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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Hoffärtigen / aber den Demütigen gibt er Gnade / vnd erhöhet sie zu seiner Zeit. Ist gleiches Inhalts mit dem / das Maria singet: Er übet Gewalt mit seinem Arm / vnd zerstrewet die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn; Er stösset die Gewaltigen von dem Stuel / vnd erhöhet die Niedrigen; Die Hungrigen füllet er mit Gütern / vnd lässet die Reichen leer.

Hätte die Schrifft von den Hoffärtigen nichts mehr gesaget / als daß sie Gottes Gnade verlieren / wäre es gnug. Denn was ist ein Mensch ohn Gottes Gnade? Ohn Gottes Gnade vermag niemand etwas / ohn Gottes Gnade gilt niemand etwas. Petrus aber redet hie noch härter. GOtt widerstehet den Hoffärtigen / sie haben jhn zum abgesagten Feinde. Gleich wie der Engel deß HERRN dem Bileam wehret in seiner Reise / also setzet sich GOtt entgegen den Hoffärtigen in allem Fürhaben. Er lässet sie zwar ein zeitlang gehen nach jhres Hertzen Sinn / aber endlich müssen sie mit dem stoltzen Pharao erfahren / was es sey / sich aufflehnen wider die gewaltige Hand deß HERRN. Anderen Sündern übersihet GOtt noch leichter / wann aber ein Mensch mit stoltzer auffgeblasener Vppigkeit sich aufflehnet wider GOtt vnd seinen Nechsten / kan ers durchauß nicht erdulden / sondern stürtzet jhn. Denn ein hoffärtiger Mensch / da er doch nichts ist / will gleichwol groß seyn / vnd sich selbst groß machen. Aber Gott / wie er allein der Schöpffer ist / so will er auch allein die Ehre haben / daß er auß nichts etwas mache / vnd diese Ehre will er niemand anders geben. In dem nun der Sünder vnter die gewaltige Hand Gottes sich nicht will demütigen / sondern sich selbst groß macht in seinem Sinn / kan vnd will Gott es nicht erdulden / sondern er widersetzet sich allen stoltzen Fürnehmen. Was will darauff folgen? Wie einem es übel bekompt / wann er mit blossem Kopff an eine ehrne Mawr stosset / so

Hoffärtigen / aber den Demütigen gibt er Gnade / vnd erhöhet sie zu seiner Zeit. Ist gleiches Inhalts mit dem / das Maria singet: Er übet Gewalt mit seinem Arm / vnd zerstrewet die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn; Er stösset die Gewaltigen von dem Stuel / vnd erhöhet die Niedrigen; Die Hungrigen füllet er mit Gütern / vnd lässet die Reichen leer.

Hätte die Schrifft von den Hoffärtigen nichts mehr gesaget / als daß sie Gottes Gnade verlieren / wäre es gnug. Denn was ist ein Mensch ohn Gottes Gnade? Ohn Gottes Gnade vermag niemand etwas / ohn Gottes Gnade gilt niemand etwas. Petrus aber redet hie noch härter. GOtt widerstehet den Hoffärtigen / sie haben jhn zum abgesagten Feinde. Gleich wie der Engel deß HERRN dem Bileam wehret in seiner Reise / also setzet sich GOtt entgegen den Hoffärtigen in allem Fürhaben. Er lässet sie zwar ein zeitlang gehen nach jhres Hertzen Sinn / aber endlich müssen sie mit dem stoltzen Pharao erfahren / was es sey / sich aufflehnen wider die gewaltige Hand deß HERRN. Anderen Sündern übersihet GOtt noch leichter / wann aber ein Mensch mit stoltzer auffgeblasener Vppigkeit sich aufflehnet wider GOtt vnd seinen Nechsten / kan ers durchauß nicht erdulden / sondern stürtzet jhn. Denn ein hoffärtiger Mensch / da er doch nichts ist / will gleichwol groß seyn / vnd sich selbst groß machen. Aber Gott / wie er allein der Schöpffer ist / so will er auch allein die Ehre haben / daß er auß nichts etwas mache / vnd diese Ehre will er niemand anders geben. In dem nun der Sünder vnter die gewaltige Hand Gottes sich nicht will demütigen / sondern sich selbst groß macht in seinem Siñ / kan vnd will Gott es nicht erdulden / sondern er widersetzet sich allen stoltzen Fürnehmen. Was will darauff folgen? Wie einem es übel bekompt / wann er mit blossem Kopff an eine ehrne Mawr stosset / so

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[70/0086] Hoffärtigen / aber den Demütigen gibt er Gnade / vnd erhöhet sie zu seiner Zeit. Ist gleiches Inhalts mit dem / das Maria singet: Er übet Gewalt mit seinem Arm / vnd zerstrewet die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn; Er stösset die Gewaltigen von dem Stuel / vnd erhöhet die Niedrigen; Die Hungrigen füllet er mit Gütern / vnd lässet die Reichen leer. Hätte die Schrifft von den Hoffärtigen nichts mehr gesaget / als daß sie Gottes Gnade verlieren / wäre es gnug. Denn was ist ein Mensch ohn Gottes Gnade? Ohn Gottes Gnade vermag niemand etwas / ohn Gottes Gnade gilt niemand etwas. Petrus aber redet hie noch härter. GOtt widerstehet den Hoffärtigen / sie haben jhn zum abgesagten Feinde. Gleich wie der Engel deß HERRN dem Bileam wehret in seiner Reise / also setzet sich GOtt entgegen den Hoffärtigen in allem Fürhaben. Er lässet sie zwar ein zeitlang gehen nach jhres Hertzen Sinn / aber endlich müssen sie mit dem stoltzen Pharao erfahren / was es sey / sich aufflehnen wider die gewaltige Hand deß HERRN. Anderen Sündern übersihet GOtt noch leichter / wann aber ein Mensch mit stoltzer auffgeblasener Vppigkeit sich aufflehnet wider GOtt vnd seinen Nechsten / kan ers durchauß nicht erdulden / sondern stürtzet jhn. Denn ein hoffärtiger Mensch / da er doch nichts ist / will gleichwol groß seyn / vnd sich selbst groß machen. Aber Gott / wie er allein der Schöpffer ist / so will er auch allein die Ehre haben / daß er auß nichts etwas mache / vnd diese Ehre will er niemand anders geben. In dem nun der Sünder vnter die gewaltige Hand Gottes sich nicht will demütigen / sondern sich selbst groß macht in seinem Siñ / kan vnd will Gott es nicht erdulden / sondern er widersetzet sich allen stoltzen Fürnehmen. Was will darauff folgen? Wie einem es übel bekompt / wann er mit blossem Kopff an eine ehrne Mawr stosset / so

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/86>, abgerufen am 22.11.2024.