Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.GOttes schwebet auff dem Wasser. Vnnd GOTT machte eine Veste zwischen den Wassern / vnnd nennte die Veste Himmel; Vnd GOtt sprach: Es samble sich das Wasser vnter dem Himmel an sondere Oerter / daß man das Trocken sehe. Vnnd es geschahe also / vnnd GOtt nennet das Trocken Erde / vnd die Samblung der Wasser nennet er Meer. Damit wirdt vns eine solche Ordnung der Schöpffung gezeyget. Im Anfang war nichts dann GOtt / vnnd derselbige Ewiger GOtt hat auß nichts gemacht alles sichtbare vnd vnsichtbare. Vnd zwar was anlanget das Wesen der leiblichen Welt / hat er zu erst auß nichts heissen hervor gehen / einen vngeheuren Klumpen / den Moses nennet eine wüste vnnd leere Erden / ein finsteren Abgrund vnnd Wasser. Man möcht es heissen einen auß Erd vnnd Wasser durchauß vermischten Brey / der nicht bloß Wasser noch Erde gewesen: Auß diesem Klumpen hat GOtt hernach die Welt formiret / vnd abgetheylet in drey Theyl / Himmel / Erd / vnd Wasser. Dann erstlich hat er die Veste bereytet / vnnd eine Außdenung / welche man sonst heißt Lufft vnnd Himmel. Hernach hat er die Erde von dem Wasser gescheydet / vnnd / wie im 24. Psalm geschrieben steht / den Erdboden an die Meere gegründet / vnnd an den Wassern bereytet. Darauß dann kan verstanden werden / was Petrus will / wann er spricht; die Himmel seyn vor Zeiten geschaffen / dazu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd durch Wasser. Das ist; der Erdbodem ist auß dem Wasser herfür gangen / vnd an die Wasser gegründet. Solches alles ist geschehen von Anfang vor langen Zeiten / vnnd zwar durchs Wort / durch den gütigen Willen vnd Befehl GOttes. GOttes schwebet auff dem Wasser. Vnnd GOTT machte eine Veste zwischen den Wassern / vnnd nennte die Veste Himmel; Vnd GOtt sprach: Es samble sich das Wasser vnter dem Himmel an sondere Oerter / daß man das Trocken sehe. Vnnd es geschahe also / vnnd GOtt nennet das Trocken Erde / vnd die Samblung der Wasser nennet er Meer. Damit wirdt vns eine solche Ordnung der Schöpffung gezeyget. Im Anfang war nichts dann GOtt / vnnd derselbige Ewiger GOtt hat auß nichts gemacht alles sichtbare vnd vnsichtbare. Vnd zwar was anlanget das Wesen der leiblichen Welt / hat er zu erst auß nichts heissen hervor gehen / einen vngeheuren Klumpen / den Moses nennet eine wüste vnnd leere Erden / ein finsteren Abgrund vnnd Wasser. Man möcht es heissen einen auß Erd vnnd Wasser durchauß vermischten Brey / der nicht bloß Wasser noch Erde gewesen: Auß diesem Klumpen hat GOtt hernach die Welt formiret / vnd abgetheylet in drey Theyl / Himmel / Erd / vnd Wasser. Dann erstlich hat er die Veste bereytet / vnnd eine Außdenung / welche man sonst heißt Lufft vnnd Himmel. Hernach hat er die Erde von dem Wasser gescheydet / vnnd / wie im 24. Psalm geschrieben steht / den Erdboden an die Meere gegründet / vnnd an den Wassern bereytet. Darauß dann kan verstanden werden / was Petrus will / wann er spricht; die Himmel seyn vor Zeiten geschaffen / dazu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd durch Wasser. Das ist; der Erdbodem ist auß dem Wasser herfür gangen / vnd an die Wasser gegründet. Solches alles ist geschehen von Anfang vor langen Zeiten / vnnd zwar durchs Wort / durch den gütigen Willen vnd Befehl GOttes. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0575" n="559"/> GOttes schwebet auff dem Wasser. Vnnd GOTT machte eine Veste zwischen den Wassern / vnnd nennte die Veste Himmel; Vnd GOtt sprach: Es samble sich das Wasser vnter dem Himmel an sondere Oerter / daß man das Trocken sehe. Vnnd es geschahe also / vnnd GOtt nennet das Trocken Erde / vnd die Samblung der Wasser nennet er Meer.</p> <p>Damit wirdt vns eine solche Ordnung der Schöpffung gezeyget. Im Anfang war nichts dann GOtt / vnnd derselbige Ewiger GOtt hat auß nichts gemacht alles sichtbare vnd vnsichtbare. Vnd zwar was anlanget das Wesen der leiblichen Welt / hat er zu erst auß nichts heissen hervor gehen / einen vngeheuren Klumpen / den Moses nennet eine wüste vnnd leere Erden / ein finsteren Abgrund vnnd Wasser. Man möcht es heissen einen auß Erd vnnd Wasser durchauß vermischten Brey / der nicht bloß Wasser noch Erde gewesen: Auß diesem Klumpen hat GOtt hernach die Welt formiret / vnd abgetheylet in drey Theyl / Himmel / Erd / vnd Wasser. Dann erstlich hat er die Veste bereytet / vnnd eine Außdenung / welche man sonst heißt Lufft vnnd Himmel. Hernach hat er die Erde von dem Wasser gescheydet / vnnd / wie im 24. Psalm geschrieben steht / den Erdboden an die Meere gegründet / vnnd an den Wassern bereytet. Darauß dann kan verstanden werden / was Petrus will / wann er spricht; die Himmel seyn vor Zeiten geschaffen / dazu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd durch Wasser. Das ist; der Erdbodem ist auß dem Wasser herfür gangen / vnd an die Wasser gegründet. Solches alles ist geschehen von Anfang vor langen Zeiten / vnnd zwar durchs Wort / durch den gütigen Willen vnd Befehl GOttes.</p> </div> </body> </text> </TEI> [559/0575]
GOttes schwebet auff dem Wasser. Vnnd GOTT machte eine Veste zwischen den Wassern / vnnd nennte die Veste Himmel; Vnd GOtt sprach: Es samble sich das Wasser vnter dem Himmel an sondere Oerter / daß man das Trocken sehe. Vnnd es geschahe also / vnnd GOtt nennet das Trocken Erde / vnd die Samblung der Wasser nennet er Meer.
Damit wirdt vns eine solche Ordnung der Schöpffung gezeyget. Im Anfang war nichts dann GOtt / vnnd derselbige Ewiger GOtt hat auß nichts gemacht alles sichtbare vnd vnsichtbare. Vnd zwar was anlanget das Wesen der leiblichen Welt / hat er zu erst auß nichts heissen hervor gehen / einen vngeheuren Klumpen / den Moses nennet eine wüste vnnd leere Erden / ein finsteren Abgrund vnnd Wasser. Man möcht es heissen einen auß Erd vnnd Wasser durchauß vermischten Brey / der nicht bloß Wasser noch Erde gewesen: Auß diesem Klumpen hat GOtt hernach die Welt formiret / vnd abgetheylet in drey Theyl / Himmel / Erd / vnd Wasser. Dann erstlich hat er die Veste bereytet / vnnd eine Außdenung / welche man sonst heißt Lufft vnnd Himmel. Hernach hat er die Erde von dem Wasser gescheydet / vnnd / wie im 24. Psalm geschrieben steht / den Erdboden an die Meere gegründet / vnnd an den Wassern bereytet. Darauß dann kan verstanden werden / was Petrus will / wann er spricht; die Himmel seyn vor Zeiten geschaffen / dazu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd durch Wasser. Das ist; der Erdbodem ist auß dem Wasser herfür gangen / vnd an die Wasser gegründet. Solches alles ist geschehen von Anfang vor langen Zeiten / vnnd zwar durchs Wort / durch den gütigen Willen vnd Befehl GOttes.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |