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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Terminus a quo.

Woher muß aber das frewdenreiche Lob GOttes fliessen? Der Maria Preiß steiget auß dem Geist vnd auß der Seelen. Sie spricht nicht schlecht: Ich lobe / ich frewe mich; sondern: Meine Seele lobet; mein Geist frewet sich. Sie erweckt den gantzen innerlichen Menschen mit allem Vermögen Leibs vnnd der Psal. 103, 1.Seelen; eben wie auch jhr Großvatter David im 103. Psalm: Lobe den HERRN meine Seele / vnd was in mir ist / seinen heyligen Namen. GOTT ist ein Geist / darumb können vnd sollen wir nicht so mit jhm reden wie mit einem Menschen / den wir für vns sehen / vnnd der nur auff den Mund achtung gibt; sondern er will im Geist geehret seyn. Wann wir aber GOtt auß dem Grund der Seelen preisen wollen / ist nötig / daß wir Gottes Werck vnd Gnad wol verstehen vnd wol erwegen. Dann was nicht vor im Hertzen wol erwogen wird / das kan auch nicht von Hertzen gehen. Daher kompts / daß das Dancksagen der Christen / so kalt ist; dann es ist im Hertzen nicht warm gemacht / das ist / es werden Gottes Gnadenwerck im Hertzen nicht recht erwogen.

Das Vorhaben der Jungfrawen Mariae haben wir gehöret / wie sie sich von Hertzen vber GOttes Güte vnnd Barmhertzigkeit frewet / als will sie auch von Hertzen den HERRN / GOtt jhren Heyland erheben; nun müssen wir auch auff die Vrsach sehen / dadurch Maria zu diesem frewdenreichen Preiß bewogen ist / wie dieselbe den gantzen Lobgesang hindurch angezeyget wird.

Exultationis causa, conceptio filij Dei.

Die Gaben GOttes müssen zwar so hoch nicht von vns gehalten werden / daß wir in denselben mit vnserer Hertzens frewde beruhen bleiben / dennoch haben sie die Krafft / daß sie Frewde in vns erwecken. Die Gabe die Mariam frölich macht / ist vorhin von der alten Elisabeth gerühmet mit diesen Worten: Gebenedeyet bist du vnter den Weibern / vnnd gebenedeyet ist die Frucht deines Leibes; O selig bist du / die du geglaubet hast.

Terminus à quo.

Woher muß aber das frewdenreiche Lob GOttes fliessen? Der Maria Preiß steiget auß dem Geist vnd auß der Seelen. Sie spricht nicht schlecht: Ich lobe / ich frewe mich; sondern: Meine Seele lobet; mein Geist frewet sich. Sie erweckt den gantzen innerlichen Menschen mit allem Vermögen Leibs vnnd der Psal. 103, 1.Seelen; eben wie auch jhr Großvatter David im 103. Psalm: Lobe den HERRN meine Seele / vnd was in mir ist / seinen heyligen Namen. GOTT ist ein Geist / darumb können vnd sollen wir nicht so mit jhm reden wie mit einem Menschen / den wir für vns sehen / vnnd der nur auff den Mund achtung gibt; sondern er will im Geist geehret seyn. Wann wir aber GOtt auß dem Grund der Seelen preisen wollẽ / ist nötig / daß wir Gottes Werck vnd Gnad wol verstehen vnd wol erwegen. Dann was nicht vor im Hertzen wol erwogen wird / das kan auch nicht von Hertzen gehen. Daher kompts / daß das Dancksagen der Christen / so kalt ist; dann es ist im Hertzen nicht warm gemacht / das ist / es werden Gottes Gnadenwerck im Hertzen nicht recht erwogen.

Das Vorhaben der Jungfrawen Mariae haben wir gehöret / wie sie sich von Hertzen vber GOttes Güte vnnd Barmhertzigkeit frewet / als will sie auch von Hertzen den HERRN / GOtt jhren Heyland erheben; nun müssen wir auch auff die Vrsach sehen / dadurch Maria zu diesem frewdenreichen Preiß bewogen ist / wie dieselbe den gantzen Lobgesang hindurch angezeyget wird.

Exultationis causa, concèptio filij Dei.

Die Gaben GOttes müssen zwar so hoch nicht von vns gehalten werden / daß wir in denselben mit vnserer Hertzens frewde beruhen bleiben / dennoch haben sie die Krafft / daß sie Frewde in vns erwecken. Die Gabe die Mariam frölich macht / ist vorhin von der alten Elisabeth gerühmet mit diesen Worten: Gebenedeyet bist du vnter den Weibern / vnnd gebenedeyet ist die Frucht deines Leibes; O selig bist du / die du geglaubet hast.

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[644/0660] Woher muß aber das frewdenreiche Lob GOttes fliessen? Der Maria Preiß steiget auß dem Geist vnd auß der Seelen. Sie spricht nicht schlecht: Ich lobe / ich frewe mich; sondern: Meine Seele lobet; mein Geist frewet sich. Sie erweckt den gantzen innerlichen Menschen mit allem Vermögen Leibs vnnd der Seelen; eben wie auch jhr Großvatter David im 103. Psalm: Lobe den HERRN meine Seele / vnd was in mir ist / seinen heyligen Namen. GOTT ist ein Geist / darumb können vnd sollen wir nicht so mit jhm reden wie mit einem Menschen / den wir für vns sehen / vnnd der nur auff den Mund achtung gibt; sondern er will im Geist geehret seyn. Wann wir aber GOtt auß dem Grund der Seelen preisen wollẽ / ist nötig / daß wir Gottes Werck vnd Gnad wol verstehen vnd wol erwegen. Dann was nicht vor im Hertzen wol erwogen wird / das kan auch nicht von Hertzen gehen. Daher kompts / daß das Dancksagen der Christen / so kalt ist; dann es ist im Hertzen nicht warm gemacht / das ist / es werden Gottes Gnadenwerck im Hertzen nicht recht erwogen. Psal. 103, 1. Das Vorhaben der Jungfrawen Mariae haben wir gehöret / wie sie sich von Hertzen vber GOttes Güte vnnd Barmhertzigkeit frewet / als will sie auch von Hertzen den HERRN / GOtt jhren Heyland erheben; nun müssen wir auch auff die Vrsach sehen / dadurch Maria zu diesem frewdenreichen Preiß bewogen ist / wie dieselbe den gantzen Lobgesang hindurch angezeyget wird. Die Gaben GOttes müssen zwar so hoch nicht von vns gehalten werden / daß wir in denselben mit vnserer Hertzens frewde beruhen bleiben / dennoch haben sie die Krafft / daß sie Frewde in vns erwecken. Die Gabe die Mariam frölich macht / ist vorhin von der alten Elisabeth gerühmet mit diesen Worten: Gebenedeyet bist du vnter den Weibern / vnnd gebenedeyet ist die Frucht deines Leibes; O selig bist du / die du geglaubet hast.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/660>, abgerufen am 22.11.2024.