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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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3. Reparatus.

Zwar GOtt ward deßwegen nicht vnglückseliger / daß er keiner Früchte auß seinem Paradiß geniessen köndte; dennoch auß Barmhertzigkeit gegen dem Menschen / vnd auß Eyffer gegen dem Feind / ward er bewogen / seinen verstöreten Thron / vnd verwüsteten Paradiß wieder einzurichten. Er erbarmet sich aller / schencket allen den Sohn zu einem Erlöser vnd Heyland; begehret auch alle zu ziehen zur himlischen Seligkeit. Weil aber allenthalben auff Erden das Reich Gottes verhindert wird / vnterlässet doch der gütige GOtt nicht / noch alle zeit jhm ein Volck zum Eigenthumb zu erwehlen / darinnen er sich offenbaret / vnd durch seinen Geist vnd Wort arbeitet / daß ja etliche zu jhm gezogen / vnd zur vorigen Herrligkeit wieder gebracht werden.

Dieses Volck ist vormal gewesen das Volck Juda / vnd die Kinder Israel / heute zu Tag seynd wir es / durch Gottes grosse Gnade. Er lässet vns zuruffen / durch seinen Geist im Worte rühret er vnsere Hertzen / locket vnd ziehet vns allenthalben vielfältig / durch süß vnd sawr / durch Verheissung vnd Drawunge / durch Wolthaten vnd Züchtigungen / nimpt sich vnser hertzlich an / alles zu diesem ende / daß er den Sitz vnd Herrschafft in vnsern Hertzen haben / vnd angenehine Früchte in seinem Lustgarten finden möge.

4. Denuo vitiatus.

Aber leider / auch auff solche weise wird GOtt seiner Früchte beraubet / daß der Prophet Esaias am 5. Cap. darüber ein solch Esai. 5, 1. 2. 3.Klaglied singen muß: Mein Lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort / vnd er hat jhn verzäunet / vnd mit Steinhauffen verwahret / vnd edle Reben drein gesencket. Er baweteauch einen Thurn drinnen / vnd grub eine Kelter drein / vnd wartet / daß er Trauben brächte / aber er brachte Heerlinge. Nun richtet / jhr Bürger zu Jerusalem / vnd jhr Männer Juda / zwischen mir vnd meinem Weinberge; was solte man doch mehr thun

3. Reparatus.

Zwar GOtt ward deßwegen nicht vnglückseliger / daß er keiner Früchte auß seinem Paradiß geniessen köndte; dennoch auß Barmhertzigkeit gegen dem Menschen / vnd auß Eyffer gegen dem Feind / ward er bewogen / seinen verstöreten Thron / vnd verwüsteten Paradiß wieder einzurichten. Er erbarmet sich aller / schencket allen den Sohn zu einem Erlöser vnd Heyland; begehret auch alle zu ziehen zur himlischen Seligkeit. Weil aber allenthalben auff Erden das Reich Gottes verhindert wird / vnterlässet doch der gütige GOtt nicht / noch alle zeit jhm ein Volck zum Eigenthumb zu erwehlen / darinnen er sich offenbaret / vnd durch seinen Geist vnd Wort arbeitet / daß ja etliche zu jhm gezogen / vnd zur vorigen Herrligkeit wieder gebracht werden.

Dieses Volck ist vormal gewesen das Volck Juda / vnd die Kinder Israel / heute zu Tag seynd wir es / durch Gottes grosse Gnade. Er lässet vns zuruffen / durch seinen Geist im Worte rühret er vnsere Hertzen / locket vnd ziehet vns allenthalben vielfältig / durch süß vnd sawr / durch Verheissung vnd Drawunge / durch Wolthaten vnd Züchtigungen / nimpt sich vnser hertzlich an / alles zu diesem ende / daß er den Sitz vnd Herrschafft in vnsern Hertzen haben / vnd angenehine Früchte in seinem Lustgarten finden möge.

4. Denuo vitiatus.

Aber leider / auch auff solche weise wird GOtt seiner Früchte beraubet / daß der Prophet Esaias am 5. Cap. darüber ein solch Esai. 5, 1. 2. 3.Klaglied singen muß: Mein Lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort / vnd er hat jhn verzäunet / vnd mit Steinhauffen verwahret / vnd edle Reben drein gesencket. Er baweteauch einen Thurn drinnen / vnd grub eine Kelter drein / vnd wartet / daß er Trauben brächte / aber er brachte Heerlinge. Nun richtet / jhr Bürger zu Jerusalem / vnd jhr Männer Juda / zwischen mir vnd meinem Weinberge; was solte man doch mehr thun

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[422/0442] Zwar GOtt ward deßwegen nicht vnglückseliger / daß er keiner Früchte auß seinem Paradiß geniessen köndte; dennoch auß Barmhertzigkeit gegen dem Menschen / vnd auß Eyffer gegen dem Feind / ward er bewogen / seinen verstöreten Thron / vnd verwüsteten Paradiß wieder einzurichten. Er erbarmet sich aller / schencket allen den Sohn zu einem Erlöser vnd Heyland; begehret auch alle zu ziehen zur himlischen Seligkeit. Weil aber allenthalben auff Erden das Reich Gottes verhindert wird / vnterlässet doch der gütige GOtt nicht / noch alle zeit jhm ein Volck zum Eigenthumb zu erwehlen / darinnen er sich offenbaret / vnd durch seinen Geist vnd Wort arbeitet / daß ja etliche zu jhm gezogen / vnd zur vorigen Herrligkeit wieder gebracht werden. Dieses Volck ist vormal gewesen das Volck Juda / vnd die Kinder Israel / heute zu Tag seynd wir es / durch Gottes grosse Gnade. Er lässet vns zuruffen / durch seinen Geist im Worte rühret er vnsere Hertzen / locket vnd ziehet vns allenthalben vielfältig / durch süß vnd sawr / durch Verheissung vnd Drawunge / durch Wolthaten vnd Züchtigungen / nimpt sich vnser hertzlich an / alles zu diesem ende / daß er den Sitz vnd Herrschafft in vnsern Hertzen haben / vnd angenehine Früchte in seinem Lustgarten finden möge. Aber leider / auch auff solche weise wird GOtt seiner Früchte beraubet / daß der Prophet Esaias am 5. Cap. darüber ein solch Klaglied singen muß: Mein Lieber hat einen Weinberg an einem fetten Ort / vnd er hat jhn verzäunet / vnd mit Steinhauffen verwahret / vnd edle Reben drein gesencket. Er baweteauch einen Thurn drinnen / vnd grub eine Kelter drein / vnd wartet / daß er Trauben brächte / aber er brachte Heerlinge. Nun richtet / jhr Bürger zu Jerusalem / vnd jhr Männer Juda / zwischen mir vnd meinem Weinberge; was solte man doch mehr thun Esai. 5, 1. 2. 3.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/442>, abgerufen am 25.11.2024.