Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

diese trifft recht diese Beschreibung: Sie wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / jhr Gott ist der Bauch / dann sie seynd irrdisch gesinnet.

Das heist aber jrrdisch gesinnet seyn / vmb das jrrdische mehr sorgen / dann vmb das himmlische; mehr suchen / was hie vnten auff Erden / als was droben ist / da Christus ist / sich mehr frewen vber das leibliche wolergehen / als vber GOTt / sich Schätze auff Erden samblen / vnnd nicht im Himmel. Vnser HERR vnnd Heyland hat sonsten dise Ordnung gemacht / daß wir zu erst trachten nach dem Reiche Gottes / vnd die Verheissung darneben gegeben / daß das andere sich auch wol finden soll / vnnd vns zufallen. Wer diese Ordnung vmbkehret / vnd zu erst trachtet nach dem Irrdischen / vnnd gedenckt dabey / das Reich Gottes wird sich doch wol finden / der ist jrrdisch gefinnet.

Solche irrdische Welt Christen machen den Bauch zu jhrem GOtt / wie billig der Christen Leben soll dahin gerichtet werden / daß Gott damit gedienet / vnd GOtt geehret werde; also richten die Welt Christen jhr Thun dahin / daß jhrem Bauch damit gedienet werde / arbeyten vnnd sorgen vmb zeitliches Wolergehen / als were es jhr Himmelreich. Ach was seynds doch vor elende Creaturen / die also nach dem Zeitlichen trachten? jhrer Seelen / vnd GOtt seynd sie kein nutze.

Solche Welt Christen seind Feinde deß Creutzes Christi. Dann sie verderben / was Christus mit seinem Creutz erlöset hat / sich vnd viel andere. Ja Feinde deß Creutzes Christi seynd sie / dann sie verläugnen die Krafft deß Creutzes Christi. Das wollen sie wol / daß jhnen durchs Creutz Christi alle Sünde vnnd aller Muthwill vergeben werde; aber die Heyligung wollen sie vom Blut Christi nit annehmen. Feinde deß Creutzes Christiseyn sie / dieweil sie dasselbe zum Schanddeckel machen / jhres weltlichen / vnd nach eigener Begierde gerichteten Wandels; können sich mit dem Creutz Christi

diese trifft recht diese Beschreibung: Sie wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / jhr Gott ist der Bauch / dann sie seynd irrdisch gesinnet.

Das heist aber jrrdisch gesinnet seyn / vmb das jrrdische mehr sorgen / dann vmb das him̃lische; mehr suchen / was hie vnten auff Erden / als was droben ist / da Christus ist / sich mehr frewen vber das leibliche wolergehen / als vber GOTt / sich Schätze auff Erden samblen / vnnd nicht im Himmel. Vnser HERR vnnd Heyland hat sonsten dise Ordnung gemacht / daß wir zu erst trachten nach dem Reiche Gottes / vnd die Verheissung darneben gegeben / daß das andere sich auch wol finden soll / vnnd vns zufallen. Wer diese Ordnung vmbkehret / vnd zu erst trachtet nach dem Irrdischen / vnnd gedenckt dabey / das Reich Gottes wird sich doch wol finden / der ist jrrdisch gefinnet.

Solche irrdische Welt Christen machen den Bauch zu jhrem GOtt / wie billig der Christen Leben soll dahin gerichtet werden / daß Gott damit gedienet / vnd GOtt geehret werde; also richten die Welt Christen jhr Thun dahin / daß jhrem Bauch damit gedienet werde / arbeyten vnnd sorgen vmb zeitliches Wolergehen / als were es jhr Himmelreich. Ach was seynds doch vor elende Creaturen / die also nach dem Zeitlichen trachten? jhrer Seelen / vnd GOtt seynd sie kein nutze.

Solche Welt Christen seind Feinde deß Creutzes Christi. Dann sie verderben / was Christus mit seinem Creutz erlöset hat / sich vnd viel andere. Ja Feinde deß Creutzes Christi seynd sie / dann sie verläugnen die Krafft deß Creutzes Christi. Das wollen sie wol / daß jhnen durchs Creutz Christi alle Sünde vnnd aller Muthwill vergeben werde; aber die Heyligung wollen sie vom Blut Christi nit annehmen. Feinde deß Creutzes Christiseyn sie / dieweil sie dasselbe zum Schanddeckel machen / jhres weltlichen / vñ nach eigener Begierde gerichteten Wandels; können sich mit dem Creutz Christi

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0492" n="476"/>
diese trifft recht diese                      Beschreibung: Sie wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / jhr Gott ist der                      Bauch / dann sie seynd irrdisch gesinnet.</p>
        <p>Das heist aber jrrdisch gesinnet seyn / vmb das jrrdische mehr sorgen / dann vmb                      das him&#x0303;lische; mehr suchen / was hie vnten auff Erden / als was                      droben ist / da Christus ist / sich mehr frewen vber das leibliche wolergehen /                      als vber GOTt / sich Schätze auff Erden samblen / vnnd nicht im Himmel. Vnser                      HERR vnnd Heyland hat sonsten dise Ordnung gemacht / daß wir zu erst trachten                      nach dem Reiche Gottes / vnd die Verheissung darneben gegeben / daß das andere                      sich auch wol finden soll / vnnd vns zufallen. Wer diese Ordnung vmbkehret / vnd                      zu erst trachtet nach dem Irrdischen / vnnd gedenckt dabey / das Reich Gottes                      wird sich doch wol finden / der ist jrrdisch gefinnet.</p>
        <p>Solche irrdische Welt Christen machen den Bauch zu jhrem GOtt / wie billig der                      Christen Leben soll dahin gerichtet werden / daß Gott damit gedienet / vnd GOtt                      geehret werde; also richten die Welt Christen jhr Thun dahin / daß jhrem Bauch                      damit gedienet werde / arbeyten vnnd sorgen vmb zeitliches Wolergehen / als were                      es jhr Himmelreich. Ach was seynds doch vor elende Creaturen / die also nach dem                      Zeitlichen trachten? jhrer Seelen / vnd GOtt seynd sie kein nutze.</p>
        <p>Solche Welt Christen seind Feinde deß Creutzes Christi. Dann sie verderben / was                      Christus mit seinem Creutz erlöset hat / sich vnd viel andere. Ja Feinde deß                      Creutzes Christi seynd sie / dann sie verläugnen die Krafft deß Creutzes                      Christi. Das wollen sie wol / daß jhnen durchs Creutz Christi alle Sünde vnnd                      aller Muthwill vergeben werde; aber die Heyligung wollen sie vom Blut Christi                      nit annehmen. Feinde deß Creutzes Christiseyn sie / dieweil sie dasselbe zum                      Schanddeckel machen / jhres weltlichen / vn&#x0303; nach eigener Begierde                      gerichteten Wandels; können sich mit dem Creutz Christi
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[476/0492] diese trifft recht diese Beschreibung: Sie wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / jhr Gott ist der Bauch / dann sie seynd irrdisch gesinnet. Das heist aber jrrdisch gesinnet seyn / vmb das jrrdische mehr sorgen / dann vmb das him̃lische; mehr suchen / was hie vnten auff Erden / als was droben ist / da Christus ist / sich mehr frewen vber das leibliche wolergehen / als vber GOTt / sich Schätze auff Erden samblen / vnnd nicht im Himmel. Vnser HERR vnnd Heyland hat sonsten dise Ordnung gemacht / daß wir zu erst trachten nach dem Reiche Gottes / vnd die Verheissung darneben gegeben / daß das andere sich auch wol finden soll / vnnd vns zufallen. Wer diese Ordnung vmbkehret / vnd zu erst trachtet nach dem Irrdischen / vnnd gedenckt dabey / das Reich Gottes wird sich doch wol finden / der ist jrrdisch gefinnet. Solche irrdische Welt Christen machen den Bauch zu jhrem GOtt / wie billig der Christen Leben soll dahin gerichtet werden / daß Gott damit gedienet / vnd GOtt geehret werde; also richten die Welt Christen jhr Thun dahin / daß jhrem Bauch damit gedienet werde / arbeyten vnnd sorgen vmb zeitliches Wolergehen / als were es jhr Himmelreich. Ach was seynds doch vor elende Creaturen / die also nach dem Zeitlichen trachten? jhrer Seelen / vnd GOtt seynd sie kein nutze. Solche Welt Christen seind Feinde deß Creutzes Christi. Dann sie verderben / was Christus mit seinem Creutz erlöset hat / sich vnd viel andere. Ja Feinde deß Creutzes Christi seynd sie / dann sie verläugnen die Krafft deß Creutzes Christi. Das wollen sie wol / daß jhnen durchs Creutz Christi alle Sünde vnnd aller Muthwill vergeben werde; aber die Heyligung wollen sie vom Blut Christi nit annehmen. Feinde deß Creutzes Christiseyn sie / dieweil sie dasselbe zum Schanddeckel machen / jhres weltlichen / vñ nach eigener Begierde gerichteten Wandels; können sich mit dem Creutz Christi

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/492
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/492>, abgerufen am 25.11.2024.