Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.noch einen Nutzen davon hat; als hernach / da alles Trauren vnnd Weinen wird vergebens seyn. Solche vnglückselige Zeit deß künfftigen Gerichts / hält die Schrifft den Gottlosen für / daß sie doch klug werden; wie dann in nächster Predigt / der Apostel Paulus eine harte Lection gelesen /Gal. 5, 21. denen / die die Werck der Finsternuß vollbringen / nemblich / sie sollen das ewige Leben nicht ererben; vnnd ist kein Wunder / dann sie haben keinen Christum / wo aber kein Christus ist / da ist auch keinV. 24. ewiges Leben. Die Christum angehören die creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Wann dann die Menschen die Lüste deß Fleisches nicht creutzigen / sondern herrschen lassen / ja auch muthwillig denselben nachgehen / in sich nehren / vnnd mit losen Stricken sich in der Boßheit verknüpffen / vnd die Sünde gering machen; sollen sie auch noch Christum angehören? das sey ferne. Was ist dann anders zu hoffen / als ewiger Jammer vnnd Verdamnuß / so lange sie die Sünde in jhnen herrschen lassen? Weil es dann so gefährlich vmb einen Sünder steht / hat GOtt durch seinen Knecht Paulum vns einen guten Rath gegeben / wie wirs angreiffen sollen / daß die Sünde in vns die Herrschafft nicht erlange / nemblich: Wandelt im Geist / so werdetGal. 5, 16. jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollbringen. Werden wir immer auff das Wort vnd auff den Geist Gottes sehen / vnd demselbigen folgen; wirdt die sündliche Lust zur Herrschafft nicht gelangen. In solcher Meynung bleibt Paulus beständig / vnd ermahnet auch in der heutigen Lection / daß wir doch im Geiste wandeln.Thema. Er laßts aber nicht bleiben / bey einer gemeinen Vermahnung / sondern führet vns auff gewisse Exempel / auff Demuth vnd Sanffmuth / auff Lieb vnnd Gutthätigkeit / vnnd noch einen Nutzen davon hat; als hernach / da alles Trauren vnnd Weinen wird vergebens seyn. Solche vnglückselige Zeit deß künfftigen Gerichts / hält die Schrifft den Gottlosen für / daß sie doch klug werden; wie dann in nächster Predigt / der Apostel Paulus eine harte Lection gelesen /Gal. 5, 21. denen / die die Werck der Finsternuß vollbringen / nemblich / sie sollen das ewige Leben nicht ererben; vnnd ist kein Wunder / dann sie haben keinen Christum / wo aber kein Christus ist / da ist auch keinV. 24. ewiges Leben. Die Christum angehören die creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Wann dann die Menschen die Lüste deß Fleisches nicht creutzigen / sondern herrschen lassen / ja auch muthwillig denselben nachgehen / in sich nehren / vnnd mit losen Stricken sich in der Boßheit verknüpffen / vnd die Sünde gering machen; sollen sie auch noch Christum angehören? das sey ferne. Was ist dann anders zu hoffen / als ewiger Jammer vnnd Verdamnuß / so lange sie die Sünde in jhnen herrschen lassen? Weil es dann so gefährlich vmb einen Sünder steht / hat GOtt durch seinen Knecht Paulum vns einen guten Rath gegeben / wie wirs angreiffen sollen / daß die Sünde in vns die Herrschafft nicht erlange / nemblich: Wandelt im Geist / so werdetGal. 5, 16. jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollbringen. Werden wir immer auff das Wort vnd auff den Geist Gottes sehen / vnd demselbigen folgen; wirdt die sündliche Lust zur Herrschafft nicht gelangen. In solcher Meynung bleibt Paulus beständig / vnd ermahnet auch in der heutigen Lection / daß wir doch im Geiste wandeln.Thema. 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Wann dann die Menschen die Lüste deß Fleisches nicht creutzigen / sondern herrschen lassen / ja auch muthwillig denselben nachgehen / in sich nehren / vnnd mit losen Stricken sich in der Boßheit verknüpffen / vnd die Sünde gering machen; sollen sie auch noch Christum angehören? das sey ferne. Was ist dann anders zu hoffen / als ewiger Jammer vnnd Verdamnuß / so lange sie die Sünde in jhnen herrschen lassen?</p> <p>Weil es dann so gefährlich vmb einen Sünder steht / hat GOtt durch seinen Knecht Paulum vns einen guten Rath gegeben / wie wirs angreiffen sollen / daß die Sünde in vns die Herrschafft nicht erlange / nemblich: Wandelt im Geist / so werdet<note place="right">Gal. 5, 16.</note> jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollbringen. 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noch einen Nutzen davon hat; als hernach / da alles Trauren vnnd Weinen wird vergebens seyn.
Solche vnglückselige Zeit deß künfftigen Gerichts / hält die Schrifft den Gottlosen für / daß sie doch klug werden; wie dann in nächster Predigt / der Apostel Paulus eine harte Lection gelesen / denen / die die Werck der Finsternuß vollbringen / nemblich / sie sollen das ewige Leben nicht ererben; vnnd ist kein Wunder / dann sie haben keinen Christum / wo aber kein Christus ist / da ist auch kein ewiges Leben. Die Christum angehören die creutzigen jhr Fleisch / sampt den Lüsten vnd Begierden. Wann dann die Menschen die Lüste deß Fleisches nicht creutzigen / sondern herrschen lassen / ja auch muthwillig denselben nachgehen / in sich nehren / vnnd mit losen Stricken sich in der Boßheit verknüpffen / vnd die Sünde gering machen; sollen sie auch noch Christum angehören? das sey ferne. Was ist dann anders zu hoffen / als ewiger Jammer vnnd Verdamnuß / so lange sie die Sünde in jhnen herrschen lassen?
Gal. 5, 21.
V. 24. Weil es dann so gefährlich vmb einen Sünder steht / hat GOtt durch seinen Knecht Paulum vns einen guten Rath gegeben / wie wirs angreiffen sollen / daß die Sünde in vns die Herrschafft nicht erlange / nemblich: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüste deß Fleisches nicht vollbringen. Werden wir immer auff das Wort vnd auff den Geist Gottes sehen / vnd demselbigen folgen; wirdt die sündliche Lust zur Herrschafft nicht gelangen.
Gal. 5, 16. In solcher Meynung bleibt Paulus beständig / vnd ermahnet auch in der heutigen Lection / daß wir doch im Geiste wandeln. Er laßts aber nicht bleiben / bey einer gemeinen Vermahnung / sondern führet vns auff gewisse Exempel / auff Demuth vnd Sanffmuth / auff Lieb vnnd Gutthätigkeit / vnnd
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