Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.man keiner jrrdischen Frewde. Wenn aber Adam sich zum verbottenen Baum wendet / fället er ab von GOtt. Also auch wir / so lange wir vnsere Lust suchen im Fleisch vnd in der Welt / empfinden wir die Lust in GOtt nicht. Ist nun die Herrligkeit Gottes über dir auff gangen / so lige nicht länger im Schlaff der Sünden / klebe nicht mit deinem Hertzen an der Erden / sondern stehe auff / vnd suche deine Lust in Gott. Wenn du nun auff gestanden bist / so befleiß dich zum andern / im Liecht zu wandeln. Dazu gehöret / daß man sich fleissig übe in geistlichen Betrachtungen: geistliche Rede gerne höre / vnd geistliche Schrifften offt vnd gerne lese. Hernach / was du thuest in deinem Leben / ja was du gedenckest / das halt gegen das Liecht / daß dich das Liecht allenthalben leite. Endlich zum dritten / mache dich auch zu einem Opffer Gottes. Das erfodert nicht allein / daß wir alles nach Gottes Willen thun; sondern auch / daß wir willig vnd gerne alles nach Gottes Willen leiden. Zu leben vnd zu sterben / mein GOtt / nach deinem Willen / mach mich bereit / allezeit. Dir auffopffere ich mich mit Leib vnd Leben gantz vnd gar zu eigen. Es gehe mir nach dem Willen meines Gottes. Wann wir daran gedencken / was GOtt für Mühe vnserthalben auff sich genommen / soll es vns nicht beschwerlich fallen / etwas müheseliges vmb Gottes Willen zu leiden. Wer deß Liechtes also gebrauchet / der ist danckbar. Auff solche weise wird dich GOtt halten für eine Zierde im Hause seiner Herrligkeit. Du sollst nicht meynen / daß es hie an Ergetzligkeit mangeln werde. Wenn der Geist Gottes im 96. Psalm die Völcker einladet: Ihr Völcker bringet her dem HERRN /Psa. 96, 6. 7. bringet her dem HERRN Ehre vnd Macht / bringet her dem HERRN die Ehre seinem Namen / bringet Geschenck / vnd kompt in seine Vorhöfe; da wird diß zum man keiner jrrdischen Frewde. Wenn aber Adam sich zum verbottenen Baum wendet / fället er ab von GOtt. Also auch wir / so lange wir vnsere Lust suchen im Fleisch vnd in der Welt / empfinden wir die Lust in GOtt nicht. Ist nun die Herrligkeit Gottes über dir auff gangen / so lige nicht länger im Schlaff der Sünden / klebe nicht mit deinem Hertzen an der Erden / sondern stehe auff / vnd suche deine Lust in Gott. Wenn du nun auff gestanden bist / so befleiß dich zum andern / im Liecht zu wandeln. Dazu gehöret / daß man sich fleissig übe in geistlichen Betrachtungen: geistliche Rede gerne höre / vnd geistliche Schrifften offt vnd gerne lese. Hernach / was du thuest in deinem Leben / ja was du gedenckest / das halt gegen das Liecht / daß dich das Liecht allenthalben leite. Endlich zum dritten / mache dich auch zu einem Opffer Gottes. Das erfodert nicht allein / daß wir alles nach Gottes Willen thun; sondern auch / daß wir willig vnd gerne alles nach Gottes Willen leiden. Zu leben vnd zu sterben / mein GOtt / nach deinem Willen / mach mich bereit / allezeit. Dir auffopffere ich mich mit Leib vnd Leben gantz vnd gar zu eigen. Es gehe mir nach dem Willen meines Gottes. Wann wir daran gedencken / was GOtt für Mühe vnserthalben auff sich genommen / soll es vns nicht beschwerlich fallen / etwas müheseliges vmb Gottes Willen zu leiden. Wer deß Liechtes also gebrauchet / der ist danckbar. Auff solche weise wird dich GOtt halten für eine Zierde im Hause seiner Herrligkeit. Du sollst nicht meynen / daß es hie an Ergetzligkeit mangeln werde. Wenn der Geist Gottes im 96. Psalm die Völcker einladet: Ihr Völcker bringet her dem HERRN /Psa. 96, 6. 7. bringet her dem HERRN Ehre vnd Macht / bringet her dem HERRN die Ehre seinem Namen / bringet Geschenck / vnd kompt in seine Vorhöfe; da wird diß zum <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0237" n="217"/> man keiner jrrdischen Frewde. Wenn aber Adam sich zum verbottenen Baum wendet / fället er ab von GOtt. Also auch wir / so lange wir vnsere Lust suchen im Fleisch vnd in der Welt / empfinden wir die Lust in GOtt nicht. Ist nun die Herrligkeit Gottes über dir auff gangen / so lige nicht länger im Schlaff der Sünden / klebe nicht mit deinem Hertzen an der Erden / sondern stehe auff / vnd suche deine Lust in Gott.</p> <p>Wenn du nun auff gestanden bist / so befleiß dich zum andern / im Liecht zu wandeln. Dazu gehöret / daß man sich fleissig übe in geistlichen Betrachtungen: geistliche Rede gerne höre / vnd geistliche Schrifften offt vnd gerne lese. Hernach / was du thuest in deinem Leben / ja was du gedenckest / das halt gegen das Liecht / daß dich das Liecht allenthalben leite.</p> <p>Endlich zum dritten / mache dich auch zu einem Opffer Gottes. Das erfodert nicht allein / daß wir alles nach Gottes Willen thun; sondern auch / daß wir willig vnd gerne alles nach Gottes Willen leiden. Zu leben vnd zu sterben / mein GOtt / nach deinem Willen / mach mich bereit / allezeit. Dir auffopffere ich mich mit Leib vnd Leben gantz vnd gar zu eigen. Es gehe mir nach dem Willen meines Gottes. Wann wir daran gedencken / was GOtt für Mühe vnserthalben auff sich genommen / soll es vns nicht beschwerlich fallen / etwas müheseliges vmb Gottes Willen zu leiden.</p> <p>Wer deß Liechtes also gebrauchet / der ist danckbar. Auff solche weise wird dich GOtt halten für eine Zierde im Hause seiner Herrligkeit. Du sollst nicht meynen / daß es hie an Ergetzligkeit mangeln werde. Wenn der Geist Gottes im 96. Psalm die Völcker einladet: Ihr Völcker bringet her dem HERRN /<note place="right">Psa. 96, 6. 7.</note> bringet her dem HERRN Ehre vnd Macht / bringet her dem HERRN die Ehre seinem Namen / bringet Geschenck / vnd kompt in seine Vorhöfe; da wird diß zum </p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0237]
man keiner jrrdischen Frewde. Wenn aber Adam sich zum verbottenen Baum wendet / fället er ab von GOtt. Also auch wir / so lange wir vnsere Lust suchen im Fleisch vnd in der Welt / empfinden wir die Lust in GOtt nicht. Ist nun die Herrligkeit Gottes über dir auff gangen / so lige nicht länger im Schlaff der Sünden / klebe nicht mit deinem Hertzen an der Erden / sondern stehe auff / vnd suche deine Lust in Gott.
Wenn du nun auff gestanden bist / so befleiß dich zum andern / im Liecht zu wandeln. Dazu gehöret / daß man sich fleissig übe in geistlichen Betrachtungen: geistliche Rede gerne höre / vnd geistliche Schrifften offt vnd gerne lese. Hernach / was du thuest in deinem Leben / ja was du gedenckest / das halt gegen das Liecht / daß dich das Liecht allenthalben leite.
Endlich zum dritten / mache dich auch zu einem Opffer Gottes. Das erfodert nicht allein / daß wir alles nach Gottes Willen thun; sondern auch / daß wir willig vnd gerne alles nach Gottes Willen leiden. Zu leben vnd zu sterben / mein GOtt / nach deinem Willen / mach mich bereit / allezeit. Dir auffopffere ich mich mit Leib vnd Leben gantz vnd gar zu eigen. Es gehe mir nach dem Willen meines Gottes. Wann wir daran gedencken / was GOtt für Mühe vnserthalben auff sich genommen / soll es vns nicht beschwerlich fallen / etwas müheseliges vmb Gottes Willen zu leiden.
Wer deß Liechtes also gebrauchet / der ist danckbar. Auff solche weise wird dich GOtt halten für eine Zierde im Hause seiner Herrligkeit. Du sollst nicht meynen / daß es hie an Ergetzligkeit mangeln werde. Wenn der Geist Gottes im 96. Psalm die Völcker einladet: Ihr Völcker bringet her dem HERRN / bringet her dem HERRN Ehre vnd Macht / bringet her dem HERRN die Ehre seinem Namen / bringet Geschenck / vnd kompt in seine Vorhöfe; da wird diß zum
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/237>, abgerufen am 16.02.2025. |