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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ben sind wieder einander / daß jhr nicht thut / was jhr wollet.

Die zween Obristen in diesem Streit / seynd zween Fürsten vnd Regenten vnsers Lebens / vnd heissen Geist vnd Fleisch. Der Geist ist ein newes Liecht in der Seelen von GOtt dem heyligen Geist angezündet / vnnd eine innerliche geistliche Krafft deß Hertzens vnd der Seelen / die vns reget vnd beweget / zu GOtt vnd allem guten. Oder aber / es ist GOtt der heylige Geist selbst / so weit derselbe das innerliche Liecht / vnd die newe geistliche Krafft in der Seelen außgeusset. Dann der heylige Geist wird auff zweyerley Weise betrachtet / erstlich nach seinem Wesen / hernach nach seiner Würckung. Wann nun der heylige Geist in der Wiedergeburt / die Seel erleuchtet / ein newes Liecht vnd geistliche Krafft in die Seele bringet / das heißt der Geist / vnd ist der Vrsprung vnd der Anfang aller geistlichen Tugenden / vnd deß gantzen Christlichen Wandels.

Das Fleisch heisset die begierliche Lustseuche der Affecten / oder der gantze natürliche Mensch / wie er nach der Natur von Vatter vnd Mutter gezeuget wird / in dem derselbe mit allen Bewegnussen deß Hertzens / der Seelen / vnd allen Kräfften zur Wiederspenstigkeit vnd Vngehorsamb / wieder GOTT vnd seinen Willen sich mercken läßt. Solche natürliche angeborne Vnart ist der Vrsprung vnd Anfang aller Laster / vnd deß gantzen sündlichen Lebens.

Diese Fürsten seynd sich vntereinander Spinnefeind / vnnd wohnen doch zusammen / in einem Lande / in einer Statt / in einem Hause / in einem Menschen / in einer Seelen. Daher entstehet ein wunderlicher Streit. Der Geist fänget an zu streiten in mir vnd wieder mich; wieder dasselbe daß auch ist in mir / vnnd wieder mich. Das ist das rechte Kennezeichen der Kinder Gottes.

ben sind wieder einander / daß jhr nicht thut / was jhr wollet.

Die zween Obristen in diesem Streit / seynd zween Fürsten vnd Regenten vnsers Lebens / vnd heissen Geist vnd Fleisch. Der Geist ist ein newes Liecht in der Seelen von GOtt dem heyligen Geist angezündet / vnnd eine innerliche geistliche Krafft deß Hertzens vnd der Seelen / die vns reget vnd beweget / zu GOtt vnd allem guten. Oder aber / es ist GOtt der heylige Geist selbst / so weit derselbe das innerliche Liecht / vnd die newe geistliche Krafft in der Seelen außgeusset. Dann der heylige Geist wird auff zweyerley Weise betrachtet / erstlich nach seinem Wesen / hernach nach seiner Würckung. Wann nun der heylige Geist in der Wiedergeburt / die Seel erleuchtet / ein newes Liecht vnd geistliche Krafft in die Seele bringet / das heißt der Geist / vnd ist der Vrsprung vnd der Anfang aller geistlichen Tugenden / vnd deß gantzen Christlichen Wandels.

Das Fleisch heisset die begierliche Lustseuche der Affecten / oder der gantze natürliche Mensch / wie er nach der Natur von Vatter vnd Mutter gezeuget wird / in dem derselbe mit allen Bewegnussen deß Hertzens / der Seelen / vnd allen Kräfften zur Wiederspenstigkeit vnd Vngehorsamb / wieder GOTT vnd seinen Willen sich mercken läßt. Solche natürliche angeborne Vnart ist der Vrsprung vnd Anfang aller Laster / vnd deß gantzen sündlichen Lebens.

Diese Fürsten seynd sich vntereinander Spinnefeind / vnnd wohnen doch zusammen / in einem Lande / in einer Statt / in einem Hause / in einem Menschen / in einer Seelen. Daher entstehet ein wunderlicher Streit. Der Geist fänget an zu streiten in mir vnd wieder mich; wieder dasselbe daß auch ist in mir / vnnd wieder mich. Das ist das rechte Kennezeichen der Kinder Gottes.

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[289/0305] ben sind wieder einander / daß jhr nicht thut / was jhr wollet. Die zween Obristen in diesem Streit / seynd zween Fürsten vnd Regenten vnsers Lebens / vnd heissen Geist vnd Fleisch. Der Geist ist ein newes Liecht in der Seelen von GOtt dem heyligen Geist angezündet / vnnd eine innerliche geistliche Krafft deß Hertzens vnd der Seelen / die vns reget vnd beweget / zu GOtt vnd allem guten. Oder aber / es ist GOtt der heylige Geist selbst / so weit derselbe das innerliche Liecht / vnd die newe geistliche Krafft in der Seelen außgeusset. Dann der heylige Geist wird auff zweyerley Weise betrachtet / erstlich nach seinem Wesen / hernach nach seiner Würckung. Wann nun der heylige Geist in der Wiedergeburt / die Seel erleuchtet / ein newes Liecht vnd geistliche Krafft in die Seele bringet / das heißt der Geist / vnd ist der Vrsprung vnd der Anfang aller geistlichen Tugenden / vnd deß gantzen Christlichen Wandels. Das Fleisch heisset die begierliche Lustseuche der Affecten / oder der gantze natürliche Mensch / wie er nach der Natur von Vatter vnd Mutter gezeuget wird / in dem derselbe mit allen Bewegnussen deß Hertzens / der Seelen / vnd allen Kräfften zur Wiederspenstigkeit vnd Vngehorsamb / wieder GOTT vnd seinen Willen sich mercken läßt. Solche natürliche angeborne Vnart ist der Vrsprung vnd Anfang aller Laster / vnd deß gantzen sündlichen Lebens. Diese Fürsten seynd sich vntereinander Spinnefeind / vnnd wohnen doch zusammen / in einem Lande / in einer Statt / in einem Hause / in einem Menschen / in einer Seelen. Daher entstehet ein wunderlicher Streit. Der Geist fänget an zu streiten in mir vnd wieder mich; wieder dasselbe daß auch ist in mir / vnnd wieder mich. Das ist das rechte Kennezeichen der Kinder Gottes.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/305>, abgerufen am 23.11.2024.