Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Was ist aber das für Lust / daß wir darauff mit Verlangen warten solten? Freylich / wann nichts mehr dabey were / hätten wir schlechte Vrsach auff diß Ende zu warten. Aber merckt was noch V. 13.dahinden ist. Wir warten eines newen Himmels / vnnd einer newen Erden / nach seiner Verheissung / in welchen Gerechtigkeit wohnet. Er berufft sich auff GOttes Esa. 65, 17.Verheissung; die wird gelesen beym Esaia am 65. Sihe / spricht der HERR / Ich will einen newen Himmel vnd newe Erde schaffen / daß man der vorigen nicht mehr gedencken wird / noch zu Hertzen nehmen / sondern sie werden sich ewiglich frewen vnnd frölich seyn / vber dem daß ich schaffe. Hie fällt eine Frage für: Ob GOtt am Ende der Welt diesen leiblichen Himmel vnd leibliche Erde dem Wesen nach werde erhalten / vnd nur durch Fewer dieselbigen durchläutern / wie man Bley oder Zinn läutert / vnd also einen newen Himmel / vnnd eine newe Erde schaffen werde. Es haben Gottselige Männer diese Gedancken; es werde Himmel vnnd Erden im Fewer zergehen / vnnd zu Aschen verbrennen / doch aber werde GOtt auß derselben Aschen den versprochnen newen Himmel / vnd newe Erde erschaffen. Daß Himmel vnd Erden im Fewer müssen zergehen / bezeuget die Schrifft; daß GOtt einen newen Himmel vnnd eine newe Erden schaffen werde / bezeuget die Schrifft auch; daß aber der newer Himmel vnd newe Erde / auß der Aschen der vorigen Welt soll erschaffen vnd gebawet werden / sagt die Schrifft nicht / drumb ists nicht noth zu glauben. Vielmehr achten wir / daß wie anderswo offt / die künfftige himmlische Herrligkeit mit leiblichen Farben wird fürgemahlet / als ein new Land / daß vnter den zwölff Stämmen Israels außgetheylt wirdt / vnd als ein newes Jerusalem / vnd köstliche Statt in einem lustigen Lande; also werde auch hie auff Was ist aber das für Lust / daß wir darauff mit Verlangen warten solten? Freylich / wann nichts mehr dabey were / hätten wir schlechte Vrsach auff diß Ende zu warten. Aber merckt was noch V. 13.dahinden ist. Wir warten eines newen Himmels / vnnd einer newen Erden / nach seiner Verheissung / in welchen Gerechtigkeit wohnet. Er berufft sich auff GOttes Esa. 65, 17.Verheissung; die wird gelesen beym Esaia am 65. Sihe / spricht der HERR / Ich will einen newen Himmel vnd newe Erde schaffen / daß man der vorigen nicht mehr gedencken wird / noch zu Hertzen nehmen / sondern sie werden sich ewiglich frewen vnnd frölich seyn / vber dem daß ich schaffe. Hie fällt eine Frage für: Ob GOtt am Ende der Welt diesen leiblichen Himmel vnd leibliche Erde dem Wesen nach werde erhalten / vnd nur durch Fewer dieselbigen durchläutern / wie man Bley oder Zinn läutert / vnd also einen newen Himmel / vnnd eine newe Erde schaffen werde. Es haben Gottselige Männer diese Gedancken; es werde Himmel vnnd Erden im Fewer zergehen / vnnd zu Aschen verbrennen / doch aber werde GOtt auß derselben Aschen den versprochnen newen Himmel / vnd newe Erde erschaffen. Daß Himmel vnd Erden im Fewer müssen zergehen / bezeuget die Schrifft; daß GOtt einen newen Himmel vnnd eine newe Erden schaffen werde / bezeuget die Schrifft auch; daß aber der newer Himmel vnd newe Erde / auß der Aschen der vorigen Welt soll erschaffen vnd gebawet werden / sagt die Schrifft nicht / drumb ists nicht noth zu glauben. Vielmehr achten wir / daß wie anderswo offt / die künfftige him̃lische Herrligkeit mit leiblichen Farben wird fürgemahlet / als ein new Land / daß vnter den zwölff Stämmen Israels außgetheylt wirdt / vnd als ein newes Jerusalem / vnd köstliche Statt in einem lustigen Lande; also werde auch hie auff <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0584" n="568"/> <p>Was ist aber das für Lust / daß wir darauff mit Verlangen warten solten? Freylich / wann nichts mehr dabey were / hätten wir schlechte Vrsach auff diß Ende zu warten. Aber merckt was noch <note place="left">V. 13.</note>dahinden ist. Wir warten eines newen Himmels / vnnd einer newen Erden / nach seiner Verheissung / in welchen Gerechtigkeit wohnet. Er berufft sich auff GOttes <note place="left">Esa. 65, 17.</note>Verheissung; die wird gelesen beym Esaia am 65. 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Daß Himmel vnd Erden im Fewer müssen zergehen / bezeuget die Schrifft; daß GOtt einen newen Himmel vnnd eine newe Erden schaffen werde / bezeuget die Schrifft auch; daß aber der newer Himmel vnd newe Erde / auß der Aschen der vorigen Welt soll erschaffen vnd gebawet werden / sagt die Schrifft nicht / drumb ists nicht noth zu glauben. Vielmehr achten wir / daß wie anderswo offt / die künfftige him̃lische Herrligkeit mit leiblichen Farben wird fürgemahlet / als ein new Land / daß vnter den zwölff Stämmen Israels außgetheylt wirdt / vnd als ein newes Jerusalem / vnd köstliche Statt in einem lustigen Lande; also werde auch hie auff </p> </div> </body> </text> </TEI> [568/0584]
Was ist aber das für Lust / daß wir darauff mit Verlangen warten solten? Freylich / wann nichts mehr dabey were / hätten wir schlechte Vrsach auff diß Ende zu warten. Aber merckt was noch dahinden ist. Wir warten eines newen Himmels / vnnd einer newen Erden / nach seiner Verheissung / in welchen Gerechtigkeit wohnet. Er berufft sich auff GOttes Verheissung; die wird gelesen beym Esaia am 65. Sihe / spricht der HERR / Ich will einen newen Himmel vnd newe Erde schaffen / daß man der vorigen nicht mehr gedencken wird / noch zu Hertzen nehmen / sondern sie werden sich ewiglich frewen vnnd frölich seyn / vber dem daß ich schaffe.
V. 13.
Esa. 65, 17. Hie fällt eine Frage für: Ob GOtt am Ende der Welt diesen leiblichen Himmel vnd leibliche Erde dem Wesen nach werde erhalten / vnd nur durch Fewer dieselbigen durchläutern / wie man Bley oder Zinn läutert / vnd also einen newen Himmel / vnnd eine newe Erde schaffen werde. Es haben Gottselige Männer diese Gedancken; es werde Himmel vnnd Erden im Fewer zergehen / vnnd zu Aschen verbrennen / doch aber werde GOtt auß derselben Aschen den versprochnen newen Himmel / vnd newe Erde erschaffen. Daß Himmel vnd Erden im Fewer müssen zergehen / bezeuget die Schrifft; daß GOtt einen newen Himmel vnnd eine newe Erden schaffen werde / bezeuget die Schrifft auch; daß aber der newer Himmel vnd newe Erde / auß der Aschen der vorigen Welt soll erschaffen vnd gebawet werden / sagt die Schrifft nicht / drumb ists nicht noth zu glauben. Vielmehr achten wir / daß wie anderswo offt / die künfftige him̃lische Herrligkeit mit leiblichen Farben wird fürgemahlet / als ein new Land / daß vnter den zwölff Stämmen Israels außgetheylt wirdt / vnd als ein newes Jerusalem / vnd köstliche Statt in einem lustigen Lande; also werde auch hie auff
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/584>, abgerufen am 29.06.2024. |