Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.thut / der hasset das Liecht / vnd kompt nicht an das Liecht / auff daß seine Wercke nicht gestrafft werden. Vnd ist freylich das ein groß stück der Finsternüß / daß ein Sünder von der Warheit nicht viel hören will. Letzlich so müssen die Sünde der Christen für Wercke der Finsternüß gehalten werden auch darumb / weil sie zur ewigen Finsternüß führen. Diese Wercke der Finsternüß müssen in dem Reich Christi abgeleget werden / nicht daß ein Christ keine Finsternüß vnd Sünde mehr fühlen solt; sondern daß er keinen Willen darin gebe. Zu solchem ende muß er behutsam seyn / nicht allein über das eusserliche Leben; sondern auch über die Gedancken / daß dieselbe in dem bösen sich nicht belüstigen. Sünde fühlen machet keinen un Christen / sondern Sünde lieben / vnd mit willen behalten. Denn auch Rom. 7. V. ult.Paulus von jhm selber muste bekennen: Ich diene mit dem Gemüth dem Gesetze Gottes / aber mit dem Fleisch dem Gesetze der Sünden. Daher kompts / daß ein Christ das böse thut / das er nicht will. Wann ja einmal sein Werck / Wort oder Gedancken nicht nach Gottes Liecht gerichtet ist / so ist der Wille nicht fort dabey. Den Wercken der Finsternüß seynd entgegen gesetzt die Waffen deß Liechtes. Wann hie der Waffen gedacht wird / werden wir erinnert / daß es ohn Streit / Mühe vnd Arbeit nicht abgehe / wann man die Wercke der Finsternüß will ablegen / vnd im Liecht wandeln / da wird erst der Teuffel / als ein Fürst der Finsternüß / vnser Feind werden / der nicht wol leiden kan / daß seinem Reich ein Abbruch geschehe: das Fleisch ist auch nicht zu frieden / denn es ist der Brunn der Finsternüß / vnd will nicht gern getödtet werden. Die Waffen deß Liechtes / die ein Christ muß anlegen / seyn nichts anders als die Rüstung Gottes / da wir stehen im Glauben vnd gutem Wandel / vnd tragen das Schwerdt deß Worts / den thut / der hasset das Liecht / vnd kompt nicht an das Liecht / auff daß seine Wercke nicht gestrafft werden. Vnd ist freylich das ein groß stück der Finsternüß / daß ein Sünder von der Warheit nicht viel hören will. Letzlich so müssen die Sünde der Christen für Wercke der Finsternüß gehalten werden auch darumb / weil sie zur ewigen Finsternüß führen. Diese Wercke der Finsternüß müssen in dem Reich Christi abgeleget werden / nicht daß ein Christ keine Finsternüß vnd Sünde mehr fühlen solt; sondern daß er keinen Willen darin gebe. Zu solchem ende muß er behutsam seyn / nicht allein über das eusserliche Leben; sondern auch über die Gedancken / daß dieselbe in dem bösen sich nicht belüstigen. Sünde fühlen machet keinen un Christen / sondern Sünde lieben / vnd mit willen behalten. Denn auch Rom. 7. V. ult.Paulus von jhm selber muste bekennen: Ich diene mit dem Gemüth dem Gesetze Gottes / aber mit dem Fleisch dem Gesetze der Sünden. Daher kompts / daß ein Christ das böse thut / das er nicht will. Wann ja einmal sein Werck / Wort oder Gedancken nicht nach Gottes Liecht gerichtet ist / so ist der Wille nicht fort dabey. Den Wercken der Finsternüß seynd entgegen gesetzt die Waffen deß Liechtes. Wann hie der Waffen gedacht wird / werden wir erinnert / daß es ohn Streit / Mühe vnd Arbeit nicht abgehe / wann man die Wercke der Finsternüß will ablegen / vnd im Liecht wandeln / da wird erst der Teuffel / als ein Fürst der Finsternüß / vnser Feind werden / der nicht wol leiden kan / daß seinem Reich ein Abbruch geschehe: das Fleisch ist auch nicht zu frieden / denn es ist der Brunn der Finsternüß / vnd will nicht gern getödtet werden. 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Sünde fühlen machet keinen un Christen / sondern Sünde lieben / vnd mit willen behalten. Denn auch <note place="left">Rom. 7. V. ult.</note>Paulus von jhm selber muste bekennen: Ich diene mit dem Gemüth dem Gesetze Gottes / aber mit dem Fleisch dem Gesetze der Sünden. Daher kompts / daß ein Christ das böse thut / das er nicht will. Wann ja einmal sein Werck / Wort oder Gedancken nicht nach Gottes Liecht gerichtet ist / so ist der Wille nicht fort dabey.</p> <p>Den Wercken der Finsternüß seynd entgegen gesetzt die Waffen deß Liechtes. Wann hie der Waffen gedacht wird / werden wir erinnert / daß es ohn Streit / Mühe vnd Arbeit nicht abgehe / wann man die Wercke der Finsternüß will ablegen / vnd im Liecht wandeln / da wird erst der Teuffel / als ein Fürst der Finsternüß / vnser Feind werden / der nicht wol leiden kan / daß seinem Reich ein Abbruch geschehe: das Fleisch ist auch nicht zu frieden / denn es ist der Brunn der Finsternüß / vnd will nicht gern getödtet werden.</p> <p>Die Waffen deß Liechtes / die ein Christ muß anlegen / seyn nichts anders als die Rüstung Gottes / da wir stehen im Glauben vnd gutem Wandel / vnd tragen das Schwerdt deß Worts / den </p> </div> </body> </text> </TEI> [12/0032]
thut / der hasset das Liecht / vnd kompt nicht an das Liecht / auff daß seine Wercke nicht gestrafft werden. Vnd ist freylich das ein groß stück der Finsternüß / daß ein Sünder von der Warheit nicht viel hören will. Letzlich so müssen die Sünde der Christen für Wercke der Finsternüß gehalten werden auch darumb / weil sie zur ewigen Finsternüß führen.
Diese Wercke der Finsternüß müssen in dem Reich Christi abgeleget werden / nicht daß ein Christ keine Finsternüß vnd Sünde mehr fühlen solt; sondern daß er keinen Willen darin gebe. Zu solchem ende muß er behutsam seyn / nicht allein über das eusserliche Leben; sondern auch über die Gedancken / daß dieselbe in dem bösen sich nicht belüstigen. Sünde fühlen machet keinen un Christen / sondern Sünde lieben / vnd mit willen behalten. Denn auch Paulus von jhm selber muste bekennen: Ich diene mit dem Gemüth dem Gesetze Gottes / aber mit dem Fleisch dem Gesetze der Sünden. Daher kompts / daß ein Christ das böse thut / das er nicht will. Wann ja einmal sein Werck / Wort oder Gedancken nicht nach Gottes Liecht gerichtet ist / so ist der Wille nicht fort dabey.
Rom. 7. V. ult. Den Wercken der Finsternüß seynd entgegen gesetzt die Waffen deß Liechtes. Wann hie der Waffen gedacht wird / werden wir erinnert / daß es ohn Streit / Mühe vnd Arbeit nicht abgehe / wann man die Wercke der Finsternüß will ablegen / vnd im Liecht wandeln / da wird erst der Teuffel / als ein Fürst der Finsternüß / vnser Feind werden / der nicht wol leiden kan / daß seinem Reich ein Abbruch geschehe: das Fleisch ist auch nicht zu frieden / denn es ist der Brunn der Finsternüß / vnd will nicht gern getödtet werden.
Die Waffen deß Liechtes / die ein Christ muß anlegen / seyn nichts anders als die Rüstung Gottes / da wir stehen im Glauben vnd gutem Wandel / vnd tragen das Schwerdt deß Worts / den
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