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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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war es / daß solches solte wider Mosen seyn. Denn Christus war nicht kommen das Gesetze auff zuheben / sondern zu erfüllen. Dennoch wars eine tödtliche Anklage im Jüdischen Rath / in welchem diß eine gewisse Regel war: Der Mosaische Gottesdienst wäret ewig / wer dawider saget / der sey verbannet. Eben vmb diese Sachen ward vormals Jeremias verklaget / wie zu lesen in seinem 26. Jer. 26, 6 9.Cap. dem da der Prophet gepredigt hatte: GOTT wird diese Statt zum Fluch machen; griffen jhn die Priester / Propheten / vnd das gantze Volck / vnd sprachen: Du must sterben. Warumb darffstu weissagen im Namen deß HERRN / vnd sagen: Es wird diesem Hause gehen wie Silo / vnd diese Statt soll so wüste werden / daß niemand mehr drinnen wohne?

Schawet aber was Stephanus thut zu dieser Anklage. Bestürtzt er auch drüber? Sie sahen auff jhn alle / die im Rath sassen / vnd sahen sein Angesicht / wie eines Engels Angesicht. Der Freund Christi ist frewdig / die Liebe Christi leuchtet jhm auß den Augen. Seine Verantwortung ist gerichtet auff die Anklage / vnd zeiget wie der äusserlicher Mosaischer Gottesdienst sampt dem Tempel nicht von Anbegin gewesen / auch nicht ewig bleiben werde / sondern daß solches alles nur ein Fürbilde auff den HErrn Christum gewesen / den sie erwürget haben. Dabeneben überzeugt er die Juden / daß sie von Anbegin widerspenstig gewesen / vnd den Rath Gottes nicht haben verstehen wollen. Das Gesetze haben sie nicht gehalten / vnd die Erlösung haben sie nicht wollen erkennen. Daher beschliesset er seine Rede mit diesen V. 51. 52. 53.Worten: Ihr Halßstarrigen vnd Vnbeschnittenen an Hertzen vnd Ohren / jhr widerstrebet allezeit dem Heiligen Geist / wie ewre Vätter / also auch jhr. Welchen Pro-

war es / daß solches solte wider Mosen seyn. Denn Christus war nicht kommen das Gesetze auff zuheben / sondern zu erfüllen. Dennoch wars eine tödtliche Anklage im Jüdischen Rath / in welchem diß eine gewisse Regel war: Der Mosaische Gottesdienst wäret ewig / wer dawider saget / der sey verbannet. Eben vmb diese Sachen ward vormals Jeremias verklaget / wie zu lesen in seinem 26. Jer. 26, 6 9.Cap. dem da der Prophet gepredigt hatte: GOTT wird diese Statt zum Fluch machen; griffen jhn die Priester / Propheten / vnd das gantze Volck / vnd sprachen: Du must sterben. Warumb darffstu weissagen im Namen deß HERRN / vnd sagen: Es wird diesem Hause gehen wie Silo / vnd diese Statt soll so wüste werden / daß niemand mehr drinnen wohne?

Schawet aber was Stephanus thut zu dieser Anklage. Bestürtzt er auch drüber? Sie sahen auff jhn alle / die im Rath sassen / vnd sahen sein Angesicht / wie eines Engels Angesicht. Der Freund Christi ist frewdig / die Liebe Christi leuchtet jhm auß den Augen. Seine Verantwortung ist gerichtet auff die Anklage / vnd zeiget wie der äusserlicher Mosaischer Gottesdienst sampt dem Tempel nicht von Anbegin gewesen / auch nicht ewig bleiben werde / sondern daß solches alles nur ein Fürbilde auff den HErrn Christum gewesen / den sie erwürget haben. Dabeneben überzeugt er die Juden / daß sie von Anbegin widerspenstig gewesen / vnd den Rath Gottes nicht haben verstehen wollen. Das Gesetze haben sie nicht gehalten / vnd die Erlösung haben sie nicht wollen erkennen. Daher beschliesset er seine Rede mit diesen V. 51. 52. 53.Worten: Ihr Halßstarrigen vnd Vnbeschnittenen an Hertzen vnd Ohren / jhr widerstrebet allezeit dem Heiligen Geist / wie ewre Vätter / also auch jhr. Welchen Pro-

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[102/0122] war es / daß solches solte wider Mosen seyn. Denn Christus war nicht kommen das Gesetze auff zuheben / sondern zu erfüllen. Dennoch wars eine tödtliche Anklage im Jüdischen Rath / in welchem diß eine gewisse Regel war: Der Mosaische Gottesdienst wäret ewig / wer dawider saget / der sey verbannet. Eben vmb diese Sachen ward vormals Jeremias verklaget / wie zu lesen in seinem 26. Cap. dem da der Prophet gepredigt hatte: GOTT wird diese Statt zum Fluch machen; griffen jhn die Priester / Propheten / vnd das gantze Volck / vnd sprachen: Du must sterben. Warumb darffstu weissagen im Namen deß HERRN / vnd sagen: Es wird diesem Hause gehen wie Silo / vnd diese Statt soll so wüste werden / daß niemand mehr drinnen wohne? Jer. 26, 6 9. Schawet aber was Stephanus thut zu dieser Anklage. Bestürtzt er auch drüber? Sie sahen auff jhn alle / die im Rath sassen / vnd sahen sein Angesicht / wie eines Engels Angesicht. Der Freund Christi ist frewdig / die Liebe Christi leuchtet jhm auß den Augen. Seine Verantwortung ist gerichtet auff die Anklage / vnd zeiget wie der äusserlicher Mosaischer Gottesdienst sampt dem Tempel nicht von Anbegin gewesen / auch nicht ewig bleiben werde / sondern daß solches alles nur ein Fürbilde auff den HErrn Christum gewesen / den sie erwürget haben. Dabeneben überzeugt er die Juden / daß sie von Anbegin widerspenstig gewesen / vnd den Rath Gottes nicht haben verstehen wollen. Das Gesetze haben sie nicht gehalten / vnd die Erlösung haben sie nicht wollen erkennen. Daher beschliesset er seine Rede mit diesen Worten: Ihr Halßstarrigen vnd Vnbeschnittenen an Hertzen vnd Ohren / jhr widerstrebet allezeit dem Heiligen Geist / wie ewre Vätter / also auch jhr. Welchen Pro- V. 51. 52. 53.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/122>, abgerufen am 21.11.2024.