Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Schwelger vnd Vnzüchtigen thut wol die Wollust dieser Welt. So wütet vnd tobet die Welt über jhren Gütern / vnd ist doch nur ein Traumbild / denn es bringet doch nur eine betriegliche Ergetzung / nicht anders / wie ein süsser Traum / vnd verschwindet / che man sein recht geniesset / ja solle man die Welt Ehre vnd Frewde halten gegen die himlische Frewde vnd Seligkeit / ist dieselbe gegen diese in Warheit nur zu achten / wie ein Brodbilde im Traum gegen ein warhafftiges Brod / vnd noch nicht so viel. Das will die Welt wol nicht glauben. Aber höret was die Psal. 73, 19. 20.Schrifft davon saget / im 73. Psalm stehet geschrieben: Wie werden die Gottlosen so plötzlich zu nichte? Sie gehen vnter / vnd nehmen ein ende mit schrecken. Wie ein Traum / wenn einer erwachet / so machstu jhr Bilde in der Statt verschmachtet: Ist so viel gesaget: Die Gottlosen vnd Ruhmretigen stehen nach jhrer Meynung fest wie ein Pallast / es gehet jhnen wol / jhr trotzen muß köstlich ding seyn / sie brüsten sich wie ein fetter Wanst / was sie reden das muß vom Himmel herab geredt seyn / vnd was sie sagen das muß gelten auff Erden. Aber alles / damit sie vmbgehen / all jhr Wesen vnd Herrligkeit ist nur ein Schein vnd Bilde / wenn das wird verschwinden / so werden sie zu nichte plötzlich / sie gehen vnter / vnd nehmen ein ende mit schrecken. Esa. 29, 7. 8.Esai. 29. stehet geschrieben: Wie ein Nachtgesicht im Traum / so soll seyn die menge aller Heyden. Denn gleich wie einem Hungerigen träumet daß er esse / wenn er aber auffwacht / so ist seine Seele noch leer / vnd wie einem Durstigen träumet daß er trincke / wenn er aber auffwachet / so ist er matt vnd durstig; Also soll seyn die menge aller Heyden / die wider den Berg Zionstreiten. Ist so viel: Wann die mächtige Völcker auff Erden meynen / sie haben grosse Kräffte vnd Stärcke / vnd haben die Sach wol vnd klüglich angefangen / sihe so haben sie geträumet; Nicht anders ist es mit aller Herrligkeit der Welt. Schwelger vnd Vnzüchtigen thut wol die Wollust dieser Welt. So wütet vnd tobet die Welt über jhren Gütern / vnd ist doch nur ein Traumbild / denn es bringet doch nur eine betriegliche Ergetzung / nicht anders / wie ein süsser Traum / vnd verschwindet / che man sein recht geniesset / ja solle man die Welt Ehre vnd Frewde halten gegen die himlische Frewde vnd Seligkeit / ist dieselbe gegen diese in Warheit nur zu achten / wie ein Brodbilde im Traum gegen ein warhafftiges Brod / vnd noch nicht so viel. Das will die Welt wol nicht glauben. Aber höret was die Psal. 73, 19. 20.Schrifft davon saget / im 73. Psalm stehet geschrieben: Wie werden die Gottlosen so plötzlich zu nichte? Sie gehen vnter / vnd nehmen ein ende mit schrecken. Wie ein Traum / wenn einer erwachet / so machstu jhr Bilde in der Statt verschmachtet: Ist so viel gesaget: Die Gottlosen vnd Ruhmretigen stehen nach jhrer Meynung fest wie ein Pallast / es gehet jhnen wol / jhr trotzen muß köstlich ding seyn / sie brüsten sich wie ein fetter Wanst / was sie reden das muß vom Himmel herab geredt seyn / vnd was sie sagen das muß gelten auff Erden. Aber alles / damit sie vmbgehen / all jhr Wesen vnd Herrligkeit ist nur ein Schein vnd Bilde / wenn das wird verschwinden / so werden sie zu nichte plötzlich / sie gehen vnter / vnd nehmen ein ende mit schrecken. Esa. 29, 7. 8.Esai. 29. stehet geschrieben: Wie ein Nachtgesicht im Traum / so soll seyn die menge aller Heyden. Denn gleich wie einem Hungerigen träumet daß er esse / wenn er aber auffwacht / so ist seine Seele noch leer / vnd wie einem Durstigen träumet daß er trincke / wenn er aber auffwachet / so ist er matt vnd durstig; Also soll seyn die menge aller Heyden / die wider den Berg Zionstreiten. Ist so viel: Wann die mächtige Völcker auff Erden meynen / sie haben grosse Kräffte vnd Stärcke / vnd haben die Sach wol vnd klüglich angefangen / sihe so haben sie geträumet; Nicht anders ist es mit aller Herrligkeit der Welt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0026" n="6"/> Schwelger vnd Vnzüchtigen thut wol die Wollust dieser Welt. So wütet vnd tobet die Welt über jhren Gütern / vnd ist doch nur ein Traumbild / denn es bringet doch nur eine betriegliche Ergetzung / nicht anders / wie ein süsser Traum / vnd verschwindet / che man sein recht geniesset / ja solle man die Welt Ehre vnd Frewde halten gegen die himlische Frewde vnd Seligkeit / ist dieselbe gegen diese in Warheit nur zu achten / wie ein Brodbilde im Traum gegen ein warhafftiges Brod / vnd noch nicht so viel.</p> <p>Das will die Welt wol nicht glauben. Aber höret was die <note place="left">Psal. 73, 19. 20.</note>Schrifft davon saget / im 73. Psalm stehet geschrieben: Wie werden die Gottlosen so plötzlich zu nichte? 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Schwelger vnd Vnzüchtigen thut wol die Wollust dieser Welt. So wütet vnd tobet die Welt über jhren Gütern / vnd ist doch nur ein Traumbild / denn es bringet doch nur eine betriegliche Ergetzung / nicht anders / wie ein süsser Traum / vnd verschwindet / che man sein recht geniesset / ja solle man die Welt Ehre vnd Frewde halten gegen die himlische Frewde vnd Seligkeit / ist dieselbe gegen diese in Warheit nur zu achten / wie ein Brodbilde im Traum gegen ein warhafftiges Brod / vnd noch nicht so viel.
Das will die Welt wol nicht glauben. Aber höret was die Schrifft davon saget / im 73. Psalm stehet geschrieben: Wie werden die Gottlosen so plötzlich zu nichte? Sie gehen vnter / vnd nehmen ein ende mit schrecken. Wie ein Traum / wenn einer erwachet / so machstu jhr Bilde in der Statt verschmachtet: Ist so viel gesaget: Die Gottlosen vnd Ruhmretigen stehen nach jhrer Meynung fest wie ein Pallast / es gehet jhnen wol / jhr trotzen muß köstlich ding seyn / sie brüsten sich wie ein fetter Wanst / was sie reden das muß vom Himmel herab geredt seyn / vnd was sie sagen das muß gelten auff Erden. Aber alles / damit sie vmbgehen / all jhr Wesen vnd Herrligkeit ist nur ein Schein vnd Bilde / wenn das wird verschwinden / so werden sie zu nichte plötzlich / sie gehen vnter / vnd nehmen ein ende mit schrecken.
Psal. 73, 19. 20. Esai. 29. stehet geschrieben: Wie ein Nachtgesicht im Traum / so soll seyn die menge aller Heyden. Denn gleich wie einem Hungerigen träumet daß er esse / wenn er aber auffwacht / so ist seine Seele noch leer / vnd wie einem Durstigen träumet daß er trincke / wenn er aber auffwachet / so ist er matt vnd durstig; Also soll seyn die menge aller Heyden / die wider den Berg Zionstreiten. Ist so viel: Wann die mächtige Völcker auff Erden meynen / sie haben grosse Kräffte vnd Stärcke / vnd haben die Sach wol vnd klüglich angefangen / sihe so haben sie geträumet; Nicht anders ist es mit aller Herrligkeit der Welt.
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