Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Doch ist noch eine andere Vrsach / warumb Christi Glieder müssen viel Trübsahl leyden; die Feindschafft deß Sathans. Das ist schon vorlängst zuvor gesagt / da GOtt zur Schlangen spricht: Deß Weibes Samen wird dir den Kopff zutretten / aber du wirst jhm in die Fersen stechen. Weil der Satan weiß / daß seine Macht durch Christum zerbrochen wirdt / so wütet er / vnnd mit grosser Bitterkeit verfolget er alle Menschen darinnen er Christum findet / vnnd suchet stäts derselben Schaden vnd Verderben. Was haben die lieben Ertzvätter / insonderheit Jacob müssen leyden? Weil der Teuffel vermercket / daß GOtt sie vnd jhren Samen zum Eygenthumb erwöhlet hatte. Wie die Kinder Israels in Egypten sich begunten zu vermehren / gedacht er sie durch den König Pharao zu tilgen / auff mancherley Art. In der Wüsten setzet er jhnen gewaltig zu mit geistlicher vnd leiblicher Art / vnnd hätte es gern dahin gespielet / daß sie allesampt auff einmal in der Wüsten erwürget / vnd von der Erden weren vertilget worden. Wie sie ins Land Canaan gebracht waren / übet er dieselbe Tücke. Was der Satau fürnimpt wieder die gantze Gemeine GOttes offentlich / das treibt er auch gegen ein jegliches Glied Christi. Leyden wir schon keine offenbare Verfolgung / so werden doch andere Beschwerung nicht außbleiben. Da nimpt dann der Feind sein Vortheyl wol in acht / wann er nun sihet ein Vnglück / macht er dasselbe vns so sawer / setzet vns zu mit betrübten trawrigen Gedancken / vnnd ängstiget damit das Hertz grewlicher Weise; wie der HERR zu Petro sagte: Sihe der Satan hat ewer begeret / daß er euch möchte sichten / rüttlen vnnd schütteln wie den Weitzen. Solch ein Gemüth behält er noch. 2. Ecclesia est sub tutela Dei. Esai. 54, 7. 8, 10.Gegen alle diese Noth haben wir GOttes Verheissung: Ich habe dich ein klein Augenblick verlassen / aber mit grosser Barmhertzigkeit will ich dich samblen; Ich habe Doch ist noch eine andere Vrsach / warumb Christi Glieder müssen viel Trübsahl leyden; die Feindschafft deß Sathans. Das ist schon vorlängst zuvor gesagt / da GOtt zur Schlangen spricht: Deß Weibes Samen wird dir den Kopff zutretten / aber du wirst jhm in die Fersen stechen. Weil der Satan weiß / daß seine Macht durch Christum zerbrochen wirdt / so wütet er / vnnd mit grosser Bitterkeit verfolget er alle Menschen darinnen er Christum findet / vnnd suchet stäts derselben Schaden vnd Verderben. Was haben die lieben Ertzvätter / insonderheit Jacob müssen leyden? Weil der Teuffel vermercket / daß GOtt sie vnd jhren Samen zum Eygenthumb erwöhlet hatte. Wie die Kinder Israels in Egypten sich begunten zu vermehren / gedacht er sie durch den König Pharao zu tilgen / auff mancherley Art. In der Wüsten setzet er jhnen gewaltig zu mit geistlicher vnd leiblicher Art / vnnd hätte es gern dahin gespielet / daß sie allesampt auff einmal in der Wüsten erwürget / vnd von der Erden weren vertilget worden. Wie sie ins Land Canaan gebracht waren / übet er dieselbe Tücke. Was der Satau fürnimpt wieder die gantze Gemeine GOttes offentlich / das treibt er auch gegen ein jegliches Glied Christi. Leyden wir schon keine offenbare Verfolgung / so werden doch andere Beschwerung nicht außbleiben. Da nimpt dann der Feind sein Vortheyl wol in acht / wann er nun sihet ein Vnglück / macht er dasselbe vns so sawer / setzet vns zu mit betrübten trawrigen Gedancken / vnnd ängstiget damit das Hertz grewlicher Weise; wie der HERR zu Petro sagte: Sihe der Satan hat ewer begeret / daß er euch möchte sichten / rüttlen vnnd schütteln wie den Weitzen. Solch ein Gemüth behält er noch. 2. Ecclesia est sub tutela Dei. Esai. 54, 7. 8, 10.Gegen alle diese Noth haben wir GOttes Verheissung: Ich habe dich ein klein Augenblick verlassen / aber mit grosser Barmhertzigkeit will ich dich samblen; Ich habe <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0624" n="608"/> <p>Doch ist noch eine andere Vrsach / warumb Christi Glieder müssen viel Trübsahl leyden; die Feindschafft deß Sathans. Das ist schon vorlängst zuvor gesagt / da GOtt zur Schlangen spricht: Deß Weibes Samen wird dir den Kopff zutretten / aber du wirst jhm in die Fersen stechen. Weil der Satan weiß / daß seine Macht durch Christum zerbrochen wirdt / so wütet er / vnnd mit grosser Bitterkeit verfolget er alle Menschen darinnen er Christum findet / vnnd suchet stäts derselben Schaden vnd Verderben. Was haben die lieben Ertzvätter / insonderheit Jacob müssen leyden? Weil der Teuffel vermercket / daß GOtt sie vnd jhren Samen zum Eygenthumb erwöhlet hatte. Wie die Kinder Israels in Egypten sich begunten zu vermehren / gedacht er sie durch den König Pharao zu tilgen / auff mancherley Art. In der Wüsten setzet er jhnen gewaltig zu mit geistlicher vnd leiblicher Art / vnnd hätte es gern dahin gespielet / daß sie allesampt auff einmal in der Wüsten erwürget / vnd von der Erden weren vertilget worden. Wie sie ins Land Canaan gebracht waren / übet er dieselbe Tücke. Was der Satau fürnimpt wieder die gantze Gemeine GOttes offentlich / das treibt er auch gegen ein jegliches Glied Christi. Leyden wir schon keine offenbare Verfolgung / so werden doch andere Beschwerung nicht außbleiben. Da nimpt dann der Feind sein Vortheyl wol in acht / wann er nun sihet ein Vnglück / macht er dasselbe vns so sawer / setzet vns zu mit betrübten trawrigen Gedancken / vnnd ängstiget damit das Hertz grewlicher Weise; wie der HERR zu Petro sagte: Sihe der Satan hat ewer begeret / daß er euch möchte sichten / rüttlen vnnd schütteln wie den Weitzen. 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Doch ist noch eine andere Vrsach / warumb Christi Glieder müssen viel Trübsahl leyden; die Feindschafft deß Sathans. Das ist schon vorlängst zuvor gesagt / da GOtt zur Schlangen spricht: Deß Weibes Samen wird dir den Kopff zutretten / aber du wirst jhm in die Fersen stechen. Weil der Satan weiß / daß seine Macht durch Christum zerbrochen wirdt / so wütet er / vnnd mit grosser Bitterkeit verfolget er alle Menschen darinnen er Christum findet / vnnd suchet stäts derselben Schaden vnd Verderben. Was haben die lieben Ertzvätter / insonderheit Jacob müssen leyden? Weil der Teuffel vermercket / daß GOtt sie vnd jhren Samen zum Eygenthumb erwöhlet hatte. Wie die Kinder Israels in Egypten sich begunten zu vermehren / gedacht er sie durch den König Pharao zu tilgen / auff mancherley Art. In der Wüsten setzet er jhnen gewaltig zu mit geistlicher vnd leiblicher Art / vnnd hätte es gern dahin gespielet / daß sie allesampt auff einmal in der Wüsten erwürget / vnd von der Erden weren vertilget worden. Wie sie ins Land Canaan gebracht waren / übet er dieselbe Tücke. Was der Satau fürnimpt wieder die gantze Gemeine GOttes offentlich / das treibt er auch gegen ein jegliches Glied Christi. Leyden wir schon keine offenbare Verfolgung / so werden doch andere Beschwerung nicht außbleiben. Da nimpt dann der Feind sein Vortheyl wol in acht / wann er nun sihet ein Vnglück / macht er dasselbe vns so sawer / setzet vns zu mit betrübten trawrigen Gedancken / vnnd ängstiget damit das Hertz grewlicher Weise; wie der HERR zu Petro sagte: Sihe der Satan hat ewer begeret / daß er euch möchte sichten / rüttlen vnnd schütteln wie den Weitzen. Solch ein Gemüth behält er noch.
Gegen alle diese Noth haben wir GOttes Verheissung: Ich habe dich ein klein Augenblick verlassen / aber mit grosser Barmhertzigkeit will ich dich samblen; Ich habe
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/624>, abgerufen am 16.02.2025. |