Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

versamblen wollen / wie eine Henne versamblet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt? Ein solches Hertz behält vnser Erlöser noch / da er sitzet in der Herrligkeit seines Vatters.

Auch frewet sich der heylige Geist täglich in seinen trewenEt Sp. S. in Sanctis. Dienern / wann sich Leute finden / die sich zu GOTT halten. Also hat sich der Geist Christi hefftig gefrewet in seinem trewen Werck zeuge Paulo / wann derselbe einen glücklichen Fortgang deß Evangeliums bey einer Gemeine gesehen / wie dann der gegenwärtige Text ein hertzliches Frewdengebett ist / vber den glücklichen Lauff vnnd Fruchtbarkeit deß Evangeliums / in der grossen herrlichen Statt Philippis: Der Apostel Christi wird voller Frewden / dancket Gott für die heylsame Gemeinschafft deß Evangeliums / vnd ist begierig solche zu erhalten.

Es solte ja billig alle Welt GOtt nachlauffen / vnnd froh werden / wann sie nur eine Evangelische Predigt hören könte; Aber Gott laufft der Welt nach / sendet auß seine Diener mit Hauffen / die mit grosser Beschwerung vnd Noth müssen das Evangelium herumb tragen / vnnd müssen froh werden wann sie noch einen antreffen / der es annimpt. Der Satan bedarff solcher Mühe nicht / er bedarff den Leuthen nicht lange nachlauffen / wann er seinen Schlangensamen außwirfft; die Leuthe lauffen dem Satan nach / vnnd bekommen dessen kein Danck beym Satan. Solte ein Prediger auffstehen / vnd lehren; wie man Fressen vnd Sauffen solte; Rechten vnd Fechten; Geitzen vnd Wuchern / das were ein Prediger für die Welt. GOtt aber / der so hertzlich vnser eygen Wolfarth vnnd ewiges Heyl suchet / mag daß bey dem grössesten Hauffen nicht erhalten / daß sie GOtt nachlieffen.

Es soll sich nun ein Mensch die Göttliche Majestät nicht anders einbilden / als einen GOtt der hertzlich wünschet vnser Seligkeit / vnd dem vnser abtrünniges Wesen mißfällt; kehrestu dich

versamblen wollen / wie eine Henne versamblet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt? Ein solches Hertz behält vnser Erlöser noch / da er sitzet in der Herrligkeit seines Vatters.

Auch frewet sich der heylige Geist täglich in seinen trewenEt Sp. S. in Sanctis. Dienern / wann sich Leute finden / die sich zu GOTT halten. Also hat sich der Geist Christi hefftig gefrewet in seinem trewen Werck zeuge Paulo / wann derselbe einen glücklichen Fortgang deß Evangeliums bey einer Gemeine gesehen / wie dann der gegenwärtige Text ein hertzliches Frewdengebett ist / vber den glücklichen Lauff vnnd Fruchtbarkeit deß Evangeliums / in der grossen herrlichen Statt Philippis: Der Apostel Christi wird voller Frewden / dancket Gott für die heylsame Gemeinschafft deß Evangeliums / vnd ist begierig solche zu erhalten.

Es solte ja billig alle Welt GOtt nachlauffen / vnnd froh werden / wann sie nur eine Evangelische Predigt hören könte; Aber Gott laufft der Welt nach / sendet auß seine Diener mit Hauffen / die mit grosser Beschwerung vnd Noth müssen das Evangelium herumb tragen / vnnd müssen froh werden wann sie noch einen antreffen / der es annimpt. Der Satan bedarff solcher Mühe nicht / er bedarff den Leuthen nicht lange nachlauffen / wann er seinen Schlangensamen außwirfft; die Leuthe lauffen dem Satan nach / vnnd bekommen dessen kein Danck beym Satan. Solte ein Prediger auffstehen / vnd lehren; wie man Fressen vnd Sauffen solte; Rechten vnd Fechten; Geitzen vnd Wuchern / das were ein Prediger für die Welt. GOtt aber / der so hertzlich vnser eygen Wolfarth vnnd ewiges Heyl suchet / mag daß bey dem grössesten Hauffen nicht erhalten / daß sie GOtt nachlieffen.

Es soll sich nun ein Mensch die Göttliche Majestät nicht anders einbilden / als einen GOtt der hertzlich wünschet vnser Seligkeit / vnd dem vnser abtrünniges Wesen mißfällt; kehrestu dich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0461" n="445"/>
versamblen wollen / wie eine Henne versamblet jhre                      Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt? Ein solches Hertz behält                      vnser Erlöser noch / da er sitzet in der Herrligkeit seines Vatters.</p>
        <p>Auch frewet sich der heylige Geist täglich in seinen trewen<note place="right">Et Sp. S. in Sanctis.</note> Dienern / wann sich Leute                      finden / die sich zu GOTT halten. Also hat sich der Geist Christi hefftig                      gefrewet in seinem trewen Werck zeuge Paulo / wann derselbe einen glücklichen                      Fortgang deß Evangeliums bey einer Gemeine gesehen / wie dann der gegenwärtige                      Text ein hertzliches Frewdengebett ist / vber den glücklichen Lauff vnnd                      Fruchtbarkeit deß Evangeliums / in der grossen herrlichen Statt Philippis: Der                      Apostel Christi wird voller Frewden / dancket Gott für die heylsame                      Gemeinschafft deß Evangeliums / vnd ist begierig solche zu erhalten.</p>
        <p>Es solte ja billig alle Welt GOtt nachlauffen / vnnd froh werden / wann sie nur                      eine Evangelische Predigt hören könte; Aber Gott laufft der Welt nach / sendet                      auß seine Diener mit Hauffen / die mit grosser Beschwerung vnd Noth müssen das                      Evangelium herumb tragen / vnnd müssen froh werden wann sie noch einen antreffen                      / der es annimpt. Der Satan bedarff solcher Mühe nicht / er bedarff den Leuthen                      nicht lange nachlauffen / wann er seinen Schlangensamen außwirfft; die Leuthe                      lauffen dem Satan nach / vnnd bekommen dessen kein Danck beym Satan. Solte ein                      Prediger auffstehen / vnd lehren; wie man Fressen vnd Sauffen solte; Rechten vnd                      Fechten; Geitzen vnd Wuchern / das were ein Prediger für die Welt. GOtt aber /                      der so hertzlich vnser eygen Wolfarth vnnd ewiges Heyl suchet / mag daß bey dem                      grössesten Hauffen nicht erhalten / daß sie GOtt nachlieffen.</p>
        <p>Es soll sich nun ein Mensch die Göttliche Majestät nicht anders einbilden / als                      einen GOtt der hertzlich wünschet vnser Seligkeit / vnd dem vnser abtrünniges                      Wesen mißfällt; kehrestu dich
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[445/0461] versamblen wollen / wie eine Henne versamblet jhre Küchlein vnter jhre Flügel / vnd jhr habt nicht gewolt? Ein solches Hertz behält vnser Erlöser noch / da er sitzet in der Herrligkeit seines Vatters. Auch frewet sich der heylige Geist täglich in seinen trewen Dienern / wann sich Leute finden / die sich zu GOTT halten. Also hat sich der Geist Christi hefftig gefrewet in seinem trewen Werck zeuge Paulo / wann derselbe einen glücklichen Fortgang deß Evangeliums bey einer Gemeine gesehen / wie dann der gegenwärtige Text ein hertzliches Frewdengebett ist / vber den glücklichen Lauff vnnd Fruchtbarkeit deß Evangeliums / in der grossen herrlichen Statt Philippis: Der Apostel Christi wird voller Frewden / dancket Gott für die heylsame Gemeinschafft deß Evangeliums / vnd ist begierig solche zu erhalten. Et Sp. S. in Sanctis. Es solte ja billig alle Welt GOtt nachlauffen / vnnd froh werden / wann sie nur eine Evangelische Predigt hören könte; Aber Gott laufft der Welt nach / sendet auß seine Diener mit Hauffen / die mit grosser Beschwerung vnd Noth müssen das Evangelium herumb tragen / vnnd müssen froh werden wann sie noch einen antreffen / der es annimpt. Der Satan bedarff solcher Mühe nicht / er bedarff den Leuthen nicht lange nachlauffen / wann er seinen Schlangensamen außwirfft; die Leuthe lauffen dem Satan nach / vnnd bekommen dessen kein Danck beym Satan. Solte ein Prediger auffstehen / vnd lehren; wie man Fressen vnd Sauffen solte; Rechten vnd Fechten; Geitzen vnd Wuchern / das were ein Prediger für die Welt. GOtt aber / der so hertzlich vnser eygen Wolfarth vnnd ewiges Heyl suchet / mag daß bey dem grössesten Hauffen nicht erhalten / daß sie GOtt nachlieffen. Es soll sich nun ein Mensch die Göttliche Majestät nicht anders einbilden / als einen GOtt der hertzlich wünschet vnser Seligkeit / vnd dem vnser abtrünniges Wesen mißfällt; kehrestu dich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/461
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/461>, abgerufen am 25.11.2024.