Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.erfrewen als Gott; mehr erfrewen wir vns vber die Gabe / als vber 2.GOttes Gnade daher vns die Gabe kommen ist. Diese Vnart muß man ändern. Es ist wol vergönnt / daß wir vns frewen vber Gottes Wolthat / vnd vber die Gabe / die vns Gott gibt / nur allein daß es geschehe im HERRN / vnd wir vns nicht mehr frewen vber die Gabe / als vber den Geber. Maria stundt recht zwischen dem Geber vnd der Gabe / vnnd wandte jhr Angesicht zu dem HERREN: Meine Seele erhebt den HERRN / vnd mein Geist frewet sich GOttes meines Heylandes. So frewe du dich auch vber die Liebe vnd Gnade Gottes / der dir gutes thut / vnd sprich: Ach lieber Gott / diß hastu mir gegeben / mancher hats nicht / ich bin vnwürdig / heyliger Vatter / gleichwol frewe ich mich vber deine Güte / Psal. 103.dann du krönest mich mit Gnad vnd Barmhertzigkeit. Wirstu von andern deiner Gaben halben geehret oder gerühmet / laß ja die Ehre nicht bey dir kleben / sondern mit den vier vnd zwantzig Eltesten Apoc. 6, 10auß der Offenbarung Johannis am 6. Cap. Nimb die Krone von deinem Haupte / vnnd stelle sie zu den Füssen deines Gottes: HERR du bist würdig zu nehmen Preiß vnd Ehr / vnd Krafft / dann du hast alle Ding geschaffen / vnd durch deinen Willen haben sie das Wesen / vnnd seynd geschaffen. Zum dritten / sollen wir vnter allen Gaben vnnd Wolthaten dieses lassen das fürnembste seyn / daß wir Christum im Hertzen tragen. Dann das ist das Hauptgut / dadurch wirdt dem armen Israel auff geholffen. Daß Maria jetzt selig gepriesen wirdt von Kindes Kind / geschicht darumb / daß sie einen solchen Menschen an die Welt getragen / der die rechte Seligkeit in vnser Hertz bringen kan. Gegen dieser Seligkeit ist gering zu achten / daß Maria Christum leiblich vnter jhrem Hertzen getragen / dann darinn hat sie vns zu dieser Seligkeit nur dienen müssen: So ist auch dargegen gering zu schätzen / mit leiblicher Blutfreundschafft Christo erfrewen als Gott; mehr erfrewen wir vns vber die Gabe / als vber 2.GOttes Gnade daher vns die Gabe kommen ist. Diese Vnart muß man ändern. Es ist wol vergönnt / daß wir vns frewen vber Gottes Wolthat / vnd vber die Gabe / die vns Gott gibt / nur allein daß es geschehe im HERRN / vnd wir vns nicht mehr frewen vber die Gabe / als vber den Geber. Maria stundt recht zwischen dem Geber vnd der Gabe / vnnd wandte jhr Angesicht zu dem HERREN: Meine Seele erhebt den HERRN / vnd mein Geist frewet sich GOttes meines Heylandes. So frewe du dich auch vber die Liebe vnd Gnade Gottes / der dir gutes thut / vnd sprich: Ach lieber Gott / diß hastu mir gegeben / mancher hats nicht / ich bin vnwürdig / heyliger Vatter / gleichwol frewe ich mich vber deine Güte / Psal. 103.dann du krönest mich mit Gnad vnd Barmhertzigkeit. Wirstu von andern deiner Gaben halben geehret oder gerühmet / laß ja die Ehre nicht bey dir kleben / sondern mit den vier vnd zwantzig Eltesten Apoc. 6, 10auß der Offenbarung Johannis am 6. Cap. Nimb die Krone von deinem Haupte / vnnd stelle sie zu den Füssen deines Gottes: HERR du bist würdig zu nehmen Preiß vnd Ehr / vnd Krafft / dann du hast alle Ding geschaffen / vnd durch deinen Willen haben sie das Wesen / vnnd seynd geschaffen. Zum dritten / sollen wir vnter allen Gaben vnnd Wolthaten dieses lassen das fürnembste seyn / daß wir Christum im Hertzen tragen. Dann das ist das Hauptgut / dadurch wirdt dem armen Israel auff geholffen. Daß Maria jetzt selig gepriesen wirdt von Kindes Kind / geschicht darumb / daß sie einen solchen Menschen an die Welt getragen / der die rechte Seligkeit in vnser Hertz bringen kan. Gegen dieser Seligkeit ist gering zu achten / daß Maria Christum leiblich vnter jhrem Hertzen getragen / dann darinn hat sie vns zu dieser Seligkeit nur dienen müssen: So ist auch dargegen gering zu schätzen / mit leiblicher Blutfreundschafft Christo <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0678" n="662"/> erfrewen als Gott; mehr erfrewen wir vns vber die Gabe / als vber <note place="left">2.</note>GOttes Gnade daher vns die Gabe kommen ist. Diese Vnart muß man ändern. Es ist wol vergönnt / daß wir vns frewen vber Gottes Wolthat / vnd vber die Gabe / die vns Gott gibt / nur allein daß es geschehe im HERRN / vnd wir vns nicht mehr frewen vber die Gabe / als vber den Geber. Maria stundt recht zwischen dem Geber vnd der Gabe / vnnd wandte jhr Angesicht zu dem HERREN: Meine Seele erhebt den HERRN / vnd mein Geist frewet sich GOttes meines Heylandes. So frewe du dich auch vber die Liebe vnd Gnade Gottes / der dir gutes thut / vnd sprich: Ach lieber Gott / diß hastu mir gegeben / mancher hats nicht / ich bin vnwürdig / heyliger Vatter / gleichwol frewe ich mich vber deine Güte / <note place="left">Psal. 103.</note>dann du krönest mich mit Gnad vnd Barmhertzigkeit. Wirstu von andern deiner Gaben halben geehret oder gerühmet / laß ja die Ehre nicht bey dir kleben / sondern mit den vier vnd zwantzig Eltesten <note place="left">Apoc. 6, 10</note>auß der Offenbarung Johannis am 6. Cap. Nimb die Krone von deinem Haupte / vnnd stelle sie zu den Füssen deines Gottes: HERR du bist würdig zu nehmen Preiß vnd Ehr / vnd Krafft / dann du hast alle Ding geschaffen / vnd durch deinen Willen haben sie das Wesen / vnnd seynd geschaffen.</p> <note place="left">3.</note> <p>Zum dritten / sollen wir vnter allen Gaben vnnd Wolthaten dieses lassen das fürnembste seyn / daß wir Christum im Hertzen tragen. Dann das ist das Hauptgut / dadurch wirdt dem armen Israel auff geholffen. Daß Maria jetzt selig gepriesen wirdt von Kindes Kind / geschicht darumb / daß sie einen solchen Menschen an die Welt getragen / der die rechte Seligkeit in vnser Hertz bringen kan. Gegen dieser Seligkeit ist gering zu achten / daß Maria Christum leiblich vnter jhrem Hertzen getragen / dann darinn hat sie vns zu dieser Seligkeit nur dienen müssen: So ist auch dargegen gering zu schätzen / mit leiblicher Blutfreundschafft Christo </p> </div> </body> </text> </TEI> [662/0678]
erfrewen als Gott; mehr erfrewen wir vns vber die Gabe / als vber GOttes Gnade daher vns die Gabe kommen ist. Diese Vnart muß man ändern. Es ist wol vergönnt / daß wir vns frewen vber Gottes Wolthat / vnd vber die Gabe / die vns Gott gibt / nur allein daß es geschehe im HERRN / vnd wir vns nicht mehr frewen vber die Gabe / als vber den Geber. Maria stundt recht zwischen dem Geber vnd der Gabe / vnnd wandte jhr Angesicht zu dem HERREN: Meine Seele erhebt den HERRN / vnd mein Geist frewet sich GOttes meines Heylandes. So frewe du dich auch vber die Liebe vnd Gnade Gottes / der dir gutes thut / vnd sprich: Ach lieber Gott / diß hastu mir gegeben / mancher hats nicht / ich bin vnwürdig / heyliger Vatter / gleichwol frewe ich mich vber deine Güte / dann du krönest mich mit Gnad vnd Barmhertzigkeit. Wirstu von andern deiner Gaben halben geehret oder gerühmet / laß ja die Ehre nicht bey dir kleben / sondern mit den vier vnd zwantzig Eltesten auß der Offenbarung Johannis am 6. Cap. Nimb die Krone von deinem Haupte / vnnd stelle sie zu den Füssen deines Gottes: HERR du bist würdig zu nehmen Preiß vnd Ehr / vnd Krafft / dann du hast alle Ding geschaffen / vnd durch deinen Willen haben sie das Wesen / vnnd seynd geschaffen.
2.
Psal. 103.
Apoc. 6, 10 Zum dritten / sollen wir vnter allen Gaben vnnd Wolthaten dieses lassen das fürnembste seyn / daß wir Christum im Hertzen tragen. Dann das ist das Hauptgut / dadurch wirdt dem armen Israel auff geholffen. Daß Maria jetzt selig gepriesen wirdt von Kindes Kind / geschicht darumb / daß sie einen solchen Menschen an die Welt getragen / der die rechte Seligkeit in vnser Hertz bringen kan. Gegen dieser Seligkeit ist gering zu achten / daß Maria Christum leiblich vnter jhrem Hertzen getragen / dann darinn hat sie vns zu dieser Seligkeit nur dienen müssen: So ist auch dargegen gering zu schätzen / mit leiblicher Blutfreundschafft Christo
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |