Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen. Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen. Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOttExod. 5, 1. C. 8, 1. dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest. Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen. Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen. Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOttExod. 5, 1. C. 8, 1. dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest. 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Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen.</p> <p>Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOtt<note place="right">Exod. 5, 1. C. 8, 1.</note> dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest.</p> <p>Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers </p> </div> </body> </text> </TEI> [129/0149]
ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen.
Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen.
Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOtt dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest.
Exod. 5, 1. C. 8, 1. Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/149>, abgerufen am 22.07.2024. |