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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Man predige aber was man will / so bleibet die Welt bey jhren fünff Sinnen / vnd muß jhnen köstlich seyn / was sie vor köstlich halten / sie werden solche Narren nicht werden / daß sie die Herrligkeit der Welt solten halten für einen nichtwertigen Schatten / was soll man jhnen thun? Sie schlaffen / vnd sehen das Liecht im Glauben nicht / soll sie aber Christus erwecken / vnd jhre Augen öffnen durch sein seligmachendes Erkäntnüß / als denn würden sie auch sehen das warhafftige Gut / welches jhnen bißher verborgen ist / vnd erkennen / daß das vergängliche ding / welches sie so hoch gehalten / nichts sey.

Quae sit dies spiritualis & quomodo oriatur?

Wir haben etwas geredet von der Nacht / vnd von denen die in der Nacht schlaffen / wir müssen auch den Tag beschawen: Der Tag ist das Liecht deß H. Evangelij / wann es geprediget wird / daß es Hertz vnd Seel erleuchtet. Die Sonne an diesem Tag ist Christus Joh. 9, 5.Jesus / wie er selber spricht Johan. am 9. Ich bin das Liecht der Welt. Dann die an Christum glauben / die empfangen von jhm einen hellen Schein / das ist die Erkäntnüß der Gnaden Gottes vnd die Gerechtigkeit / der Glaube ist das Auge / daß die Sonne Christum sihet / vnd das Liecht in jhm empfindet. Wann nun Christus der Welt geprediget wird / stehet das Liecht da / so aber Christus durch den Glauben in vns ersehen vnd ergriffen wird / so gehet das Liecht auff in vns. In der Finsternüß herrschet Vnwissenheit vnd Boßheit / denn man erkennet den Willen Gottes nicht / dieser Tag aber eröffnet alles / was Gott sey / was wir seyn / was Hölle sey / was Himmel sey / was vergangen / was zukünfftig / woher wir gekommen / wohin wir gelangen / allermeist eröffnet es die Gnade Gottes gegeben durch Christum Jesum. In solcher Erkantnüß der Gnaden bestehet die Gerechtigkeit. Darumb erleuchtet nicht allein dieses Liecht den Verstand vnd die Seele / sondern theilet auch mit einen Glantz / daß wir durch dasselbige Liecht für GOtt leuchten in der Gerechtigkeit / heller denn die Sonne. Das ist der Tag den Psal. 118, 24.der HERR gemacht hat / wie geschrieben stehet im 118. Psalm.

Man predige aber was man will / so bleibet die Welt bey jhren fünff Sinnen / vnd muß jhnen köstlich seyn / was sie vor köstlich halten / sie werden solche Narren nicht werden / daß sie die Herrligkeit der Welt solten halten für einen nichtwertigen Schatten / was soll man jhnen thun? Sie schlaffen / vnd sehen das Liecht im Glauben nicht / soll sie aber Christus erwecken / vnd jhre Augen öffnen durch sein seligmachendes Erkäntnüß / als denn würden sie auch sehen das warhafftige Gut / welches jhnen bißher verborgen ist / vnd erkennen / daß das vergängliche ding / welches sie so hoch gehalten / nichts sey.

Quae sit dies spiritualis & quomodo oriatur?

Wir haben etwas geredet von der Nacht / vnd von denen die in der Nacht schlaffen / wir müssen auch den Tag beschawen: Der Tag ist das Liecht deß H. Evangelij / wann es geprediget wird / daß es Hertz vnd Seel erleuchtet. Die Sonne an diesem Tag ist Christus Joh. 9, 5.Jesus / wie er selber spricht Johan. am 9. Ich bin das Liecht der Welt. Dann die an Christum glauben / die empfangen von jhm einen hellen Schein / das ist die Erkäntnüß der Gnaden Gottes vnd die Gerechtigkeit / der Glaube ist das Auge / daß die Sonne Christum sihet / vnd das Liecht in jhm empfindet. Wann nun Christus der Welt geprediget wird / stehet das Liecht da / so aber Christus durch den Glauben in vns ersehen vnd ergriffen wird / so gehet das Liecht auff in vns. In der Finsternüß herrschet Vnwissenheit vnd Boßheit / denn man erkennet den Willen Gottes nicht / dieser Tag aber eröffnet alles / was Gott sey / was wir seyn / was Hölle sey / was Himmel sey / was vergangen / was zukünfftig / woher wir gekommen / wohin wir gelangen / allermeist eröffnet es die Gnade Gottes gegeben durch Christum Jesum. In solcher Erkantnüß der Gnaden bestehet die Gerechtigkeit. Darumb erleuchtet nicht allein dieses Liecht den Verstand vnd die Seele / sondern theilet auch mit einen Glantz / daß wir durch dasselbige Liecht für GOtt leuchten in der Gerechtigkeit / heller denn die Sonne. Das ist der Tag den Psal. 118, 24.der HERR gemacht hat / wie geschrieben stehet im 118. Psalm.

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[8/0028] Man predige aber was man will / so bleibet die Welt bey jhren fünff Sinnen / vnd muß jhnen köstlich seyn / was sie vor köstlich halten / sie werden solche Narren nicht werden / daß sie die Herrligkeit der Welt solten halten für einen nichtwertigen Schatten / was soll man jhnen thun? Sie schlaffen / vnd sehen das Liecht im Glauben nicht / soll sie aber Christus erwecken / vnd jhre Augen öffnen durch sein seligmachendes Erkäntnüß / als denn würden sie auch sehen das warhafftige Gut / welches jhnen bißher verborgen ist / vnd erkennen / daß das vergängliche ding / welches sie so hoch gehalten / nichts sey. Wir haben etwas geredet von der Nacht / vnd von denen die in der Nacht schlaffen / wir müssen auch den Tag beschawen: Der Tag ist das Liecht deß H. Evangelij / wann es geprediget wird / daß es Hertz vnd Seel erleuchtet. Die Sonne an diesem Tag ist Christus Jesus / wie er selber spricht Johan. am 9. Ich bin das Liecht der Welt. Dann die an Christum glauben / die empfangen von jhm einen hellen Schein / das ist die Erkäntnüß der Gnaden Gottes vnd die Gerechtigkeit / der Glaube ist das Auge / daß die Sonne Christum sihet / vnd das Liecht in jhm empfindet. Wann nun Christus der Welt geprediget wird / stehet das Liecht da / so aber Christus durch den Glauben in vns ersehen vnd ergriffen wird / so gehet das Liecht auff in vns. In der Finsternüß herrschet Vnwissenheit vnd Boßheit / denn man erkennet den Willen Gottes nicht / dieser Tag aber eröffnet alles / was Gott sey / was wir seyn / was Hölle sey / was Himmel sey / was vergangen / was zukünfftig / woher wir gekommen / wohin wir gelangen / allermeist eröffnet es die Gnade Gottes gegeben durch Christum Jesum. In solcher Erkantnüß der Gnaden bestehet die Gerechtigkeit. Darumb erleuchtet nicht allein dieses Liecht den Verstand vnd die Seele / sondern theilet auch mit einen Glantz / daß wir durch dasselbige Liecht für GOtt leuchten in der Gerechtigkeit / heller denn die Sonne. Das ist der Tag den der HERR gemacht hat / wie geschrieben stehet im 118. Psalm. Joh. 9, 5. Psal. 118, 24.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/28>, abgerufen am 27.11.2024.