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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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in steinern Taffeln / sondern in fleischlichen Taffeln deß Hertzens. Mit dieser Gleichnüß-Rede zeiget Paulus an / wie durchs Evangelische Predigampt Christus mit seiner Heiligkeit vnd Gerechtigkeit in der Menschen Hertz gebracht vnd geschrieben werde. Das Papier ist das Hertz / welches zwar von Natur steinhart ist / aber durch den H. Geist wirds weich gemacht / daß es sich handeln lasse. Denn die Dinten ist der Geist vnd die Krafft deß lebendigen Gottes. Die Schreibfeder deß H. Geistes ist das Predigampt; vnd die Schrifft ist Christus JEsus in seiner Gerechtigkeit vnd Heiligkeit. Also werden wir durch das Evangelische Predigampt zubereitet vnd ernewert / nach dem Bilde Gottes / in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / daß man Christum Jesum in vnsern Hertzen finden vnd lesen kan.

2. Similitudine speculorum.

Zum Beschluß deß Capitels setzet Paulus solche Wort: Wir alle schawen die Klarheit deß HERRN / als in V. 18.einem Spiegel / mit auffgedecktem Angesicht / vnd wir werden verkläret in dasselbige Bild / von einer Klarheit zu der andern / als vom Geist deß HERRN. Dieses ist das ander Gleichnüß / darinnen die herrliche Krafft deß Evangelischen Predigampts gezeiget wird an einem Spiegel / Evangeliun est speculun.darinnen allerhand schöne Figuren gesehen werden. Das Predigampt ist ein Spiegel. Einen Spiegel kan man auff zweyerley weise brauchen / erstlich / daß wir vns selbst oder die Gestalt vnsers Angesichts darinnen erkundigen: zum andern / können wir auch im Spiegel allerley Figuren sehen / die vmb vns seyn. Beydes thut Gottes Wort; erstlich zeiget es vns durchs Gesetz vnsere sündliche Gestalt; durchs Evangelium zeigets vns ein frembdes In eolucet gloria Dei.Bild. Was ist das? Die Herrligkeit deß HERRN. Wir schawen die Klarheit oder Herrligkeit deß HERRN / als in einem Spiegel. Deß HERRN Herrligkeit vnd Klar-

in steinern Taffeln / sondern in fleischlichen Taffeln deß Hertzens. Mit dieser Gleichnüß-Rede zeiget Paulus an / wie durchs Evangelische Predigampt Christus mit seiner Heiligkeit vnd Gerechtigkeit in der Menschen Hertz gebracht vnd geschrieben werde. Das Papier ist das Hertz / welches zwar von Natur steinhart ist / aber durch den H. Geist wirds weich gemacht / daß es sich handeln lasse. Denn die Dinten ist der Geist vnd die Krafft deß lebendigen Gottes. Die Schreibfeder deß H. Geistes ist das Predigampt; vnd die Schrifft ist Christus JEsus in seiner Gerechtigkeit vnd Heiligkeit. Also werden wir durch das Evangelische Predigampt zubereitet vnd ernewert / nach dem Bilde Gottes / in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / daß man Christum Jesum in vnsern Hertzen finden vnd lesen kan.

2. Similitudine speculorum.

Zum Beschluß deß Capitels setzet Paulus solche Wort: Wir alle schawen die Klarheit deß HERRN / als in V. 18.einem Spiegel / mit auffgedecktem Angesicht / vnd wir werden verkläret in dasselbige Bild / von einer Klarheit zu der andern / als vom Geist deß HERRN. Dieses ist das ander Gleichnüß / darinnen die herrliche Krafft deß Evangelischen Predigampts gezeiget wird an einem Spiegel / Evangeliũ est speculũ.darinnen allerhand schöne Figuren gesehen werden. Das Predigampt ist ein Spiegel. Einen Spiegel kan man auff zweyerley weise brauchen / erstlich / daß wir vns selbst oder die Gestalt vnsers Angesichts darinnen erkundigen: zum andern / können wir auch im Spiegel allerley Figuren sehen / die vmb vns seyn. Beydes thut Gottes Wort; erstlich zeiget es vns durchs Gesetz vnsere sündliche Gestalt; durchs Evangelium zeigets vns ein frembdes In eolucet gloria Dei.Bild. Was ist das? Die Herrligkeit deß HERRN. Wir schawen die Klarheit oder Herrligkeit deß HERRN / als in einem Spiegel. Deß HERRN Herrligkeit vnd Klar-

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in                      steinern Taffeln / sondern in fleischlichen Taffeln deß Hertzens. Mit dieser                      Gleichnüß-Rede zeiget Paulus an / wie durchs Evangelische Predigampt Christus                      mit seiner Heiligkeit vnd Gerechtigkeit in der Menschen Hertz gebracht vnd                      geschrieben werde. Das Papier ist das Hertz / welches zwar von Natur steinhart                      ist / aber durch den H. Geist wirds weich gemacht / daß es sich handeln lasse.                      Denn die Dinten ist der Geist vnd die Krafft deß lebendigen Gottes. Die                      Schreibfeder deß H. Geistes ist das Predigampt; vnd die Schrifft ist Christus                      JEsus in seiner Gerechtigkeit vnd Heiligkeit. Also werden wir durch das                      Evangelische Predigampt zubereitet vnd ernewert / nach dem Bilde Gottes / in                      Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / daß man Christum Jesum in vnsern Hertzen finden                      vnd lesen kan.</p>
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[252/0268] in steinern Taffeln / sondern in fleischlichen Taffeln deß Hertzens. Mit dieser Gleichnüß-Rede zeiget Paulus an / wie durchs Evangelische Predigampt Christus mit seiner Heiligkeit vnd Gerechtigkeit in der Menschen Hertz gebracht vnd geschrieben werde. Das Papier ist das Hertz / welches zwar von Natur steinhart ist / aber durch den H. Geist wirds weich gemacht / daß es sich handeln lasse. Denn die Dinten ist der Geist vnd die Krafft deß lebendigen Gottes. Die Schreibfeder deß H. Geistes ist das Predigampt; vnd die Schrifft ist Christus JEsus in seiner Gerechtigkeit vnd Heiligkeit. Also werden wir durch das Evangelische Predigampt zubereitet vnd ernewert / nach dem Bilde Gottes / in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / daß man Christum Jesum in vnsern Hertzen finden vnd lesen kan. Zum Beschluß deß Capitels setzet Paulus solche Wort: Wir alle schawen die Klarheit deß HERRN / als in einem Spiegel / mit auffgedecktem Angesicht / vnd wir werden verkläret in dasselbige Bild / von einer Klarheit zu der andern / als vom Geist deß HERRN. Dieses ist das ander Gleichnüß / darinnen die herrliche Krafft deß Evangelischen Predigampts gezeiget wird an einem Spiegel / darinnen allerhand schöne Figuren gesehen werden. Das Predigampt ist ein Spiegel. Einen Spiegel kan man auff zweyerley weise brauchen / erstlich / daß wir vns selbst oder die Gestalt vnsers Angesichts darinnen erkundigen: zum andern / können wir auch im Spiegel allerley Figuren sehen / die vmb vns seyn. Beydes thut Gottes Wort; erstlich zeiget es vns durchs Gesetz vnsere sündliche Gestalt; durchs Evangelium zeigets vns ein frembdes Bild. Was ist das? Die Herrligkeit deß HERRN. Wir schawen die Klarheit oder Herrligkeit deß HERRN / als in einem Spiegel. Deß HERRN Herrligkeit vnd Klar- V. 18. Evangeliũ est speculũ. In eolucet gloria Dei.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/268>, abgerufen am 22.11.2024.