Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.thun / daß er nicht müde werde / vnd entschlaffe / sondern in den Waffen deß Liechts beständig verbleibe; Weil wir aber solches wissen / müssen wir vns desto mehr halten zu dem Worte Gottes / daß wir durch das reitzen deß H. Geistes auffgemuntert werden. Wenn jemand schlaffsüchtig ist / vnd die bequeme Zeit auff zustehen leicht verschlaffen kan / so ists noch gut / daß man einen Wecker hat / der Wecker ist der H. Geist / der weckt vnd muntert vns auff durch sein Wort. Denn gleich wie die Vnwissenden darinnen finden Vnterweisung; also finden die Weisen vnd Verständigen darein die hochnothwendige Anreitzung vnd Auffmunterung wider deß Fleisches Hefftigkeit / wie auch wider die List vnd Schalckheit der Welt vnd deß Satans. Bey welchem Menschen das Wort nicht mehr gilt / der stürtzet sich in Finsternüß; denn die Liebe der Finsternüß hat sein Hertz also eingenommen / daß er das Liecht verachtet / vnd sich vom Liecht nicht will leiten lassen. Die Weltkinder gedencken: so der Welt Wollust / Fressen / Vnzucht / Zorn etc. nicht mügen das Liecht leiden / begehren wir deß Liechts nicht: Also vnd nicht anders reden sie in jhren Hertzen. Soll ich das vnd diß nicht haben / so frag ich nicht groß nach Gott. Also vnd nicht anders nimpt GOtt jhr Thun auff / laut deß 10. Psalms: Der Gottlose rühmet sich seines Muthwillens / vnd der Geitzigesegnet sich / (hält sich für glückselig) vnd lästert den HERRN. Der Gottlose ist so stoltz vnd zornig / daß er nach niemand fraget / in alle seinen Tücken hält er Gott für nichts. Das ist die Macht der Finsternüß / vnd kompt daher / daß die blinde Leute die blosse Bildnüssen deß guten / die Welt vnd was in der Welt ist / als grosse Güter im Hertzen beliebet haben. Aber sie träumen im Finsternüß / was soll man denn von jhnen sagen? seyn sie im finstern / so ist der Satan / der Fürst vnd Herr jhres Lebens / vnd ist nur schad / daß sie jhrem Herrn die Schande anthun / daß sie sich seiner schämen / in dem sie sich mit frembdem Nahmen Christen nennen. thun / daß er nicht müde werde / vnd entschlaffe / sondern in den Waffen deß Liechts beständig verbleibe; Weil wir aber solches wissen / müssen wir vns desto mehr halten zu dem Worte Gottes / daß wir durch das reitzen deß H. Geistes auffgemuntert werden. Wenn jemand schlaffsüchtig ist / vnd die bequeme Zeit auff zustehen leicht verschlaffen kan / so ists noch gut / daß man einen Wecker hat / der Wecker ist der H. Geist / der weckt vnd muntert vns auff durch sein Wort. Denn gleich wie die Vnwissenden darinnen finden Vnterweisung; also finden die Weisen vnd Verständigen darein die hochnothwendige Anreitzung vnd Auffmunterung wider deß Fleisches Hefftigkeit / wie auch wider die List vnd Schalckheit der Welt vnd deß Satans. Bey welchem Menschen das Wort nicht mehr gilt / der stürtzet sich in Finsternüß; denn die Liebe der Finsternüß hat sein Hertz also eingenommen / daß er das Liecht verachtet / vnd sich vom Liecht nicht will leiten lassen. Die Weltkinder gedencken: so der Welt Wollust / Fressen / Vnzucht / Zorn etc. nicht mügen das Liecht leiden / begehren wir deß Liechts nicht: Also vnd nicht anders reden sie in jhren Hertzen. Soll ich das vnd diß nicht haben / so frag ich nicht groß nach Gott. Also vnd nicht anders nimpt GOtt jhr Thun auff / laut deß 10. Psalms: Der Gottlose rühmet sich seines Muthwillens / vnd der Geitzigesegnet sich / (hält sich für glückselig) vnd lästert den HERRN. Der Gottlose ist so stoltz vnd zornig / daß er nach niemand fraget / in alle seinen Tücken hält er Gott für nichts. Das ist die Macht der Finsternüß / vnd kompt daher / daß die blinde Leute die blosse Bildnüssen deß guten / die Welt vnd was in der Welt ist / als grosse Güter im Hertzen beliebet haben. Aber sie träumen im Finsternüß / was soll man denn von jhnen sagen? seyn sie im finstern / so ist der Satan / der Fürst vnd Herr jhres Lebens / vnd ist nur schad / daß sie jhrem Herrn die Schande anthun / daß sie sich seiner schämen / in dem sie sich mit frembdem Nahmen Christen nennen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038" n="18"/> thun / daß er nicht müde werde / vnd entschlaffe / sondern in den Waffen deß Liechts beständig verbleibe; Weil wir aber solches wissen / müssen wir vns desto mehr halten zu dem Worte Gottes / daß wir durch das reitzen deß H. Geistes auffgemuntert werden. Wenn jemand schlaffsüchtig ist / vnd die bequeme Zeit auff zustehen leicht verschlaffen kan / so ists noch gut / daß man einen Wecker hat / der Wecker ist der H. Geist / der weckt vnd muntert vns auff durch sein Wort. Denn gleich wie die Vnwissenden darinnen finden Vnterweisung; also finden die Weisen vnd Verständigen darein die hochnothwendige Anreitzung vnd Auffmunterung wider deß Fleisches Hefftigkeit / wie auch wider die List vnd Schalckheit der Welt vnd deß Satans.</p> <note place="left">4. Contrarium.</note> <p>Bey welchem Menschen das Wort nicht mehr gilt / der stürtzet sich in Finsternüß; denn die Liebe der Finsternüß hat sein Hertz also eingenommen / daß er das Liecht verachtet / vnd sich vom Liecht nicht will leiten lassen. Die Weltkinder gedencken: so der Welt Wollust / Fressen / Vnzucht / Zorn etc. nicht mügen das Liecht leiden / begehren wir deß Liechts nicht: Also vnd nicht anders reden sie in jhren Hertzen. Soll ich das vnd diß nicht haben / so frag ich nicht groß nach Gott. Also vnd nicht anders nimpt GOtt jhr Thun auff / laut deß 10. Psalms: Der Gottlose rühmet sich seines Muthwillens / vnd der Geitzigesegnet sich / (hält sich für glückselig) vnd lästert den HERRN. Der Gottlose ist so stoltz vnd zornig / daß er nach niemand fraget / in alle seinen Tücken hält er Gott für nichts. Das ist die Macht der Finsternüß / vnd kompt daher / daß die blinde Leute die blosse Bildnüssen deß guten / die Welt vnd was in der Welt ist / als grosse Güter im Hertzen beliebet haben. Aber sie träumen im Finsternüß / was soll man denn von jhnen sagen? seyn sie im finstern / so ist der Satan / der Fürst vnd Herr jhres Lebens / vnd ist nur schad / daß sie jhrem Herrn die Schande anthun / daß sie sich seiner schämen / in dem sie sich mit frembdem Nahmen Christen nennen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0038]
thun / daß er nicht müde werde / vnd entschlaffe / sondern in den Waffen deß Liechts beständig verbleibe; Weil wir aber solches wissen / müssen wir vns desto mehr halten zu dem Worte Gottes / daß wir durch das reitzen deß H. Geistes auffgemuntert werden. Wenn jemand schlaffsüchtig ist / vnd die bequeme Zeit auff zustehen leicht verschlaffen kan / so ists noch gut / daß man einen Wecker hat / der Wecker ist der H. Geist / der weckt vnd muntert vns auff durch sein Wort. Denn gleich wie die Vnwissenden darinnen finden Vnterweisung; also finden die Weisen vnd Verständigen darein die hochnothwendige Anreitzung vnd Auffmunterung wider deß Fleisches Hefftigkeit / wie auch wider die List vnd Schalckheit der Welt vnd deß Satans.
Bey welchem Menschen das Wort nicht mehr gilt / der stürtzet sich in Finsternüß; denn die Liebe der Finsternüß hat sein Hertz also eingenommen / daß er das Liecht verachtet / vnd sich vom Liecht nicht will leiten lassen. Die Weltkinder gedencken: so der Welt Wollust / Fressen / Vnzucht / Zorn etc. nicht mügen das Liecht leiden / begehren wir deß Liechts nicht: Also vnd nicht anders reden sie in jhren Hertzen. Soll ich das vnd diß nicht haben / so frag ich nicht groß nach Gott. Also vnd nicht anders nimpt GOtt jhr Thun auff / laut deß 10. Psalms: Der Gottlose rühmet sich seines Muthwillens / vnd der Geitzigesegnet sich / (hält sich für glückselig) vnd lästert den HERRN. Der Gottlose ist so stoltz vnd zornig / daß er nach niemand fraget / in alle seinen Tücken hält er Gott für nichts. Das ist die Macht der Finsternüß / vnd kompt daher / daß die blinde Leute die blosse Bildnüssen deß guten / die Welt vnd was in der Welt ist / als grosse Güter im Hertzen beliebet haben. Aber sie träumen im Finsternüß / was soll man denn von jhnen sagen? seyn sie im finstern / so ist der Satan / der Fürst vnd Herr jhres Lebens / vnd ist nur schad / daß sie jhrem Herrn die Schande anthun / daß sie sich seiner schämen / in dem sie sich mit frembdem Nahmen Christen nennen.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/38>, abgerufen am 22.07.2024. |