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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Ich habe aber gesagt / daß sich Christus setzen muß in den innersten Grundt deß Hertzens. Dann das Reich Christi bestehet nicht in eusserlichen Geberden / sondern im innerlichen Schmuck. Darumb nennet Paulus auch den wiedergebornen 1. Petr. 3. 4.Menschen / einen inwendigen Menschen / vnd Petrus / einen verborgnen Menschen deß Hertzens. Das Hertz ist die Quelle aller lebendigen Geister / die im gantzen Leibe außgetheylet werden. Wann in diese Quelle sich setzet ein böser Geist / so wirdt alles im Menschen vergifftet vnd böß was er thut. Was als dann auß dem Hertzen kompt / das verunreiniget den Menschen / Matth. 15, 18. 19.nach Christi eygnem Zeugnüß. Dann auß dem Hertzen kommen arge Gedancken / Mord / Ehebruch / Hurerey / Dieberey / falsche Zeugnuß / Lästerung. Das seyn die Stücke die den Menschen verunreinigen. Wann aber Christus das Hertz einnimbt / so ist die Quelle gereiniget / vnd empfanget der Mensch newe Kräffte / daß er kan gutes thun / wie es GOtt gefällt. Wie der böse Geist / wann er im Hertzen wohnet / den Menschen treibet zu allem bösen / so treibet Christus jhn zu allem guten / wann er im Hertzen wohnet.

Wiltu nun nicht stracks beym Anfang eines wahren Christenthumbs irren / so sehe dich für / daß du Christum nicht nur auff der Zungen führest / sondern daß du jhm dein Hertz zu besitzen eingiebest / vnnd er mit seinem Geist auß dem Grunde deß Hertzens dich / deine Begierde / Gedancken / vnnd alles Vorhaben regiere. Das ist ein guter Anfang bey dem / dem es ein Ernst ist.

Es muß dieses alles geschehen / durch den Glauben. Ich muß Christum kennen vnd wissen / was ich mich zu jhm versehen solle; vnd wie durch jhn ich dahin komme / daß ich armer Sünder Gott für meinen Vatter halten könne. Darauff thut sich mein Hertz auff / vnnd nimpt Christum an. Dann gewißlich / ist der

Ich habe aber gesagt / daß sich Christus setzen muß in den innersten Grundt deß Hertzens. Dann das Reich Christi bestehet nicht in eusserlichen Geberden / sondern im innerlichen Schmuck. Darumb nennet Paulus auch den wiedergebornen 1. Petr. 3. 4.Menschen / einen inwendigen Menschen / vnd Petrus / einen verborgnen Menschen deß Hertzens. Das Hertz ist die Quelle aller lebendigen Geister / die im gantzen Leibe außgetheylet werden. Wann in diese Quelle sich setzet ein böser Geist / so wirdt alles im Menschen vergifftet vnd böß was er thut. Was als dann auß dem Hertzen kompt / das verunreiniget den Menschen / Matth. 15, 18. 19.nach Christi eygnem Zeugnüß. Dann auß dem Hertzen kommen arge Gedancken / Mord / Ehebruch / Hurerey / Dieberey / falsche Zeugnuß / Lästerung. Das seyn die Stücke die den Menschen verunreinigen. Wann aber Christus das Hertz einnimbt / so ist die Quelle gereiniget / vnd empfanget der Mensch newe Kräffte / daß er kan gutes thun / wie es GOtt gefällt. Wie der böse Geist / wann er im Hertzen wohnet / den Menschen treibet zu allem bösen / so treibet Christus jhn zu allem guten / wann er im Hertzen wohnet.

Wiltu nun nicht stracks beym Anfang eines wahren Christenthumbs irren / so sehe dich für / daß du Christum nicht nur auff der Zungen führest / sondern daß du jhm dein Hertz zu besitzen eingiebest / vnnd er mit seinem Geist auß dem Grunde deß Hertzens dich / deine Begierde / Gedancken / vnnd alles Vorhaben regiere. Das ist ein guter Anfang bey dem / dem es ein Ernst ist.

Es muß dieses alles geschehen / durch den Glauben. Ich muß Christum kennen vnd wissen / was ich mich zu jhm versehen solle; vnd wie durch jhn ich dahin komme / daß ich armer Sünder Gott für meinen Vatter halten könne. Darauff thut sich mein Hertz auff / vnnd nimpt Christum an. Dann gewißlich / ist der

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[346/0362] Ich habe aber gesagt / daß sich Christus setzen muß in den innersten Grundt deß Hertzens. Dann das Reich Christi bestehet nicht in eusserlichen Geberden / sondern im innerlichen Schmuck. Darumb nennet Paulus auch den wiedergebornen Menschen / einen inwendigen Menschen / vnd Petrus / einen verborgnen Menschen deß Hertzens. Das Hertz ist die Quelle aller lebendigen Geister / die im gantzen Leibe außgetheylet werden. Wann in diese Quelle sich setzet ein böser Geist / so wirdt alles im Menschen vergifftet vnd böß was er thut. Was als dann auß dem Hertzen kompt / das verunreiniget den Menschen / nach Christi eygnem Zeugnüß. Dann auß dem Hertzen kommen arge Gedancken / Mord / Ehebruch / Hurerey / Dieberey / falsche Zeugnuß / Lästerung. Das seyn die Stücke die den Menschen verunreinigen. Wann aber Christus das Hertz einnimbt / so ist die Quelle gereiniget / vnd empfanget der Mensch newe Kräffte / daß er kan gutes thun / wie es GOtt gefällt. Wie der böse Geist / wann er im Hertzen wohnet / den Menschen treibet zu allem bösen / so treibet Christus jhn zu allem guten / wann er im Hertzen wohnet. 1. Petr. 3. 4. Matth. 15, 18. 19. Wiltu nun nicht stracks beym Anfang eines wahren Christenthumbs irren / so sehe dich für / daß du Christum nicht nur auff der Zungen führest / sondern daß du jhm dein Hertz zu besitzen eingiebest / vnnd er mit seinem Geist auß dem Grunde deß Hertzens dich / deine Begierde / Gedancken / vnnd alles Vorhaben regiere. Das ist ein guter Anfang bey dem / dem es ein Ernst ist. Es muß dieses alles geschehen / durch den Glauben. Ich muß Christum kennen vnd wissen / was ich mich zu jhm versehen solle; vnd wie durch jhn ich dahin komme / daß ich armer Sünder Gott für meinen Vatter halten könne. Darauff thut sich mein Hertz auff / vnnd nimpt Christum an. Dann gewißlich / ist der

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/362>, abgerufen am 24.11.2024.