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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Ich habe gesagt / man soll GOtt auch mit dem Leben loben / daß alles nach GOttes Willen zu GOttes Lobe gerichtet werde; wie ist das aber müglich allezeit vnd in allen Dingen? Es ist nicht vergebens hinzu gesetzet: In dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. Wo Christi Nahme nicht ist / im Hertzen deß Menschen / so kan auch auß demselben kein Lob GOttes entspringen. Dann ohn Christo seind wir ein Gstanck vnd Fluch für Gott. Wann aber Christi Nahme in vnsern Hertzen durch den heyligen Geist außgedruckt ist / so loben wir GOtt allezeit; dann was vns an Heyligkeit mangelt / das alles wird erstattet durch den Vberfluß deß Gehorsambs JEsu Christi. Daher geschrieben steht: Rom. 8, 1.Es ist nichts verdamliches an denen / die in Christo JEsu seynd / die nicht nach dem Fleisch wandeln / sondern nach dem Geist. O wie selig ist der Mensch / der in allem vnd für alles GOtt Danck sagen kan in dem Namen JEsu Christi? Wie selig ist / der dem HERRN singen vnnd spielen kan in seinem Hertzen? Der hat gefunden das geistliche Gott wolgefällige selige Leben / vnd ist ein erleuchteter Mensch.

III. Pro Humilitate. V. 21.

Es ist noch vber die dritte Regel / die den erleuchteten Menschen auff gründliche Demuth führet: Seyd vnter einander vnterthan in der Furcht Gottes. Die Natur ist zur Hochmut geneiget. Niemand wil vnter seins gleichen gern der geringste seyn; ein jeder will gerne mehr vnd höher seyn dann ein ander; vnnd mag doch nicht leyden / daß ein ander vnter seins gleichen vber jhn komme vnnd mehr seye. Dem zuwieder ermahnt vns GOttes Geist: Seyt vnterthan vntereinander / einer vnterwerffe sich dem andern. Wie Christus vns vorgehet mit Wort vnnd Exempel: Christus war ja Meister / vnd wusche doch den Jüngern die Füsse / das war Knechts Arbeit; dabey gab er die Lehr: Wer der grösseste ist / der werde deß andern Knecht. Vnd gehet auch im

Ich habe gesagt / man soll GOtt auch mit dem Leben loben / daß alles nach GOttes Willen zu GOttes Lobe gerichtet werde; wie ist das aber müglich allezeit vnd in allen Dingen? Es ist nicht vergebens hinzu gesetzet: In dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. Wo Christi Nahme nicht ist / im Hertzen deß Menschen / so kan auch auß demselben kein Lob GOttes entspringen. Dann ohn Christo seind wir ein Gstanck vnd Fluch für Gott. Wann aber Christi Nahme in vnsern Hertzen durch den heyligen Geist außgedruckt ist / so loben wir GOtt allezeit; dann was vns an Heyligkeit mangelt / das alles wird erstattet durch den Vberfluß deß Gehorsambs JEsu Christi. Daher geschrieben steht: Rom. 8, 1.Es ist nichts verdamliches an denen / die in Christo JEsu seynd / die nicht nach dem Fleisch wandeln / sondern nach dem Geist. O wie selig ist der Mensch / der in allem vnd für alles GOtt Danck sagen kan in dem Namen JEsu Christi? Wie selig ist / der dem HERRN singen vnnd spielen kan in seinem Hertzen? Der hat gefunden das geistliche Gott wolgefällige selige Leben / vnd ist ein erleuchteter Mensch.

III. Pro Humilitate. V. 21.

Es ist noch vber die dritte Regel / die den erleuchteten Menschen auff gründliche Demuth führet: Seyd vnter einander vnterthan in der Furcht Gottes. Die Natur ist zur Hochmut geneiget. Niemand wil vnter seins gleichen gern der geringste seyn; ein jeder will gerne mehr vnd höher seyn dann ein ander; vnnd mag doch nicht leyden / daß ein ander vnter seins gleichen vber jhn komme vnnd mehr seye. Dem zuwieder ermahnt vns GOttes Geist: Seyt vnterthan vntereinander / einer vnterwerffe sich dem andern. Wie Christus vns vorgehet mit Wort vnnd Exempel: Christus war ja Meister / vnd wusche doch den Jüngern die Füsse / das war Knechts Arbeit; dabey gab er die Lehr: Wer der grösseste ist / der werde deß andern Knecht. Vnd gehet auch im

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[420/0436] Ich habe gesagt / man soll GOtt auch mit dem Leben loben / daß alles nach GOttes Willen zu GOttes Lobe gerichtet werde; wie ist das aber müglich allezeit vnd in allen Dingen? Es ist nicht vergebens hinzu gesetzet: In dem Namen vnsers HERRN JEsu Christi. Wo Christi Nahme nicht ist / im Hertzen deß Menschen / so kan auch auß demselben kein Lob GOttes entspringen. Dann ohn Christo seind wir ein Gstanck vnd Fluch für Gott. Wann aber Christi Nahme in vnsern Hertzen durch den heyligen Geist außgedruckt ist / so loben wir GOtt allezeit; dann was vns an Heyligkeit mangelt / das alles wird erstattet durch den Vberfluß deß Gehorsambs JEsu Christi. Daher geschrieben steht: Es ist nichts verdamliches an denen / die in Christo JEsu seynd / die nicht nach dem Fleisch wandeln / sondern nach dem Geist. O wie selig ist der Mensch / der in allem vnd für alles GOtt Danck sagen kan in dem Namen JEsu Christi? Wie selig ist / der dem HERRN singen vnnd spielen kan in seinem Hertzen? Der hat gefunden das geistliche Gott wolgefällige selige Leben / vnd ist ein erleuchteter Mensch. Rom. 8, 1. Es ist noch vber die dritte Regel / die den erleuchteten Menschen auff gründliche Demuth führet: Seyd vnter einander vnterthan in der Furcht Gottes. Die Natur ist zur Hochmut geneiget. Niemand wil vnter seins gleichen gern der geringste seyn; ein jeder will gerne mehr vnd höher seyn dann ein ander; vnnd mag doch nicht leyden / daß ein ander vnter seins gleichen vber jhn komme vnnd mehr seye. Dem zuwieder ermahnt vns GOttes Geist: Seyt vnterthan vntereinander / einer vnterwerffe sich dem andern. Wie Christus vns vorgehet mit Wort vnnd Exempel: Christus war ja Meister / vnd wusche doch den Jüngern die Füsse / das war Knechts Arbeit; dabey gab er die Lehr: Wer der grösseste ist / der werde deß andern Knecht. Vnd gehet auch im

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/436>, abgerufen am 22.11.2024.