Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.gezeuget werden / auß zuthun eines Mannes vnd Weibes / dann was vom Fleisch geboren ist / das ist Fleisch. Drumb wird Er von einer Jungfrawen geboren / nicht auß Krafft deß Fleisches / sondern deß H. Geistes. Endlich muste er auch mehr seyn / als ein Mensch / denn menschliche Krafft war zu schwach / hie muste die ewige Krafft Gottes selbst seyn. Dieses Göttliche Kind ist vns gebohren / vnd vns gegeben. Ein solches Kind muste ich haben / solte mir geholffen werden. Alle Kinder die von Anfang der Welt gebohren seynd / wann sie mir gegeben würden / was wären sie mir nütz? Könte auch wol ein einiges den Todt zubrechen? Hie ist aber das rechte Kind gebohren / vnd ist vns gebohren / vns ist es gegeben / daß es vnser sey. Für sich hat ers nicht bedürfft / gebohren werden / was geschehen / ist mir vnd dir zu gute geschehen. Wäre er nicht vns gebohren / was wäre vns nütz seine Geburt? Was hilfft es mich / wann dem Türckischen Käyser ein Sohn gebohren wird? Dieses Kind aber ist vnser. Darumb alles was Er thut vnd erwirbet in vnd durch seine angenommene menschliche Natur / das ist vnser. Hastu einen Schlaven vnd leibeigen Knecht / was der erwirbt / steckstu in deine Tasch. Christus ist vnser / der muß den Todt würgen / den Himmel erwerben / ist alles vnser. Mit seiner Vnschuld schmücken wir vns für Gott / vnd prangen in seiner Herrligkeit. Darumb solstu ferner wissen / was du an diesem Kinde habest /2. In reguo. Er ist nicht gar ein vnvermögnes Kindlein / wie jhn die Augen ligen sehen / in Windeln eingewickelt; Er ist ein Fürst / Seine Herrschafft liget auff seiner Schuldtern. Die Herrschafft Christi ist / daß Er dem Teuffel sein Reich zerstöre / vnd Er in vnsern Hertzen durch seinen Geist regiere. Diese Herrschafft anzurichten / braucht Er zwar seine Diener / die müssen predigen / auch muß ein jeglicher Christ mit streiten helffen wider den Satan / doch kompt alle Krafft nur von Christo. Die Herrschafft ligt auff seiner Schuldter. Menschen auff Erden herrschen auch / aber gezeuget werden / auß zuthun eines Mannes vnd Weibes / dann was vom Fleisch geboren ist / das ist Fleisch. Drumb wird Er von einer Jungfrawen geboren / nicht auß Krafft deß Fleisches / sondern deß H. Geistes. Endlich muste er auch mehr seyn / als ein Mensch / denn menschliche Krafft war zu schwach / hie muste die ewige Krafft Gottes selbst seyn. Dieses Göttliche Kind ist vns gebohren / vnd vns gegeben. Ein solches Kind muste ich haben / solte mir geholffen werden. Alle Kinder die von Anfang der Welt gebohren seynd / wann sie mir gegeben würden / was wären sie mir nütz? Könte auch wol ein einiges den Todt zubrechen? Hie ist aber das rechte Kind gebohren / vnd ist vns gebohren / vns ist es gegeben / daß es vnser sey. Für sich hat ers nicht bedürfft / gebohren werden / was geschehen / ist mir vnd dir zu gute geschehen. Wäre er nicht vns gebohren / was wäre vns nütz seine Geburt? Was hilfft es mich / wann dem Türckischen Käyser ein Sohn gebohren wird? Dieses Kind aber ist vnser. Darumb alles was Er thut vnd erwirbet in vnd durch seine angenommene menschliche Natur / das ist vnser. Hastu einen Schlaven vnd leibeigen Knecht / was der erwirbt / steckstu in deine Tasch. Christus ist vnser / der muß den Todt würgen / den Himmel erwerben / ist alles vnser. Mit seiner Vnschuld schmücken wir vns für Gott / vnd prangen in seiner Herrligkeit. Darumb solstu ferner wissen / was du an diesem Kinde habest /2. In reguo. Er ist nicht gar ein vnvermögnes Kindlein / wie jhn die Augen ligen sehen / in Windeln eingewickelt; Er ist ein Fürst / Seine Herrschafft liget auff seiner Schuldtern. Die Herrschafft Christi ist / daß Er dem Teuffel sein Reich zerstöre / vnd Er in vnsern Hertzen durch seinen Geist regiere. Diese Herrschafft anzurichten / braucht Er zwar seine Diener / die müssen predigen / auch muß ein jeglicher Christ mit streiten helffen wider den Satan / doch kompt alle Krafft nur von Christo. Die Herrschafft ligt auff seiner Schuldter. Menschen auff Erden herrschen auch / aber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0101" n="81"/> gezeuget werden / auß zuthun eines Mannes vnd Weibes / dann was vom Fleisch geboren ist / das ist Fleisch. Drumb wird Er von einer Jungfrawen geboren / nicht auß Krafft deß Fleisches / sondern deß H. Geistes. Endlich muste er auch mehr seyn / als ein Mensch / denn menschliche Krafft war zu schwach / hie muste die ewige Krafft Gottes selbst seyn.</p> <p>Dieses Göttliche Kind ist vns gebohren / vnd vns gegeben. Ein solches Kind muste ich haben / solte mir geholffen werden. Alle Kinder die von Anfang der Welt gebohren seynd / wann sie mir gegeben würden / was wären sie mir nütz? Könte auch wol ein einiges den Todt zubrechen? Hie ist aber das rechte Kind gebohren / vnd ist vns gebohren / vns ist es gegeben / daß es vnser sey. Für sich hat ers nicht bedürfft / gebohren werden / was geschehen / ist mir vnd dir zu gute geschehen. Wäre er nicht vns gebohren / was wäre vns nütz seine Geburt? Was hilfft es mich / wann dem Türckischen Käyser ein Sohn gebohren wird? Dieses Kind aber ist vnser. Darumb alles was Er thut vnd erwirbet in vnd durch seine angenommene menschliche Natur / das ist vnser. Hastu einen Schlaven vnd leibeigen Knecht / was der erwirbt / steckstu in deine Tasch. Christus ist vnser / der muß den Todt würgen / den Himmel erwerben / ist alles vnser. Mit seiner Vnschuld schmücken wir vns für Gott / vnd prangen in seiner Herrligkeit.</p> <p>Darumb solstu ferner wissen / was du an diesem Kinde habest /<note place="right">2. In reguo.</note> Er ist nicht gar ein vnvermögnes Kindlein / wie jhn die Augen ligen sehen / in Windeln eingewickelt; Er ist ein Fürst / Seine Herrschafft liget auff seiner Schuldtern. Die Herrschafft Christi ist / daß Er dem Teuffel sein Reich zerstöre / vnd Er in vnsern Hertzen durch seinen Geist regiere. Diese Herrschafft anzurichten / braucht Er zwar seine Diener / die müssen predigen / auch muß ein jeglicher Christ mit streiten helffen wider den Satan / doch kompt alle Krafft nur von Christo. Die Herrschafft ligt auff seiner Schuldter. Menschen auff Erden herrschen auch / aber </p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0101]
gezeuget werden / auß zuthun eines Mannes vnd Weibes / dann was vom Fleisch geboren ist / das ist Fleisch. Drumb wird Er von einer Jungfrawen geboren / nicht auß Krafft deß Fleisches / sondern deß H. Geistes. Endlich muste er auch mehr seyn / als ein Mensch / denn menschliche Krafft war zu schwach / hie muste die ewige Krafft Gottes selbst seyn.
Dieses Göttliche Kind ist vns gebohren / vnd vns gegeben. Ein solches Kind muste ich haben / solte mir geholffen werden. Alle Kinder die von Anfang der Welt gebohren seynd / wann sie mir gegeben würden / was wären sie mir nütz? Könte auch wol ein einiges den Todt zubrechen? Hie ist aber das rechte Kind gebohren / vnd ist vns gebohren / vns ist es gegeben / daß es vnser sey. Für sich hat ers nicht bedürfft / gebohren werden / was geschehen / ist mir vnd dir zu gute geschehen. Wäre er nicht vns gebohren / was wäre vns nütz seine Geburt? Was hilfft es mich / wann dem Türckischen Käyser ein Sohn gebohren wird? Dieses Kind aber ist vnser. Darumb alles was Er thut vnd erwirbet in vnd durch seine angenommene menschliche Natur / das ist vnser. Hastu einen Schlaven vnd leibeigen Knecht / was der erwirbt / steckstu in deine Tasch. Christus ist vnser / der muß den Todt würgen / den Himmel erwerben / ist alles vnser. Mit seiner Vnschuld schmücken wir vns für Gott / vnd prangen in seiner Herrligkeit.
Darumb solstu ferner wissen / was du an diesem Kinde habest / Er ist nicht gar ein vnvermögnes Kindlein / wie jhn die Augen ligen sehen / in Windeln eingewickelt; Er ist ein Fürst / Seine Herrschafft liget auff seiner Schuldtern. Die Herrschafft Christi ist / daß Er dem Teuffel sein Reich zerstöre / vnd Er in vnsern Hertzen durch seinen Geist regiere. Diese Herrschafft anzurichten / braucht Er zwar seine Diener / die müssen predigen / auch muß ein jeglicher Christ mit streiten helffen wider den Satan / doch kompt alle Krafft nur von Christo. Die Herrschafft ligt auff seiner Schuldter. Menschen auff Erden herrschen auch / aber
2. In reguo.
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