrlich / eben wie in den Aposteln die Krafft Gottes sich sehen liesse / nicht so sehr in den Wunderwercken / denn das war jhnen keine schwere Kunst / als in der Frewdigkeit alles zu ertragen. die doch viel reich machen. Als die nichts inne haben / vnd doch alles haben. Ein Christ / weil er Gottes Diener ist / muß er absagen seiner eignen Liebe / seinen eignen Begierden / vnd GOtt gantz gelassen stehen. Darin aber findet er Feinde zur Rechten vnd zur Lincken. Zur Rechten locket vnd ziehet vns von GOtt ab / alles was in der Welt lieb ist; zur Lincken treibt von GOtt / alles was wehe thut. Wider solche Feinde muß ein Knecht Gottes gerüstet stehen / die Rüstung müssen seyn / Waffen der Gerechtigkeit / davon auch geschrieben stehet zun Römern am 13. Lasset vns ablegenRom. 13, 12. die Wercke der Finsternüß / vnd anlegen die Waffen deß Liechts. Im leiblichen Streit brauchet man leibliche Waffen / im geistlichen Streit helffen geistliche Waffen. Es heissen aber Waffen deß Liechts vnd der Gerechtigkeit / die Gerechtigkeit selbst. Wann ein Christ bleibt auff dem Wege der Gerechtigkeit / vnd davon nicht weichet weder zur Rechten noch zur Lincken / so ist er verwahret wider alle Veränderung deß Glücks / daß der Gerechte allzeit gerechtbleibe / gleich fest an GOTT / in Glück vnd Vnglück. Durch eigne Krafft vermag der Mensch hie nichts / sondern muß alles thun in der Krafft Gottes. Darumb will der Geist Gottes / daß wir vns erzeigen als Diener Gottes / in der Krafft Gottes / durch Waffen der Gerechtigkeit / die man kan gebrauchen zur Rechten vnd zur Lincken / das ist / auff alle Fälle. Wann der Mensch so weit gebracht wird / daß er die Welt verschmähet / vnd GOtt gelassen stehet / darin erzeiget sich die Krafft Gottes gar herrlich / eben wie in den Aposteln die Krafft Gottes sich sehen liesse / nicht so sehr in den Wunderwercken / denn das war jhnen keine schwere Kunst / als in der Frewdigkeit alles zu ertragen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0473" n="453"/> die doch viel reich machen. Als die nichts inne haben / vnd doch alles haben.</p> <p>Ein Christ / weil er Gottes Diener ist / muß er absagen seiner eignen Liebe / seinen eignen Begierden / vnd GOtt gantz gelassen stehen.</p> <p>Darin aber findet er Feinde zur Rechten vnd zur Lincken. Zur Rechten locket vnd ziehet vns von GOtt ab / alles was in der Welt lieb ist; zur Lincken treibt von GOtt / alles was wehe thut.</p> <p>Wider solche Feinde muß ein Knecht Gottes gerüstet stehen / die Rüstung müssen seyn / Waffen der Gerechtigkeit / davon auch geschrieben stehet zun Römern am 13. Lasset vns ablegen<note place="right">Rom. 13, 12.</note> die Wercke der Finsternüß / vnd anlegen die Waffen deß Liechts. Im leiblichen Streit brauchet man leibliche Waffen / im geistlichen Streit helffen geistliche Waffen. Es heissen aber Waffen deß Liechts vnd der Gerechtigkeit / die Gerechtigkeit selbst. 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die doch viel reich machen. Als die nichts inne haben / vnd doch alles haben.
Ein Christ / weil er Gottes Diener ist / muß er absagen seiner eignen Liebe / seinen eignen Begierden / vnd GOtt gantz gelassen stehen.
Darin aber findet er Feinde zur Rechten vnd zur Lincken. Zur Rechten locket vnd ziehet vns von GOtt ab / alles was in der Welt lieb ist; zur Lincken treibt von GOtt / alles was wehe thut.
Wider solche Feinde muß ein Knecht Gottes gerüstet stehen / die Rüstung müssen seyn / Waffen der Gerechtigkeit / davon auch geschrieben stehet zun Römern am 13. Lasset vns ablegen die Wercke der Finsternüß / vnd anlegen die Waffen deß Liechts. Im leiblichen Streit brauchet man leibliche Waffen / im geistlichen Streit helffen geistliche Waffen. Es heissen aber Waffen deß Liechts vnd der Gerechtigkeit / die Gerechtigkeit selbst. Wann ein Christ bleibt auff dem Wege der Gerechtigkeit / vnd davon nicht weichet weder zur Rechten noch zur Lincken / so ist er verwahret wider alle Veränderung deß Glücks / daß der Gerechte allzeit gerechtbleibe / gleich fest an GOTT / in Glück vnd Vnglück.
Rom. 13, 12. Durch eigne Krafft vermag der Mensch hie nichts / sondern muß alles thun in der Krafft Gottes. Darumb will der Geist Gottes / daß wir vns erzeigen als Diener Gottes / in der Krafft Gottes / durch Waffen der Gerechtigkeit / die man kan gebrauchen zur Rechten vnd zur Lincken / das ist / auff alle Fälle. Wann der Mensch so weit gebracht wird / daß er die Welt verschmähet / vnd GOtt gelassen stehet / darin erzeiget sich die Krafft Gottes gar herrlich / eben wie in den Aposteln die Krafft Gottes sich sehen liesse / nicht so sehr in den Wunderwercken / denn das war jhnen keine schwere Kunst / als in der Frewdigkeit alles zu ertragen.
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