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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Vatter land / die Erde vnd Himmel: Also haben wir auch zweyerley Liebe / die Welt Liebe zu dem Irrdischen / vnd die Geistliche Liebe zu GOtt. Daher entstehet die vnterschiedliche Arbeit der Menschen / vnterschiedliche Gemüther vnd Läuffer.

Quo simul causa datur pruden[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]is sequele.

Es zeyget aber der Apostel die zwyfältige Art der Läuffer / nicht allein darzu / daß wir die vnterschiedliche Gemüther / vnd den vnterschiedlichen Wandel der Menschenerkennen / sondern auch / daß wir die Vrsach sehen einer fürsichtigen Nachfolge.

Auff einem Felde seynd offt viel Wege / die einen Wandersmann verleyten können / es lassen sich auch zuweilen sehen / Gespenster / Irrwische / vnd brennende Liechter / die von rechter Bahn den Wandersmann abführen. Also gibts auch vielfältige Verleytung im Lauff deß Christenthumbs / darumb ists recht / daß man die Augen auffthue / vnd zusehe / wem man folge.

Wir haben aber gesagt / es stecke die Kunst darinn / daß man Pauli Fußstapffen kenne / vnnd von der Weltpfade vnterscheyden kan / darumb wir auch beyderley Art Wandel wol betrachten sollen.

Descriptio Errantiun

Die erste Art ist der jrrigen vnd verführischen Läuffer: Dann V. 18. 19.viel wandeln / spricht der Apostel / von welchen ich euch offt gesagt habe / nun aber sage ich auch mit Weinen / daß sie seynd Feinde deß Creutzes Christi / welcher Ende ist das Verdamnuß / welchen der Bauch jhr Gott ist / vnd jhre Ehre zu Schanden wirdt / deren die jrrdisch gesinnet sind.

Hie mercket vorauß die Liebe deß Apostels / er erzehlet dieses mit Weinen. Dann er betrauret so wol den Vntergang der Verführer / als die grosse Gefahr der Verführung bey vilen Einfältigen. Das heist recht auffrichtige Liebe; die frewet sich / wann die Leuthe kommen zur Gemeinschafft Christi vnnd seines Evan-

Vatter land / die Erde vnd Himmel: Also haben wir auch zweyerley Liebe / die Welt Liebe zu dem Irrdischen / vnd die Geistliche Liebe zu GOtt. Daher entstehet die vnterschiedliche Arbeit der Menschen / vnterschiedliche Gemüther vnd Läuffer.

Quo simul causa datur prudẽ[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]is sequele.

Es zeyget aber der Apostel die zwyfältige Art der Läuffer / nicht allein darzu / daß wir die vnterschiedliche Gemüther / vnd den vnterschiedlichen Wandel der Menschenerkennen / sondern auch / daß wir die Vrsach sehen einer fürsichtigen Nachfolge.

Auff einem Felde seynd offt viel Wege / die einen Wandersmann verleyten köñen / es lassen sich auch zuweilen sehen / Gespenster / Irrwische / vnd brennende Liechter / die von rechter Bahn den Wandersmann abführen. Also gibts auch vielfältige Verleytung im Lauff deß Christenthumbs / darumb ists recht / daß man die Augen auffthue / vnd zusehe / wem man folge.

Wir haben aber gesagt / es stecke die Kunst darinn / daß man Pauli Fußstapffen kenne / vnnd von der Weltpfade vnterscheyden kan / darumb wir auch beyderley Art Wandel wol betrachten sollen.

Descriptio Errantiũ

Die erste Art ist der jrrigen vnd verführischen Läuffer: Dann V. 18. 19.viel wandeln / spricht der Apostel / von welchen ich euch offt gesagt habe / nun aber sage ich auch mit Weinen / daß sie seynd Feinde deß Creutzes Christi / welcher Ende ist das Verdamnuß / welchen der Bauch jhr Gott ist / vnd jhre Ehre zu Schanden wirdt / deren die jrrdisch gesinnet sind.

Hie mercket vorauß die Liebe deß Apostels / er erzehlet dieses mit Weinen. Dann er betrauret so wol den Vntergang der Verführer / als die grosse Gefahr der Verführung bey vilen Einfältigen. Das heist recht auffrichtige Liebe; die frewet sich / wann die Leuthe kommen zur Gemeinschafft Christi vnnd seines Evan-

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[474/0490] Vatter land / die Erde vnd Himmel: Also haben wir auch zweyerley Liebe / die Welt Liebe zu dem Irrdischen / vnd die Geistliche Liebe zu GOtt. Daher entstehet die vnterschiedliche Arbeit der Menschen / vnterschiedliche Gemüther vnd Läuffer. Es zeyget aber der Apostel die zwyfältige Art der Läuffer / nicht allein darzu / daß wir die vnterschiedliche Gemüther / vnd den vnterschiedlichen Wandel der Menschenerkennen / sondern auch / daß wir die Vrsach sehen einer fürsichtigen Nachfolge. Auff einem Felde seynd offt viel Wege / die einen Wandersmann verleyten köñen / es lassen sich auch zuweilen sehen / Gespenster / Irrwische / vnd brennende Liechter / die von rechter Bahn den Wandersmann abführen. Also gibts auch vielfältige Verleytung im Lauff deß Christenthumbs / darumb ists recht / daß man die Augen auffthue / vnd zusehe / wem man folge. Wir haben aber gesagt / es stecke die Kunst darinn / daß man Pauli Fußstapffen kenne / vnnd von der Weltpfade vnterscheyden kan / darumb wir auch beyderley Art Wandel wol betrachten sollen. Die erste Art ist der jrrigen vnd verführischen Läuffer: Dann viel wandeln / spricht der Apostel / von welchen ich euch offt gesagt habe / nun aber sage ich auch mit Weinen / daß sie seynd Feinde deß Creutzes Christi / welcher Ende ist das Verdamnuß / welchen der Bauch jhr Gott ist / vnd jhre Ehre zu Schanden wirdt / deren die jrrdisch gesinnet sind. V. 18. 19. Hie mercket vorauß die Liebe deß Apostels / er erzehlet dieses mit Weinen. Dann er betrauret so wol den Vntergang der Verführer / als die grosse Gefahr der Verführung bey vilen Einfältigen. Das heist recht auffrichtige Liebe; die frewet sich / wann die Leuthe kommen zur Gemeinschafft Christi vnnd seines Evan-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/490>, abgerufen am 25.11.2024.