Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.vnnd dem Hertzen / sie gedencken nicht daran / daß diß Wesen einmal ein Ende nehmen / vnnd ein Gericht folgen werde. Solchen Sadduceischen sichern Gedancken entgegen / versichert vns Petrus deß gewissen Endes; vnd spricht: Muthwillens V. 5. 6. 7.wollen sie nicht wissen / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen würden durch GOttes Wort / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd vber dem Wasser. Darumb auch die Welt / die damals war / durchs Wasser vberschwämmet vnnd verderbet ist; die Himmel aber die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewr behalten werden am Tage deß Gerichts / vnnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen. Es hält Petrus gegeneinander den ersten vnd letzten Vntergang der Welt; vnd redet als wann vorher eine andere Welt gewesen were / als nun ist. Welches dann nicht dem Wesen nach / sondern der Zeit nach zuverstehen ist. Er gibt vns zubedencken / wie die Welt nicht ewig gewesen / auch nicht so geblieben / wie sie von Anfang der Creaturen gewesen / auch nicht in gegenwärtigem Stande ewig bleiben werde. Mundi creatio.Bey solchem Bericht ist zubedencken Erstlich die Erschaffung vnd Bereytung der Welt / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen seyn durchs Wort GOttes / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnd durch daß Wasser. Wir werden gewiesen auff den Anfang der Welt / den Moses beschreibet: Im Anfang schuff GOtt Himmel vnd Erden / vnd die Erde war wüst / vnd leer / vnnd es war finster auff der Tieffe / vnnd der Geist vnnd dem Hertzen / sie gedencken nicht daran / daß diß Wesen einmal ein Ende nehmen / vnnd ein Gericht folgen werde. Solchen Sadduceischen sichern Gedancken entgegen / versichert vns Petrus deß gewissen Endes; vnd spricht: Muthwillens V. 5. 6. 7.wollen sie nicht wissen / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen würden durch GOttes Wort / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd vber dem Wasser. Darumb auch die Welt / die damals war / durchs Wasser vberschwämmet vnnd verderbet ist; die Himmel aber die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewr behalten werden am Tage deß Gerichts / vnnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen. Es hält Petrus gegeneinander den ersten vnd letzten Vntergang der Welt; vnd redet als wann vorher eine andere Welt gewesen were / als nun ist. Welches dann nicht dem Wesen nach / sondern der Zeit nach zuverstehen ist. Er gibt vns zubedencken / wie die Welt nicht ewig gewesen / auch nicht so geblieben / wie sie von Anfang der Creaturen gewesen / auch nicht in gegenwärtigem Stande ewig bleiben werde. Mundi creatio.Bey solchem Bericht ist zubedencken Erstlich die Erschaffung vnd Bereytung der Welt / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen seyn durchs Wort GOttes / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnd durch daß Wasser. Wir werden gewiesen auff den Anfang der Welt / den Moses beschreibet: Im Anfang schuff GOtt Himmel vnd Erden / vnd die Erde war wüst / vnd leer / vnnd es war finster auff der Tieffe / vnnd der Geist <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0574" n="558"/> vnnd dem Hertzen / sie gedencken nicht daran / daß diß Wesen einmal ein Ende nehmen / vnnd ein Gericht folgen werde.</p> <note place="left">2. Finis mũdi certitudo.</note> <p>Solchen Sadduceischen sichern Gedancken entgegen / versichert vns Petrus deß gewissen Endes; vnd spricht: Muthwillens <note place="left">V. 5. 6. 7.</note>wollen sie nicht wissen / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen würden durch GOttes Wort / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd vber dem Wasser. Darumb auch die Welt / die damals war / durchs Wasser vberschwämmet vnnd verderbet ist; die Himmel aber die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewr behalten werden am Tage deß Gerichts / vnnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen.</p> <p>Es hält Petrus gegeneinander den ersten vnd letzten Vntergang der Welt; vnd redet als wann vorher eine andere Welt gewesen were / als nun ist. Welches dann nicht dem Wesen nach / sondern der Zeit nach zuverstehen ist. Er gibt vns zubedencken / wie die Welt nicht ewig gewesen / auch nicht so geblieben / wie sie von Anfang der Creaturen gewesen / auch nicht in gegenwärtigem Stande ewig bleiben werde.</p> <note place="left">Mundi creatio.</note> <p>Bey solchem Bericht ist zubedencken Erstlich die Erschaffung vnd Bereytung der Welt / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen seyn durchs Wort GOttes / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnd durch daß Wasser. Wir werden gewiesen auff den Anfang der Welt / den Moses beschreibet: Im Anfang schuff GOtt Himmel vnd Erden / vnd die Erde war wüst / vnd leer / vnnd es war finster auff der Tieffe / vnnd der Geist </p> </div> </body> </text> </TEI> [558/0574]
vnnd dem Hertzen / sie gedencken nicht daran / daß diß Wesen einmal ein Ende nehmen / vnnd ein Gericht folgen werde.
Solchen Sadduceischen sichern Gedancken entgegen / versichert vns Petrus deß gewissen Endes; vnd spricht: Muthwillens wollen sie nicht wissen / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen würden durch GOttes Wort / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnnd vber dem Wasser. Darumb auch die Welt / die damals war / durchs Wasser vberschwämmet vnnd verderbet ist; die Himmel aber die jetzt seyn / vnd die Erde werden durch sein Wort gesparet / daß sie zum Fewr behalten werden am Tage deß Gerichts / vnnd Verdamnuß der Gottlosen Menschen.
V. 5. 6. 7. Es hält Petrus gegeneinander den ersten vnd letzten Vntergang der Welt; vnd redet als wann vorher eine andere Welt gewesen were / als nun ist. Welches dann nicht dem Wesen nach / sondern der Zeit nach zuverstehen ist. Er gibt vns zubedencken / wie die Welt nicht ewig gewesen / auch nicht so geblieben / wie sie von Anfang der Creaturen gewesen / auch nicht in gegenwärtigem Stande ewig bleiben werde.
Bey solchem Bericht ist zubedencken Erstlich die Erschaffung vnd Bereytung der Welt / daß die Himmel vor Zeiten geschaffen seyn durchs Wort GOttes / darzu auch die Erde / welche ist bestanden auß dem Wasser vnd durch daß Wasser. Wir werden gewiesen auff den Anfang der Welt / den Moses beschreibet: Im Anfang schuff GOtt Himmel vnd Erden / vnd die Erde war wüst / vnd leer / vnnd es war finster auff der Tieffe / vnnd der Geist
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/574>, abgerufen am 16.02.2025. |