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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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elendeste bey dieser Wanderschafft / ist die Finsternüß / denn der natürliche Mensch ist gleich einem / der wandelt auff einem vnbekanten Wege / in dicker Finsternüß / der sihet keinen Weg / weiß nicht wohin er gehet / vnd wie sicherer er lauffet / wie leichter er sich in Gruben oder Wasser stürtzet / also fähret ein natürlicher Mensch in seinem Leben nimmer still / vnd weiß doch nicht wohin / wie sicherer er ist / wie gefährlicher er fällt.

Wann dann bey dieser geistlichen Finsternüß ein Liecht auffgehet / ist es für Gnade zu schätzen / das Liecht ist Christus mit seiner Erkäntnüß / denn wo Christus nicht erkant wird / da ist lauter Finsternüß / da erkennet der Mensch nichts von allem jhm selig / nicht sich / sein verderbte Natur vnd Elend / nicht GOtt vnd den Weg zu Gottes ewigem Gute zu kommen. Wie es nun eine Wolthat ist / daß GOtt deß Tages Liecht erschaffen hat / ohne welches ein Mensch nichts tüchtiges thun würde / so ist das auch viel eine höhere Wolthat / wann Christus vns erleuchtet mit seinem Wort / ohn welches wir einen elenden Lebenslauff halten würden / vnd zu keinem guten Ende kommen könten.

2. Praedicatum.

Denen nun diß geistliche Liecht für gesetzet ist / denen gilt noch das Wort: Wandelt im Liecht / dieweil jhr das Liecht habet / daß euch die Finster nüß nicht überfalle. Es wäre ein vngeschickter. Wandersman / der in einer hochnötigen Reise sich einen lustigen Ort so ließ belieben / daß er sich den Tag über vnter die grüne Bäume auß streckte / vnd bey der finstern Nacht durch einen gefähr lichen Wald wolte durch wandeln. GOTT hat vns scheinen lassen in vnsers Lebenslauff ein Liecht / das vns leuchtet gen Himmel / werden wirs versäumen / so wird vns Finsternüß überfallen. Die Juden müssen ein Exempel seyn / über welchen noch liget die dicke Finsternüß deß Verstandes. Das Wort Gottes hat noch bey einem jeglichen die art / je mehr man sich demselben widersetzet / je weiter es von vns getrieben wird / biß es nichtes mehr gilt für vnsern Augen. Dafür werden wir nun gewarnet.

elendeste bey dieser Wanderschafft / ist die Finsternüß / denn der natürliche Mensch ist gleich einem / der wandelt auff einem vnbekanten Wege / in dicker Finsternüß / der sihet keinen Weg / weiß nicht wohin er gehet / vnd wie sicherer er lauffet / wie leichter er sich in Gruben oder Wasser stürtzet / also fähret ein natürlicher Mensch in seinem Leben nimmer still / vnd weiß doch nicht wohin / wie sicherer er ist / wie gefährlicher er fällt.

Wann dann bey dieser geistlichen Finsternüß ein Liecht auffgehet / ist es für Gnade zu schätzen / das Liecht ist Christus mit seiner Erkäntnüß / denn wo Christus nicht erkant wird / da ist lauter Finsternüß / da erkennet der Mensch nichts von allem jhm selig / nicht sich / sein verderbte Natur vnd Elend / nicht GOtt vnd den Weg zu Gottes ewigem Gute zu kommen. Wie es nun eine Wolthat ist / daß GOtt deß Tages Liecht erschaffen hat / ohne welches ein Mensch nichts tüchtiges thun würde / so ist das auch viel eine höhere Wolthat / wann Christus vns erleuchtet mit seinem Wort / ohn welches wir einen elenden Lebenslauff halten würden / vnd zu keinem guten Ende kommen könten.

2. Praedicatum.

Denen nun diß geistliche Liecht für gesetzet ist / denen gilt noch das Wort: Wandelt im Liecht / dieweil jhr das Liecht habet / daß euch die Finster nüß nicht überfalle. Es wäre ein vngeschickter. Wandersman / der in einer hochnötigen Reise sich einen lustigen Ort so ließ belieben / daß er sich den Tag über vnter die grüne Bäume auß streckte / vnd bey der finstern Nacht durch einen gefähr lichen Wald wolte durch wandeln. GOTT hat vns scheinen lassen in vnsers Lebenslauff ein Liecht / das vns leuchtet gen Himmel / werden wirs versäumen / so wird vns Finsternüß überfallen. Die Juden müssen ein Exempel seyn / über welchen noch liget die dicke Finsternüß deß Verstandes. Das Wort Gottes hat noch bey einem jeglichen die art / je mehr man sich demselben widersetzet / je weiter es von vns getrieben wird / biß es nichtes mehr gilt für vnsern Augen. Dafür werden wir nun gewarnet.

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[442/0462] elendeste bey dieser Wanderschafft / ist die Finsternüß / denn der natürliche Mensch ist gleich einem / der wandelt auff einem vnbekanten Wege / in dicker Finsternüß / der sihet keinen Weg / weiß nicht wohin er gehet / vnd wie sicherer er lauffet / wie leichter er sich in Gruben oder Wasser stürtzet / also fähret ein natürlicher Mensch in seinem Leben nimmer still / vnd weiß doch nicht wohin / wie sicherer er ist / wie gefährlicher er fällt. Wann dann bey dieser geistlichen Finsternüß ein Liecht auffgehet / ist es für Gnade zu schätzen / das Liecht ist Christus mit seiner Erkäntnüß / denn wo Christus nicht erkant wird / da ist lauter Finsternüß / da erkennet der Mensch nichts von allem jhm selig / nicht sich / sein verderbte Natur vnd Elend / nicht GOtt vnd den Weg zu Gottes ewigem Gute zu kommen. Wie es nun eine Wolthat ist / daß GOtt deß Tages Liecht erschaffen hat / ohne welches ein Mensch nichts tüchtiges thun würde / so ist das auch viel eine höhere Wolthat / wann Christus vns erleuchtet mit seinem Wort / ohn welches wir einen elenden Lebenslauff halten würden / vnd zu keinem guten Ende kommen könten. Denen nun diß geistliche Liecht für gesetzet ist / denen gilt noch das Wort: Wandelt im Liecht / dieweil jhr das Liecht habet / daß euch die Finster nüß nicht überfalle. Es wäre ein vngeschickter. Wandersman / der in einer hochnötigen Reise sich einen lustigen Ort so ließ belieben / daß er sich den Tag über vnter die grüne Bäume auß streckte / vnd bey der finstern Nacht durch einen gefähr lichen Wald wolte durch wandeln. GOTT hat vns scheinen lassen in vnsers Lebenslauff ein Liecht / das vns leuchtet gen Himmel / werden wirs versäumen / so wird vns Finsternüß überfallen. Die Juden müssen ein Exempel seyn / über welchen noch liget die dicke Finsternüß deß Verstandes. Das Wort Gottes hat noch bey einem jeglichen die art / je mehr man sich demselben widersetzet / je weiter es von vns getrieben wird / biß es nichtes mehr gilt für vnsern Augen. Dafür werden wir nun gewarnet.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/462>, abgerufen am 25.11.2024.