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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Daß nun GOTT so lange / nach vnserer Rechnung / mit dem jüngsten Tage außbleibt / kompt nicht her auß einer Nachlässigkeit / oder daß GOtt seiner Verheissung vergessen; wie dann viele seynd die es für einen Verzug halten. Den Frommen wird die Zeit lang vnterm Creutz. Die Gottlosen schlagen die Verheissung gar auß dem Sinn. Aber sihe / vnd erkenne warumb GOtt verzeucht; Er ist barmhertzig / vnd will nicht daß jemand verloren werde / sondern daß sich jederman zur Busse kehre: Wie auch Paulus bezeuget [1.] Tim. 2, 4/ 1. Timoth. 2. GOTT will daß allen Menschen geholffen werde / vnd zur Erkäntnuß der Warheit kommen. Ja mit einem Eyde hat GOtt selbsten solchen seinen geneygten Ezech. 33, 11. C. 18, 31.Willen bezeuget / durch den Propheten Ezechiel am 33. So wahr als ich lebe / spricht der HERR HERR; ich habe keinen Gefallen am Todte deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vnd lebe. Sehet an ein Vatter vnnd Mutter Hertz / was solten sie wol thun / wann sie klug weren / vnnd köndten jhr Kind auß ewiger Verdamnuß erretten? Was ist vnsere Liebe gegen GOttes Liebe / vnser Vatter oder Mutter Hertz / gegen GOttes Vatters Hertz / der der rechte Vatter ist / vber alles was Kinder heist / im Himmel vnd auff Erden? Daher ist er viel mehr begierig zu vnser Seligkeit / als ein Mensch seyn kan. Vmb solcher Begierde willen ist er langmütig / vnd hat Gedult mit vns / ob wir vielleicht vmbkehren vom bösen Rom. 2, 4.Wesen vnnd leben. Dann weistu nicht O Mensch / daß dich Gottes Güte vnnd Langmuth zur Busse leytet? Sihe daß ist die Vrsach daß GOtt verzeucht mit dem jüngsten Tage: Er sihet wie mannich tausent Mensch vnbereyt ist / das jammert jhn / vnnd wolte gern daß sie zur Seligkeit kommen möchten / darumb hat er Gedult. O wie manchem Menschen ist diese Gedult heylsam gewesen! Wie aber / wie wirdts gehen / wann keine Besserung mehr

Daß nun GOTT so lange / nach vnserer Rechnung / mit dem jüngsten Tage außbleibt / kompt nicht her auß einer Nachlässigkeit / oder daß GOtt seiner Verheissung vergessen; wie dann viele seynd die es für einen Verzug halten. Den Frommen wird die Zeit lang vnterm Creutz. Die Gottlosen schlagen die Verheissung gar auß dem Sinn. Aber sihe / vnd erkenne warumb GOtt verzeucht; Er ist barmhertzig / vnd will nicht daß jemand verloren werde / sondern daß sich jederman zur Busse kehre: Wie auch Paulus bezeuget [1.] Tim. 2, 4/ 1. Timoth. 2. GOTT will daß allen Menschen geholffen werde / vnd zur Erkäntnuß der Warheit kommen. Ja mit einem Eyde hat GOtt selbsten solchen seinen geneygten Ezech. 33, 11. C. 18, 31.Willen bezeuget / durch den Propheten Ezechiel am 33. So wahr als ich lebe / spricht der HERR HERR; ich habe keinen Gefallen am Todte deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vñ lebe. Sehet an ein Vatter vnnd Mutter Hertz / was solten sie wol thun / wann sie klug weren / vnnd köndten jhr Kind auß ewiger Verdamnuß erretten? Was ist vnsere Liebe gegen GOttes Liebe / vnser Vatter oder Mutter Hertz / gegen GOttes Vatters Hertz / der der rechte Vatter ist / vber alles was Kinder heist / im Himmel vnd auff Erden? Daher ist er viel mehr begierig zu vnser Seligkeit / als ein Mensch seyn kan. Vmb solcher Begierde willen ist er langmütig / vnd hat Gedult mit vns / ob wir vielleicht vmbkehren vom bösen Rom. 2, 4.Wesen vnnd leben. Dann weistu nicht O Mensch / daß dich Gottes Güte vnnd Langmuth zur Busse leytet? Sihe daß ist die Vrsach daß GOtt verzeucht mit dem jüngsten Tage: Er sihet wie mannich tausent Mensch vnbereyt ist / das jammert jhn / vnnd wolte gern daß sie zur Seligkeit kommen möchten / darumb hat er Gedult. O wie manchem Menschen ist diese Gedult heylsam gewesen! Wie aber / wie wirdts gehen / wann keine Besserung mehr

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[564/0580] Daß nun GOTT so lange / nach vnserer Rechnung / mit dem jüngsten Tage außbleibt / kompt nicht her auß einer Nachlässigkeit / oder daß GOtt seiner Verheissung vergessen; wie dann viele seynd die es für einen Verzug halten. Den Frommen wird die Zeit lang vnterm Creutz. Die Gottlosen schlagen die Verheissung gar auß dem Sinn. Aber sihe / vnd erkenne warumb GOtt verzeucht; Er ist barmhertzig / vnd will nicht daß jemand verloren werde / sondern daß sich jederman zur Busse kehre: Wie auch Paulus bezeuget / 1. Timoth. 2. GOTT will daß allen Menschen geholffen werde / vnd zur Erkäntnuß der Warheit kommen. Ja mit einem Eyde hat GOtt selbsten solchen seinen geneygten Willen bezeuget / durch den Propheten Ezechiel am 33. So wahr als ich lebe / spricht der HERR HERR; ich habe keinen Gefallen am Todte deß Gottlosen / sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen / vñ lebe. Sehet an ein Vatter vnnd Mutter Hertz / was solten sie wol thun / wann sie klug weren / vnnd köndten jhr Kind auß ewiger Verdamnuß erretten? Was ist vnsere Liebe gegen GOttes Liebe / vnser Vatter oder Mutter Hertz / gegen GOttes Vatters Hertz / der der rechte Vatter ist / vber alles was Kinder heist / im Himmel vnd auff Erden? Daher ist er viel mehr begierig zu vnser Seligkeit / als ein Mensch seyn kan. Vmb solcher Begierde willen ist er langmütig / vnd hat Gedult mit vns / ob wir vielleicht vmbkehren vom bösen Wesen vnnd leben. Dann weistu nicht O Mensch / daß dich Gottes Güte vnnd Langmuth zur Busse leytet? Sihe daß ist die Vrsach daß GOtt verzeucht mit dem jüngsten Tage: Er sihet wie mannich tausent Mensch vnbereyt ist / das jammert jhn / vnnd wolte gern daß sie zur Seligkeit kommen möchten / darumb hat er Gedult. O wie manchem Menschen ist diese Gedult heylsam gewesen! Wie aber / wie wirdts gehen / wann keine Besserung mehr 1. Tim. 2, 4 Ezech. 33, 11. C. 18, 31. Rom. 2, 4.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/580>, abgerufen am 22.11.2024.