Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Wirckung hat / denn was einem lieblich vnd anmuthig ist / kan dem andern verdrießlich seyn: Also übet auch das Evangelium nicht einerley Krafft bey allen / dem einen ists ein Geruch deß Lebens zum Leben / dem andern ein Geruch deß Todtes zum Todt. Da gehets / wie auch in der Natur der Speisen / denn was einem Geschlecht süß vnd heilsam ist / mag dem andern widerlich vnd ein Gifft seyn. Also ist das Evangelium zwar / wanns recht getrieben wird / ein Geruch deß Lebens zum Leben / bey denen die selig werden; denn bey der jnnerlichen Wiedergeburt / vnd Wirckungen deß Heiligen Geistes / der sie treibet / mercken sie / daß sie Gottes Kinder seyn / vnd empfinden das Reich Gottes in jhnen / Fried vnd Frewd im Heiligen Geist / den rechten Seelen-Trost / der sie erfrewet auch in Trübsal. Doch aber wird das Evangelium ein Geruch deß Todtes zum Todt / bey denen die verlohren werden. Denn es wird jhnen ein Stachel in jhrem Gewissen / vnd eine Vberzeugung / daß sie muthwillig den Weg deß Lebens verworffen haben. Denn so das natürliche Erkäntnüß der Gerechtigkeit Rom. 2, 15.diese Krafft hat / wie Paulus zeuget zun Römern am 2. Cap. daß sie bey den Heyden die Gewissen überzeuget / also daß die Gedancken sich vnter einander verklagen oder entschuldigen: so hat die Offenbarung GOttes in seinem Worte vielmehr die Krafft. Daher findet ein getrewer Prediger allezeit Sieg / daß er mit Paulo sagen kan: Gelobet sey GOtt / der vns allezeit Sieg gibt in Christo. Es wird Christi Wort nimmermehr vergebens geprediget / es übet allezeit seine Krafft / wirds nicht ein Geruch deß Lebens zum Leben / so wirds doch ein Geruch deß Todtes zum Todte / dadurch die widerspenstige vnd vngehorsame jhres Todtes vnd künfftigen Gerichtes überzeuget werden; vnd haben jhr Gericht vnd Verdamnüß in jhnen / ob sie es schon auß dem Sinn schlagen. Denn eben das Wort / das sie hören / wird Joh. 12, 28.mit jhnen aufferstehen / vnd nach der Weissagung Christi sie richten an jenem Tage. Wirckung hat / denn was einem lieblich vnd anmuthig ist / kan dem andern verdrießlich seyn: Also übet auch das Evangelium nicht einerley Krafft bey allen / dem einen ists ein Geruch deß Lebens zum Leben / dem andern ein Geruch deß Todtes zum Todt. Da gehets / wie auch in der Natur der Speisen / denn was einem Geschlecht süß vnd heilsam ist / mag dem andern widerlich vnd ein Gifft seyn. Also ist das Evangelium zwar / wanns recht getrieben wird / ein Geruch deß Lebens zum Leben / bey denen die selig werden; denn bey der jnnerlichen Wiedergeburt / vnd Wirckungen deß Heiligen Geistes / der sie treibet / mercken sie / daß sie Gottes Kinder seyn / vnd empfinden das Reich Gottes in jhnen / Fried vnd Frewd im Heiligen Geist / den rechten Seelen-Trost / der sie erfrewet auch in Trübsal. Doch aber wird das Evangelium ein Geruch deß Todtes zum Todt / bey denen die verlohren werden. Denn es wird jhnen ein Stachel in jhrem Gewissen / vnd eine Vberzeugung / daß sie muthwillig den Weg deß Lebens verworffen haben. Denn so das natürliche Erkäntnüß der Gerechtigkeit Rom. 2, 15.diese Krafft hat / wie Paulus zeuget zun Römern am 2. Cap. daß sie bey den Heyden die Gewissen überzeuget / also daß die Gedancken sich vnter einander verklagen oder entschuldigen: so hat die Offenbarung GOttes in seinem Worte vielmehr die Krafft. Daher findet ein getrewer Prediger allezeit Sieg / daß er mit Paulo sagen kan: Gelobet sey GOtt / der vns allezeit Sieg gibt in Christo. Es wird Christi Wort nimmermehr vergebens geprediget / es übet allezeit seine Krafft / wirds nicht ein Geruch deß Lebens zum Leben / so wirds doch ein Geruch deß Todtes zum Todte / dadurch die widerspenstige vnd vngehorsame jhres Todtes vnd künfftigen Gerichtes überzeuget werden; vnd haben jhr Gericht vnd Verdamnüß in jhnen / ob sie es schon auß dem Sinn schlagen. Denn eben das Wort / das sie hören / wird Joh. 12, 28.mit jhnen aufferstehen / vnd nach der Weissagung Christi sie richten an jenem Tage. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0256" n="240"/> Wirckung hat / denn was einem lieblich vnd anmuthig ist / kan dem andern verdrießlich seyn: Also übet auch das Evangelium nicht einerley Krafft bey allen / dem einen ists ein Geruch deß Lebens zum Leben / dem andern ein Geruch deß Todtes zum Todt. Da gehets / wie auch in der Natur der Speisen / denn was einem Geschlecht süß vnd heilsam ist / mag dem andern widerlich vnd ein Gifft seyn. Also ist das Evangelium zwar / wanns recht getrieben wird / ein Geruch deß Lebens zum Leben / bey denen die selig werden; denn bey der jnnerlichen Wiedergeburt / vnd Wirckungen deß Heiligen Geistes / der sie treibet / mercken sie / daß sie Gottes Kinder seyn / vnd empfinden das Reich Gottes in jhnen / Fried vnd Frewd im Heiligen Geist / den rechten Seelen-Trost / der sie erfrewet auch in Trübsal. Doch aber wird das Evangelium ein Geruch deß Todtes zum Todt / bey denen die verlohren werden. Denn es wird jhnen ein Stachel in jhrem Gewissen / vnd eine Vberzeugung / daß sie muthwillig den Weg deß Lebens verworffen haben. Denn so das natürliche Erkäntnüß der Gerechtigkeit <note place="left">Rom. 2, 15.</note>diese Krafft hat / wie Paulus zeuget zun Römern am 2. 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Wirckung hat / denn was einem lieblich vnd anmuthig ist / kan dem andern verdrießlich seyn: Also übet auch das Evangelium nicht einerley Krafft bey allen / dem einen ists ein Geruch deß Lebens zum Leben / dem andern ein Geruch deß Todtes zum Todt. Da gehets / wie auch in der Natur der Speisen / denn was einem Geschlecht süß vnd heilsam ist / mag dem andern widerlich vnd ein Gifft seyn. Also ist das Evangelium zwar / wanns recht getrieben wird / ein Geruch deß Lebens zum Leben / bey denen die selig werden; denn bey der jnnerlichen Wiedergeburt / vnd Wirckungen deß Heiligen Geistes / der sie treibet / mercken sie / daß sie Gottes Kinder seyn / vnd empfinden das Reich Gottes in jhnen / Fried vnd Frewd im Heiligen Geist / den rechten Seelen-Trost / der sie erfrewet auch in Trübsal. Doch aber wird das Evangelium ein Geruch deß Todtes zum Todt / bey denen die verlohren werden. Denn es wird jhnen ein Stachel in jhrem Gewissen / vnd eine Vberzeugung / daß sie muthwillig den Weg deß Lebens verworffen haben. Denn so das natürliche Erkäntnüß der Gerechtigkeit diese Krafft hat / wie Paulus zeuget zun Römern am 2. Cap. daß sie bey den Heyden die Gewissen überzeuget / also daß die Gedancken sich vnter einander verklagen oder entschuldigen: so hat die Offenbarung GOttes in seinem Worte vielmehr die Krafft.
Rom. 2, 15. Daher findet ein getrewer Prediger allezeit Sieg / daß er mit Paulo sagen kan: Gelobet sey GOtt / der vns allezeit Sieg gibt in Christo. Es wird Christi Wort nimmermehr vergebens geprediget / es übet allezeit seine Krafft / wirds nicht ein Geruch deß Lebens zum Leben / so wirds doch ein Geruch deß Todtes zum Todte / dadurch die widerspenstige vnd vngehorsame jhres Todtes vnd künfftigen Gerichtes überzeuget werden; vnd haben jhr Gericht vnd Verdamnüß in jhnen / ob sie es schon auß dem Sinn schlagen. Denn eben das Wort / das sie hören / wird mit jhnen aufferstehen / vnd nach der Weissagung Christi sie richten an jenem Tage.
Joh. 12, 28.
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