Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.3. Gibet auch der Evangelist ein Zeugnüß / von der Welt3. De ingratitudine erga lucem. Vndanckbarkeit: Das Liecht scheinet in der Finsternüß / aber die Finsternüß habens nicht begriffen. Es war das Liecht in der Welt / vnd die Welt ist durch dasselbige gemacht / vnd die Welt kante es nicht. Er kam in sein Eigenthumb / vnd die Seinen nahmen Ihn nicht auff. Eine Verblendung ists bey hellem Liecht tapffen / jrren vnd stürtzen: Aber eine Boßheit ists auff gefährlichen vngebahnten Wegen das Liecht muthwillig außleschen: Also ists auch beyde eine hohe Verblendung vnd Boßheit / wenn die Welt Christum nicht will annehmen / noch erkennen / vnd die arme Menschen jhre Augen muthwillens verschliessen / daß sie ja das ewige Liecht nicht ansehen mögen. Nicht weniger Boßheit ists / wann das Liecht in vnserer Seelen auffgegangen / aber wieder außgelöschet wird. Solche Leute seyn billich zu vergleichen den thörichten Jungfrawen / die jhre Lampen erlöschen liessen. Weil denn die Welt nicht leiden mag das Liecht deß Lebens / so muß sie leiden ein ewiges Fewer deß Todes / welches sie wird peinigen / aber nicht erleuchten. Hierumb muß der Christen höchster Fleiß seyn / wann ChristusCollectio. Pie utendun esse luce. mit seinem Liecht vnd Scheine einen Advent vnd Eintritt hält in jhrer Seelen / daß Er würdiglich auffgenommen vnd behalten werde. Auff was art vnd weise solches geschehen soll / zeiget an vorhabende Lection / in welcher gehandelt wird Vom rechtenThema. Gebrauch deß Liechts / vnd bestehet die gantze Epistel in eine Summa gefasset / in diesen Worten: Das Liecht ist auffgegangen / darumb wachet vnd wandelt im Liecht / Diß müssen wir weiter bedencken. GOtt wolle Gnade dazu geben / durch Christum vnsern HERRN / AMEN. 3. Gibet auch der Evangelist ein Zeugnüß / von der Welt3. De ingratitudine ergà lucem. Vndanckbarkeit: Das Liecht scheinet in der Finsternüß / aber die Finsternüß habens nicht begriffen. Es war das Liecht in der Welt / vnd die Welt ist durch dasselbige gemacht / vnd die Welt kante es nicht. Er kam in sein Eigenthumb / vnd die Seinen nahmen Ihn nicht auff. Eine Verblendung ists bey hellem Liecht tapffen / jrren vnd stürtzen: Aber eine Boßheit ists auff gefährlichen vngebahnten Wegen das Liecht muthwillig außleschen: Also ists auch beyde eine hohe Verblendung vnd Boßheit / wenn die Welt Christum nicht will annehmen / noch erkennen / vnd die arme Menschen jhre Augen muthwillens verschliessen / daß sie ja das ewige Liecht nicht ansehen mögen. Nicht weniger Boßheit ists / wann das Liecht in vnserer Seelen auffgegangen / aber wieder außgelöschet wird. Solche Leute seyn billich zu vergleichen den thörichten Jungfrawen / die jhre Lampen erlöschen liessen. Weil denn die Welt nicht leiden mag das Liecht deß Lebens / so muß sie leiden ein ewiges Fewer deß Todes / welches sie wird peinigen / aber nicht erleuchten. Hierumb muß der Christen höchster Fleiß seyn / wann ChristusCollectio. Piè utendũ esse luce. mit seinem Liecht vnd Scheine einen Advent vnd Eintritt hält in jhrer Seelen / daß Er würdiglich auffgenommen vnd behalten werde. Auff was art vnd weise solches geschehen soll / zeiget an vorhabende Lection / in welcher gehandelt wird Vom rechtenThema. Gebrauch deß Liechts / vnd bestehet die gantze Epistel in eine Summa gefasset / in diesen Worten: Das Liecht ist auffgegangen / darumb wachet vnd wandelt im Liecht / Diß müssen wir weiter bedencken. GOtt wolle Gnade dazu geben / durch Christum vnsern HERRN / AMEN. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0023" n="3"/> <p>3. Gibet auch der Evangelist ein Zeugnüß / von der Welt<note place="right">3. De ingratitudine ergà lucem.</note> Vndanckbarkeit: Das Liecht scheinet in der Finsternüß / aber die Finsternüß habens nicht begriffen. Es war das Liecht in der Welt / vnd die Welt ist durch dasselbige gemacht / vnd die Welt kante es nicht. Er kam in sein Eigenthumb / vnd die Seinen nahmen Ihn nicht auff. Eine Verblendung ists bey hellem Liecht tapffen / jrren vnd stürtzen: Aber eine Boßheit ists auff gefährlichen vngebahnten Wegen das Liecht muthwillig außleschen: Also ists auch beyde eine hohe Verblendung vnd Boßheit / wenn die Welt Christum nicht will annehmen / noch erkennen / vnd die arme Menschen jhre Augen muthwillens verschliessen / daß sie ja das ewige Liecht nicht ansehen mögen. Nicht weniger Boßheit ists / wann das Liecht in vnserer Seelen auffgegangen / aber wieder außgelöschet wird. Solche Leute seyn billich zu vergleichen den thörichten Jungfrawen / die jhre Lampen erlöschen liessen. Weil denn die Welt nicht leiden mag das Liecht deß Lebens / so muß sie leiden ein ewiges Fewer deß Todes / welches sie wird peinigen / aber nicht erleuchten.</p> <p>Hierumb muß der Christen höchster Fleiß seyn / wann Christus<note place="right">Collectio. Piè utendũ esse luce.</note> mit seinem Liecht vnd Scheine einen Advent vnd Eintritt hält in jhrer Seelen / daß Er würdiglich auffgenommen vnd behalten werde. Auff was art vnd weise solches geschehen soll / zeiget an vorhabende Lection / in welcher gehandelt wird Vom rechten<note place="right">Thema.</note> Gebrauch deß Liechts / vnd bestehet die gantze Epistel in eine Summa gefasset / in diesen Worten: Das Liecht ist auffgegangen / darumb wachet vnd wandelt im Liecht / Diß müssen wir weiter bedencken. GOtt wolle Gnade dazu geben / durch Christum vnsern HERRN / AMEN.</p> </div> </body> </text> </TEI> [3/0023]
3. Gibet auch der Evangelist ein Zeugnüß / von der Welt Vndanckbarkeit: Das Liecht scheinet in der Finsternüß / aber die Finsternüß habens nicht begriffen. Es war das Liecht in der Welt / vnd die Welt ist durch dasselbige gemacht / vnd die Welt kante es nicht. Er kam in sein Eigenthumb / vnd die Seinen nahmen Ihn nicht auff. Eine Verblendung ists bey hellem Liecht tapffen / jrren vnd stürtzen: Aber eine Boßheit ists auff gefährlichen vngebahnten Wegen das Liecht muthwillig außleschen: Also ists auch beyde eine hohe Verblendung vnd Boßheit / wenn die Welt Christum nicht will annehmen / noch erkennen / vnd die arme Menschen jhre Augen muthwillens verschliessen / daß sie ja das ewige Liecht nicht ansehen mögen. Nicht weniger Boßheit ists / wann das Liecht in vnserer Seelen auffgegangen / aber wieder außgelöschet wird. Solche Leute seyn billich zu vergleichen den thörichten Jungfrawen / die jhre Lampen erlöschen liessen. Weil denn die Welt nicht leiden mag das Liecht deß Lebens / so muß sie leiden ein ewiges Fewer deß Todes / welches sie wird peinigen / aber nicht erleuchten.
3. De ingratitudine ergà lucem. Hierumb muß der Christen höchster Fleiß seyn / wann Christus mit seinem Liecht vnd Scheine einen Advent vnd Eintritt hält in jhrer Seelen / daß Er würdiglich auffgenommen vnd behalten werde. Auff was art vnd weise solches geschehen soll / zeiget an vorhabende Lection / in welcher gehandelt wird Vom rechten Gebrauch deß Liechts / vnd bestehet die gantze Epistel in eine Summa gefasset / in diesen Worten: Das Liecht ist auffgegangen / darumb wachet vnd wandelt im Liecht / Diß müssen wir weiter bedencken. GOtt wolle Gnade dazu geben / durch Christum vnsern HERRN / AMEN.
Collectio. Piè utendũ esse luce.
Thema.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/23 |
Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/23>, abgerufen am 16.02.2025. |