Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Grunde geleget: Es gehet gewaltig vnd löblich zu in seinem Heiligthumb. Eine Seele / die GOtt liebet / wenn sie schon alles in der Welt vollauff hat / saget dennoch: Ach HERR / Psal. 84, 11.ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausent. Ein Augenblick nur an der Thür Gottes dienen / vnd auß Gottes Hause nur ein tröpflein Trostes empfinden / bringet mehr Ergetzligkeit / als tausent Tage wohnen vnter den sündlichen Wollüsten der Welt. Was ist das Weltgut / daß du daran hangest / vnd verlierest darüber den süssen Trost in GOtt? Wandelstu nicht im Liecht der Herrligkeit Gottes / was rühmestu dich deß Liechts? es wird dir nicht helffen / daß dir das Liecht geschienen / wo du es nicht gebrauchet. Du wirst auß Zion außgestossen werden / vnd kein Theil mehr haben an dem Erbe der Heiligen im Liecht. Die Finsternüß / die nicht kan erleuchtet werden / wann das Liecht anbricht / ist grösser / als die Finsternüß / dazu das Liecht nicht kompt. GOTT gebe vns aber einen bessern Sinn / daß wir nicht belieben tragen zur Finsternüß / sondern laß vns in dem Liecht wandeln / das er über vns hat auffgehen lassen / biß zur ewigen Seligkeit / AMEN. Grunde geleget: Es gehet gewaltig vnd löblich zu in seinem Heiligthumb. Eine Seele / die GOtt liebet / wenn sie schon alles in der Welt vollauff hat / saget dennoch: Ach HERR / Psal. 84, 11.ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausent. Ein Augenblick nur an der Thür Gottes dienen / vnd auß Gottes Hause nur ein tröpflein Trostes empfinden / bringet mehr Ergetzligkeit / als tausent Tage wohnen vnter den sündlichen Wollüsten der Welt. Was ist das Weltgut / daß du daran hangest / vnd verlierest darüber den süssen Trost in GOtt? Wandelstu nicht im Liecht der Herrligkeit Gottes / was rühmestu dich deß Liechts? es wird dir nicht helffen / daß dir das Liecht geschienen / wo du es nicht gebrauchet. Du wirst auß Zion außgestossen werden / vnd kein Theil mehr haben an dem Erbe der Heiligen im Liecht. Die Finsternüß / die nicht kan erleuchtet werden / wann das Liecht anbricht / ist grösser / als die Finsternüß / dazu das Liecht nicht kompt. GOTT gebe vns aber einen bessern Sinn / daß wir nicht belieben tragen zur Finsternüß / sondern laß vns in dem Liecht wandeln / das er über vns hat auffgehen lassen / biß zur ewigen Seligkeit / AMEN. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0238" n="218"/> Grunde geleget: Es gehet gewaltig vnd löblich zu in seinem Heiligthumb. Eine Seele / die GOtt liebet / wenn sie schon alles in der Welt vollauff hat / saget dennoch: Ach HERR / <note place="left">Psal. 84, 11.</note>ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausent. Ein Augenblick nur an der Thür Gottes dienen / vnd auß Gottes Hause nur ein tröpflein Trostes empfinden / bringet mehr Ergetzligkeit / als tausent Tage wohnen vnter den sündlichen Wollüsten der Welt. Was ist das Weltgut / daß du daran hangest / vnd verlierest darüber den süssen Trost in GOtt? Wandelstu nicht im Liecht der Herrligkeit Gottes / was rühmestu dich deß Liechts? es wird dir nicht helffen / daß dir das Liecht geschienen / wo du es nicht gebrauchet. Du wirst auß Zion außgestossen werden / vnd kein Theil mehr haben an dem Erbe der Heiligen im Liecht. Die Finsternüß / die nicht kan erleuchtet werden / wann das Liecht anbricht / ist grösser / als die Finsternüß / dazu das Liecht nicht kompt.</p> <p>GOTT gebe vns aber einen bessern Sinn / daß wir nicht belieben tragen zur Finsternüß / sondern laß vns in dem Liecht wandeln / das er über vns hat auffgehen lassen / biß zur ewigen Seligkeit / AMEN.</p> </div> </body> </text> </TEI> [218/0238]
Grunde geleget: Es gehet gewaltig vnd löblich zu in seinem Heiligthumb. Eine Seele / die GOtt liebet / wenn sie schon alles in der Welt vollauff hat / saget dennoch: Ach HERR / ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausent. Ein Augenblick nur an der Thür Gottes dienen / vnd auß Gottes Hause nur ein tröpflein Trostes empfinden / bringet mehr Ergetzligkeit / als tausent Tage wohnen vnter den sündlichen Wollüsten der Welt. Was ist das Weltgut / daß du daran hangest / vnd verlierest darüber den süssen Trost in GOtt? Wandelstu nicht im Liecht der Herrligkeit Gottes / was rühmestu dich deß Liechts? es wird dir nicht helffen / daß dir das Liecht geschienen / wo du es nicht gebrauchet. Du wirst auß Zion außgestossen werden / vnd kein Theil mehr haben an dem Erbe der Heiligen im Liecht. Die Finsternüß / die nicht kan erleuchtet werden / wann das Liecht anbricht / ist grösser / als die Finsternüß / dazu das Liecht nicht kompt.
Psal. 84, 11. GOTT gebe vns aber einen bessern Sinn / daß wir nicht belieben tragen zur Finsternüß / sondern laß vns in dem Liecht wandeln / das er über vns hat auffgehen lassen / biß zur ewigen Seligkeit / AMEN.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/238>, abgerufen am 22.07.2024. |