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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Hie muß man zween Hauffen machen / vnnd auff eine Seiten stellen was stoltz vnnd hoch ist / auff der andern Seiten was niedrig ist vnnd arm. In der mitten muß man GOtt stellen / als einen gewaltigen grossen Riesen / der Gewalt übet mit seinem Arm. Gottes Arm ist seine Macht. Diesen Arm hat er außgestreckt vber Egypten / vnnd Israel auß geführet mit einem starcken Arm. Denselben Arm streckt er noch auß / vnd übet Gewalt / daß jhm niemand wieder streben kan; den einen stosset er vom Stul herunter zu Bodem; den andern der im Staub ligt / erhält er.

Zu dem ersten Hauffen zehlet Maria erstlich die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn / die mit hohen Gedancken vnnd stoltzen Anschlägen vmbgehen / entweder da sie sich gegen Gott vnd seine Warheit zu setzen gedencken; oder da sie eygen Nutz vnd Auffnehmen suchen. Viel ligen auff jhren Lägern vnd trachten / wie sie mögen hoch vnd in der Welt erhaben werden / oder wie sie mögen groß Macht vnnd Reichthumb zusammen bringen / solt es auch geschehen mit deß Nächsten Schaden. Das seynd allesampt Leuthe / die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn. Wie gehets jhnen? GOtt zerstrewet sie; wie Sprew für dem Winde / so werden sie mit all jhren Anschlägen für Gott stehen. Gott verruckt jhnen das Gehirn vnd verwirret sie / daß sie nicht wissen / wo sie mit jhrer Weißheit vnd Anschlägen hinauß sollen / daß sie auch jhr eygen Vnglück nicht sehen. Gott sihet jhnen wol ein wenig zu / vnd läßt sie fein kühn einher gehen / in jhrem stoltzen Sinn vnd Vornehmen; aber er gedenckt vnter dessen: Man her / Man her / du wirst recht anlauffen / vnd ehe sie es wissen / so ligen sie im Koth mit all jhren Anschlägen. Also vermeynte Pharao / er hätte das Volck Israel schon im Sack / vnnd gedachte nicht anders / nun müssen sie herhalten / aber es ward jhm sein stoltzer Sinn also verwirret / daß er sein Vnglück nicht sahe / lieff grad ins Meer hinein / vnnd ersoff mit seiner gantzen Macht. Also verruckten auch die

Hie muß man zween Hauffen machen / vnnd auff eine Seiten stellen was stoltz vnnd hoch ist / auff der andern Seiten was niedrig ist vnnd arm. In der mitten muß man GOtt stellen / als einen gewaltigen grossen Riesen / der Gewalt übet mit seinem Arm. Gottes Arm ist seine Macht. Diesen Arm hat er außgestreckt vber Egypten / vnnd Israel auß geführet mit einem starcken Arm. Denselben Arm streckt er noch auß / vnd übet Gewalt / daß jhm niemand wieder streben kan; den einen stosset er vom Stul herunter zu Bodem; den andern der im Staub ligt / erhält er.

Zu dem ersten Hauffen zehlet Maria erstlich die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn / die mit hohen Gedancken vnnd stoltzen Anschlägen vmbgehen / entweder da sie sich gegen Gott vnd seine Warheit zu setzen gedencken; oder da sie eygen Nutz vnd Auffnehmen suchen. Viel ligen auff jhren Lägern vnd trachten / wie sie mögen hoch vnd in der Welt erhaben werden / oder wie sie mögen groß Macht vnnd Reichthumb zusammen bringen / solt es auch geschehen mit deß Nächsten Schaden. Das seynd allesampt Leuthe / die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn. Wie gehets jhnen? GOtt zerstrewet sie; wie Sprew für dem Winde / so werden sie mit all jhren Anschlägen für Gott stehen. Gott verruckt jhnen das Gehirn vnd verwirret sie / daß sie nicht wissen / wo sie mit jhrer Weißheit vnd Anschlägen hinauß sollen / daß sie auch jhr eygen Vnglück nicht sehen. Gott sihet jhnen wol ein wenig zu / vnd läßt sie fein kühn einher gehen / in jhrem stoltzen Sinn vnd Vornehmen; aber er gedenckt vnter dessen: Man her / Man her / du wirst recht anlauffen / vnd ehe sie es wissen / so ligen sie im Koth mit all jhren Anschlägen. Also vermeynte Pharao / er hätte das Volck Israel schon im Sack / vnnd gedachte nicht anders / nun müssen sie herhalten / aber es ward jhm sein stoltzer Sinn also verwirret / daß er sein Vnglück nicht sahe / lieff grad ins Meer hinein / vnnd ersoff mit seiner gantzen Macht. Also verruckten auch die

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[650/0666] Hie muß man zween Hauffen machen / vnnd auff eine Seiten stellen was stoltz vnnd hoch ist / auff der andern Seiten was niedrig ist vnnd arm. In der mitten muß man GOtt stellen / als einen gewaltigen grossen Riesen / der Gewalt übet mit seinem Arm. Gottes Arm ist seine Macht. Diesen Arm hat er außgestreckt vber Egypten / vnnd Israel auß geführet mit einem starcken Arm. Denselben Arm streckt er noch auß / vnd übet Gewalt / daß jhm niemand wieder streben kan; den einen stosset er vom Stul herunter zu Bodem; den andern der im Staub ligt / erhält er. Zu dem ersten Hauffen zehlet Maria erstlich die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn / die mit hohen Gedancken vnnd stoltzen Anschlägen vmbgehen / entweder da sie sich gegen Gott vnd seine Warheit zu setzen gedencken; oder da sie eygen Nutz vnd Auffnehmen suchen. Viel ligen auff jhren Lägern vnd trachten / wie sie mögen hoch vnd in der Welt erhaben werden / oder wie sie mögen groß Macht vnnd Reichthumb zusammen bringen / solt es auch geschehen mit deß Nächsten Schaden. Das seynd allesampt Leuthe / die hoffärtig seyn in jhres Hertzen Sinn. Wie gehets jhnen? GOtt zerstrewet sie; wie Sprew für dem Winde / so werden sie mit all jhren Anschlägen für Gott stehen. Gott verruckt jhnen das Gehirn vnd verwirret sie / daß sie nicht wissen / wo sie mit jhrer Weißheit vnd Anschlägen hinauß sollen / daß sie auch jhr eygen Vnglück nicht sehen. Gott sihet jhnen wol ein wenig zu / vnd läßt sie fein kühn einher gehen / in jhrem stoltzen Sinn vnd Vornehmen; aber er gedenckt vnter dessen: Man her / Man her / du wirst recht anlauffen / vnd ehe sie es wissen / so ligen sie im Koth mit all jhren Anschlägen. Also vermeynte Pharao / er hätte das Volck Israel schon im Sack / vnnd gedachte nicht anders / nun müssen sie herhalten / aber es ward jhm sein stoltzer Sinn also verwirret / daß er sein Vnglück nicht sahe / lieff grad ins Meer hinein / vnnd ersoff mit seiner gantzen Macht. Also verruckten auch die

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/666>, abgerufen am 22.11.2024.