Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Am III. Sontag nach der H. drey Könige / Die III. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer: Von etlichen Stücken Christliches Lebens. Geliebte in Christo Jesu. Exord. A vocationis gratia. ES ist vnter die höchste Wolthaten Gottes zu rechnen / daß wir zur Erkäntnüß deß Sohns Gottes vnd vnsers Heylandes JEsu Christi gekommen seyn. Denn weil niemand ohn Glauben vnd das Erkäntnüß Christi kan für GOtt außgesöhnet vnd selig werden / was wäre vns nütz / daß wir jemahl erschaffen seyn? Was wäre vns nütz / daß wir durch Gottes Blut erlöset seyn? so wir solten der heilsamen Erkantnüß vnsers Heylandes Christi beraubet seyn. Ich will jetzt nicht davon disputiren / woher es komme / daß in so langer Zeit Gott so viele Völcker im Finsternüß / ohn das seligmachende Erkäntnüß deß Heils hat stecken lassen; Ich preise allein die Barmhertzigkeit GOttes / welcher auch vns nach langer Finsternüß / darinnen vnsere Vätter als Heyden gesessen / das Liecht seines Heils hat scheinen lassen. Wir seynd dessen so wol vnwürdig / als vnsere Vätter / vnd sprechen in Demuth mit dem Hauptman auß dem heutigen Evangelio: HErr / ich bin nicht werth / daß du vnter mein Dach gehest. Weil vns dann GOtt durch seine Barmhertzigkeit würdig gemacht hat zu seinem Liecht / dancken wir jhm auch billig. Er hat vns allen seinen Sohn geschencket; Er hat bey der Geburt seines Am III. Sontag nach der H. drey Könige / Die III. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer: Von etlichen Stücken Christliches Lebens. Geliebte in Christo Jesu. Exord. A vocationis gratia. ES ist vnter die höchste Wolthaten Gottes zu rechnen / daß wir zur Erkäntnüß deß Sohns Gottes vnd vnsers Heylandes JEsu Christi gekommen seyn. Denn weil niemand ohn Glauben vnd das Erkäntnüß Christi kan für GOtt außgesöhnet vnd selig werden / was wäre vns nütz / daß wir jemahl erschaffen seyn? Was wäre vns nütz / daß wir durch Gottes Blut erlöset seyn? so wir solten der heilsamen Erkantnüß vnsers Heylandes Christi beraubet seyn. Ich will jetzt nicht davon disputiren / woher es komme / daß in so langer Zeit Gott so viele Völcker im Finsternüß / ohn das seligmachende Erkäntnüß deß Heils hat stecken lassen; Ich preise allein die Barmhertzigkeit GOttes / welcher auch vns nach langer Finsternüß / darinnen vnsere Vätter als Heyden gesessen / das Liecht seines Heils hat scheinen lassen. Wir seynd dessen so wol vnwürdig / als vnsere Vätter / vnd sprechen in Demuth mit dem Hauptman auß dem heutigen Evangelio: HErr / ich bin nicht werth / daß du vnter mein Dach gehest. Weil vns dann GOtt durch seine Barmhertzigkeit würdig gemacht hat zu seinem Liecht / dancken wir jhm auch billig. Er hat vns allen seinen Sohn geschencket; Er hat bey der Geburt seines <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0274" n="254"/> </div> <div> <head>Am III. Sontag nach der H. drey Könige /</head><lb/> </div> <div> <head>Die III. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer:</head><lb/> </div> <div> <head>Von etlichen Stücken Christliches Lebens.</head><lb/> </div> <div> <head>Geliebte in Christo Jesu.</head><lb/> <note place="left">Exord. A vocationis gratia.</note> <p>ES ist vnter die höchste Wolthaten Gottes zu rechnen / daß wir zur Erkäntnüß deß Sohns Gottes vnd vnsers Heylandes JEsu Christi gekommen seyn. Denn weil niemand ohn Glauben vnd das Erkäntnüß Christi kan für GOtt außgesöhnet vnd selig werden / was wäre vns nütz / daß wir jemahl erschaffen seyn? Was wäre vns nütz / daß wir durch Gottes Blut erlöset seyn? so wir solten der heilsamen Erkantnüß vnsers Heylandes Christi beraubet seyn.</p> <p>Ich will jetzt nicht davon disputiren / woher es komme / daß in so langer Zeit Gott so viele Völcker im Finsternüß / ohn das seligmachende Erkäntnüß deß Heils hat stecken lassen; Ich preise allein die Barmhertzigkeit GOttes / welcher auch vns nach langer Finsternüß / darinnen vnsere Vätter als Heyden gesessen / das Liecht seines Heils hat scheinen lassen. Wir seynd dessen so wol vnwürdig / als vnsere Vätter / vnd sprechen in Demuth mit dem Hauptman auß dem heutigen Evangelio: HErr / ich bin nicht werth / daß du vnter mein Dach gehest.</p> <p>Weil vns dann GOtt durch seine Barmhertzigkeit würdig gemacht hat zu seinem Liecht / dancken wir jhm auch billig. Er hat vns allen seinen Sohn geschencket; Er hat bey der Geburt seines </p> </div> </body> </text> </TEI> [254/0274]
Am III. Sontag nach der H. drey Könige /
Die III. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer:
Von etlichen Stücken Christliches Lebens.
Geliebte in Christo Jesu.
ES ist vnter die höchste Wolthaten Gottes zu rechnen / daß wir zur Erkäntnüß deß Sohns Gottes vnd vnsers Heylandes JEsu Christi gekommen seyn. Denn weil niemand ohn Glauben vnd das Erkäntnüß Christi kan für GOtt außgesöhnet vnd selig werden / was wäre vns nütz / daß wir jemahl erschaffen seyn? Was wäre vns nütz / daß wir durch Gottes Blut erlöset seyn? so wir solten der heilsamen Erkantnüß vnsers Heylandes Christi beraubet seyn.
Ich will jetzt nicht davon disputiren / woher es komme / daß in so langer Zeit Gott so viele Völcker im Finsternüß / ohn das seligmachende Erkäntnüß deß Heils hat stecken lassen; Ich preise allein die Barmhertzigkeit GOttes / welcher auch vns nach langer Finsternüß / darinnen vnsere Vätter als Heyden gesessen / das Liecht seines Heils hat scheinen lassen. Wir seynd dessen so wol vnwürdig / als vnsere Vätter / vnd sprechen in Demuth mit dem Hauptman auß dem heutigen Evangelio: HErr / ich bin nicht werth / daß du vnter mein Dach gehest.
Weil vns dann GOtt durch seine Barmhertzigkeit würdig gemacht hat zu seinem Liecht / dancken wir jhm auch billig. Er hat vns allen seinen Sohn geschencket; Er hat bey der Geburt seines
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/274>, abgerufen am 16.02.2025. |