Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.kan. Damit ich nicht sage von der Nichtigkeit dessen / das wir jmmer verlieren können / erinnere dich nur / was du in diesem Christkindlein gewonnen hast. Er ist Gott vnd Mensch / vnd gantz dein / kanst jhn brauchen wie du wilt. Bistu in Angst / vnd weisst nicht wo auß noch ein / so ist er ein Rath. Mangelts dir an Hülff / so ist er deine Krafft. Ist dir der Feind zu mächtig / so ist er ein Held. Bistu schwach / so verwirfft er dich nicht / sondern trägt dich wie ein Vatter. Bistu trawrig / hat er Fried vnd Frewd für dich / als ein Fürst deß Friedens. Sey nur still / vnd vertrawe jhm / er wird dich wunderlich führen. Wüste ich nichts mehr / als daß ich an GOtt einen gnädigen trewen Vatter hätte / solte es mir Frewde zur gnüge bringen. Wer diese Liebe schmeckt / dem kan nichts zu bitter seyn. Wer aber von der Liebe deß Vatters nicht weiß / den mag nichts erfrewen / wenn er auch mit aller Welt Frewden überschwimmet würde. Was nützte es mir / so ich mit dem reichen Schlemmer lebte alle Tage herrlich vnd in Frewden / vnd müste doch in meinem Gewissen diese Stimme hören: Gedencke daß du dein gutes empfangen hast in diesem Leben. Wehe mir / so ich kein gutes finde nach diesem Leben. Darumb wie wol stehet der / der auff GOtt als einen ewigen Vatter trawen kan! Hält dir der Satan die Sünde für / kanstu sagen: Ja lieber Satan / eben darumb ist GOtt Mensch worden / daß er mich dir nicht übergebe. So er dich durch Angst vnd Noth betrübet / kanstu sprechen: Rüstet euch jhr Teuffel / vnd gebet die Flucht / denn hie ist Immanuel. Kompts endlich zum sterben / wissen wir / wohin wir fahren. Es ist nicht zu sorgen / daß wir ins Feinds oder ins Teuffels kan. Damit ich nicht sage von der Nichtigkeit dessen / das wir jmmer verlieren können / erinnere dich nur / was du in diesem Christkindlein gewonnen hast. Er ist Gott vnd Mensch / vnd gantz dein / kanst jhn brauchen wie du wilt. Bistu in Angst / vnd weisst nicht wo auß noch ein / so ist er ein Rath. Mangelts dir an Hülff / so ist er deine Krafft. Ist dir der Feind zu mächtig / so ist er ein Held. Bistu schwach / so verwirfft er dich nicht / sondern trägt dich wie ein Vatter. Bistu trawrig / hat er Fried vnd Frewd für dich / als ein Fürst deß Friedens. Sey nur still / vnd vertrawe jhm / er wird dich wunderlich führen. Wüste ich nichts mehr / als daß ich an GOtt einen gnädigen trewen Vatter hätte / solte es mir Frewde zur gnüge bringen. Wer diese Liebe schmeckt / dem kan nichts zu bitter seyn. Wer aber von der Liebe deß Vatters nicht weiß / den mag nichts erfrewen / wenn er auch mit aller Welt Frewden überschwimmet würde. Was nützte es mir / so ich mit dem reichen Schlemmer lebte alle Tage herrlich vnd in Frewden / vnd müste doch in meinem Gewissen diese Stimme hören: Gedencke daß du dein gutes empfangen hast in diesem Leben. Wehe mir / so ich kein gutes finde nach diesem Leben. Darumb wie wol stehet der / der auff GOtt als einen ewigen Vatter trawen kan! Hält dir der Satan die Sünde für / kanstu sagen: Ja lieber Satan / eben darumb ist GOtt Mensch worden / daß er mich dir nicht übergebe. So er dich durch Angst vnd Noth betrübet / kanstu sprechen: Rüstet euch jhr Teuffel / vnd gebet die Flucht / denn hie ist Immanuel. Kompts endlich zum sterben / wissen wir / wohin wir fahren. Es ist nicht zu sorgen / daß wir ins Feinds oder ins Teuffels <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0112" n="92"/> kan. Damit ich nicht sage von der Nichtigkeit dessen / das wir jmmer verlieren können / erinnere dich nur / was du in diesem Christkindlein gewonnen hast. Er ist Gott vnd Mensch / vnd gantz dein / kanst jhn brauchen wie du wilt. Bistu in Angst / vnd weisst nicht wo auß noch ein / so ist er ein Rath. Mangelts dir an Hülff / so ist er deine Krafft. Ist dir der Feind zu mächtig / so ist er ein Held. Bistu schwach / so verwirfft er dich nicht / sondern trägt dich wie ein Vatter. Bistu trawrig / hat er Fried vnd Frewd für dich / als ein Fürst deß Friedens. Sey nur still / vnd vertrawe jhm / er wird dich wunderlich führen. Wüste ich nichts mehr / als daß ich an GOtt einen gnädigen trewen Vatter hätte / solte es mir Frewde zur gnüge bringen. Wer diese Liebe schmeckt / dem kan nichts zu bitter seyn. Wer aber von der Liebe deß Vatters nicht weiß / den mag nichts erfrewen / wenn er auch mit aller Welt Frewden überschwimmet würde. Was nützte es mir / so ich mit dem reichen Schlemmer lebte alle Tage herrlich vnd in Frewden / vnd müste doch in meinem Gewissen diese Stimme hören: Gedencke daß du dein gutes empfangen hast in diesem Leben. Wehe mir / so ich kein gutes finde nach diesem Leben. Darumb wie wol stehet der / der auff GOtt als einen ewigen Vatter trawen kan!</p> <l>Was kan euch thun die Sünd vnd Todt? Ihr habt mit euch den wahren GOtt. Lasst zürnen Teuffel vnd die Höll / Gotts Sohn ist worden ewr Gesell. Es mögen euch viel fechten an / Dem sey trotz ders nicht lassen kan.</l> <p>Hält dir der Satan die Sünde für / kanstu sagen: Ja lieber Satan / eben darumb ist GOtt Mensch worden / daß er mich dir nicht übergebe. So er dich durch Angst vnd Noth betrübet / kanstu sprechen: Rüstet euch jhr Teuffel / vnd gebet die Flucht / denn hie ist Immanuel. Kompts endlich zum sterben / wissen wir / wohin wir fahren. Es ist nicht zu sorgen / daß wir ins Feinds oder ins Teuffels </p> </div> </body> </text> </TEI> [92/0112]
kan. Damit ich nicht sage von der Nichtigkeit dessen / das wir jmmer verlieren können / erinnere dich nur / was du in diesem Christkindlein gewonnen hast. Er ist Gott vnd Mensch / vnd gantz dein / kanst jhn brauchen wie du wilt. Bistu in Angst / vnd weisst nicht wo auß noch ein / so ist er ein Rath. Mangelts dir an Hülff / so ist er deine Krafft. Ist dir der Feind zu mächtig / so ist er ein Held. Bistu schwach / so verwirfft er dich nicht / sondern trägt dich wie ein Vatter. Bistu trawrig / hat er Fried vnd Frewd für dich / als ein Fürst deß Friedens. Sey nur still / vnd vertrawe jhm / er wird dich wunderlich führen. Wüste ich nichts mehr / als daß ich an GOtt einen gnädigen trewen Vatter hätte / solte es mir Frewde zur gnüge bringen. Wer diese Liebe schmeckt / dem kan nichts zu bitter seyn. Wer aber von der Liebe deß Vatters nicht weiß / den mag nichts erfrewen / wenn er auch mit aller Welt Frewden überschwimmet würde. Was nützte es mir / so ich mit dem reichen Schlemmer lebte alle Tage herrlich vnd in Frewden / vnd müste doch in meinem Gewissen diese Stimme hören: Gedencke daß du dein gutes empfangen hast in diesem Leben. Wehe mir / so ich kein gutes finde nach diesem Leben. Darumb wie wol stehet der / der auff GOtt als einen ewigen Vatter trawen kan!
Was kan euch thun die Sünd vnd Todt? Ihr habt mit euch den wahren GOtt. Lasst zürnen Teuffel vnd die Höll / Gotts Sohn ist worden ewr Gesell. Es mögen euch viel fechten an / Dem sey trotz ders nicht lassen kan. Hält dir der Satan die Sünde für / kanstu sagen: Ja lieber Satan / eben darumb ist GOtt Mensch worden / daß er mich dir nicht übergebe. So er dich durch Angst vnd Noth betrübet / kanstu sprechen: Rüstet euch jhr Teuffel / vnd gebet die Flucht / denn hie ist Immanuel. Kompts endlich zum sterben / wissen wir / wohin wir fahren. Es ist nicht zu sorgen / daß wir ins Feinds oder ins Teuffels
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/112>, abgerufen am 16.02.2025. |