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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Die beyden Nebenwege heissen Knechtschafft vnnd Sicherheit. Der gute Mittelweg heisset Geist. Den sollen wir wandern. Derwegen müssen wir in dieser Lection erkennen lernen den Geist / als den Regierer der Christlichen Freyheit; daran ist vns gelegen Thema./ damit wir der Freyheit vnd der Gnaden nicht mißbrauchen / vnd fleischlich werden / wann wir meynen / daß wir geistlich / vnd in Pars I. hortatur ad ambulandun in Spiritu.Christo selig geworden seyn. So stehe nun auff HERR / vnnd würcke durch deinen guten Geist / vnnd würcke also / daß es dein Werck sey.

Rom. 6, 22. 19.

EBen wie Paulus zun Römern am sechsten Cap. schreibet: Nu jhr seyd von der Sünde frey / seyd jhr Gottes Knechte worden; auff solche Weise will er auch hie sagen: Nu jhr seyt vom Gesetze frey / sollet jhr nach dem Geiste leben. Dann so lauten seine Worte: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüst deß Fleisches nicht vollnbringen. Dann das Fleisch gelüstet wieder den Geist / vnd der Geist wieder das Fleisch / dieselbigen sind wieder einander / daß jhr nicht thut / was jhr wollet. Regieret euch aber der Geist / so seyd jhr nicht vnter dem Gesetz. Damit zeyget er die Art der Freyheit recht zu gebrauchen / vnnd will so viel sagen: So jhr nach dem Geist wandelt / werdet jhr dem Fleisch nicht Raum geben / vnd doch in der Freyheit bleiben. Wie das? Dann Fleisch vnd Geist seynd Feinde / vnnd streiten wieder ein ander. Darumb Ubi consideratur 1. perpetua inter carnen & Spiritun pugna.so wir nur dem Geiste folgen / wirdt das Fleisch in vns die Herrschafft nicht gewinnen.

Hie haben wir zu erst zubedencken / den Streit deß Fleisches vnnd deß Geistes. Dann das Fleisch gelüstet wieder den Geist / vnnd den Geist wieder das Fleisch / diesel-

Die beyden Nebenwege heissen Knechtschafft vnnd Sicherheit. Der gute Mittelweg heisset Geist. Den sollen wir wandern. Derwegen müssen wir in dieser Lection erkennen lernen den Geist / als den Regierer der Christlichen Freyheit; daran ist vns gelegen Thema./ damit wir der Freyheit vnd der Gnaden nicht mißbrauchen / vnd fleischlich werden / wann wir meynen / daß wir geistlich / vnd in Pars I. hortatur ad ambulandũ in Spiritu.Christo selig geworden seyn. So stehe nun auff HERR / vnnd würcke durch deinen guten Geist / vnnd würcke also / daß es dein Werck sey.

Rom. 6, 22. 19.

EBen wie Paulus zun Römern am sechsten Cap. schreibet: Nu jhr seyd von der Sünde frey / seyd jhr Gottes Knechte worden; auff solche Weise will er auch hie sagen: Nu jhr seyt vom Gesetze frey / sollet jhr nach dem Geiste leben. Dann so lauten seine Worte: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüst deß Fleisches nicht vollnbringen. Dann das Fleisch gelüstet wieder den Geist / vnd der Geist wieder das Fleisch / dieselbigen sind wieder einander / daß jhr nicht thut / was jhr wollet. Regieret euch aber der Geist / so seyd jhr nicht vnter dem Gesetz. Damit zeyget er die Art der Freyheit recht zu gebrauchen / vnnd will so viel sagen: So jhr nach dem Geist wandelt / werdet jhr dem Fleisch nicht Raum geben / vnd doch in der Freyheit bleiben. Wie das? Dann Fleisch vnd Geist seynd Feinde / vnnd streiten wieder ein ander. Darumb Ubi consideratur 1. perpetua inter carnẽ & Spiritũ pugna.so wir nur dem Geiste folgen / wirdt das Fleisch in vns die Herrschafft nicht gewinnen.

Hie haben wir zu erst zubedencken / den Streit deß Fleisches vnnd deß Geistes. Dann das Fleisch gelüstet wieder den Geist / vnnd den Geist wieder das Fleisch / diesel-

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[288/0304] Die beyden Nebenwege heissen Knechtschafft vnnd Sicherheit. Der gute Mittelweg heisset Geist. Den sollen wir wandern. Derwegen müssen wir in dieser Lection erkennen lernen den Geist / als den Regierer der Christlichen Freyheit; daran ist vns gelegen / damit wir der Freyheit vnd der Gnaden nicht mißbrauchen / vnd fleischlich werden / wann wir meynen / daß wir geistlich / vnd in Christo selig geworden seyn. So stehe nun auff HERR / vnnd würcke durch deinen guten Geist / vnnd würcke also / daß es dein Werck sey. Thema. Pars I. hortatur ad ambulandũ in Spiritu. EBen wie Paulus zun Römern am sechsten Cap. schreibet: Nu jhr seyd von der Sünde frey / seyd jhr Gottes Knechte worden; auff solche Weise will er auch hie sagen: Nu jhr seyt vom Gesetze frey / sollet jhr nach dem Geiste leben. Dann so lauten seine Worte: Wandelt im Geist / so werdet jhr die Lüst deß Fleisches nicht vollnbringen. Dann das Fleisch gelüstet wieder den Geist / vnd der Geist wieder das Fleisch / dieselbigen sind wieder einander / daß jhr nicht thut / was jhr wollet. Regieret euch aber der Geist / so seyd jhr nicht vnter dem Gesetz. Damit zeyget er die Art der Freyheit recht zu gebrauchen / vnnd will so viel sagen: So jhr nach dem Geist wandelt / werdet jhr dem Fleisch nicht Raum geben / vnd doch in der Freyheit bleiben. Wie das? Dann Fleisch vnd Geist seynd Feinde / vnnd streiten wieder ein ander. Darumb so wir nur dem Geiste folgen / wirdt das Fleisch in vns die Herrschafft nicht gewinnen. Ubi consideratur 1. perpetua inter carnẽ & Spiritũ pugna. Hie haben wir zu erst zubedencken / den Streit deß Fleisches vnnd deß Geistes. Dann das Fleisch gelüstet wieder den Geist / vnnd den Geist wieder das Fleisch / diesel-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/304>, abgerufen am 23.11.2024.