Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Damit man aber nicht meyne / sein Zeugnüß könne nicht viel gelten / bekennet er zwar seine Vnwürdigkeit / pochet dennoch auff sein Ampt vnd die Gnade Gottes / die er in seinem Ampte erfahren V. 8. 9. 10.hat. Denn so spricht er: Am letzten nach allen / ist er auch von mir / als einer vnzeitigen Geburt / gesehen worden. Dann ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werth bin / daß ich ein Apostel heisse / darumb / daß ich die Gemeine Gottes verfolget habe. Aber von Gottes Gnaden bin ich / das ich bin / vnd seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen / sondern ich habe viel mehr gearbeitet / denn sie alle / nicht aber ich / sondern Gottes Gnade / die in mir ist. Er gibt vns zu erkennen 1. seine Vnwürdigkeit / nennet sich eine vnzeitige Geburt / welches zum einfältigsten also verstanden wird / wie es der Apostel selbst erkläret: Ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werth bin / daß ich ein Apostel heisse. Eine vnzeitige oder Mißgeburt wird nicht so viel geachtet / daß es vnter die Kinder gezehlet werde / vnd bleibt ohn Namen. Also rechnet sich Paulus vnter den Aposteln / seiner Person halben / nicht anders als eine vnzeitige Geburt / der nicht werth sey / daß er vnter jhnen gezehlet werde. Vnd dasselbe vmb seiner vorigen Feindseligkeit willen / dieweil er ein Mörder gewesen / vnd zwar ein Feind vnd Mörder Christi vnd seiner Gemeine. 2. Gibt er vns zu erkennen die Gnade / die jhm gegeben ist. Er kan nicht läugnen / daß er durch Gottes Gnade groß gemacht / mit vielen herrlichen Gaben außgerüstet / vnd durch seine Gaben viel außgerichtet habe / also auch / daß er mit seiner Arbeit Damit man aber nicht meyne / sein Zeugnüß könne nicht viel gelten / bekennet er zwar seine Vnwürdigkeit / pochet dennoch auff sein Ampt vnd die Gnade Gottes / die er in seinem Ampte erfahren V. 8. 9. 10.hat. Denn so spricht er: Am letzten nach allen / ist er auch von mir / als einer vnzeitigen Geburt / gesehen worden. Dann ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werth bin / daß ich ein Apostel heisse / darumb / daß ich die Gemeine Gottes verfolget habe. Aber von Gottes Gnaden bin ich / das ich bin / vnd seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen / sondern ich habe viel mehr gearbeitet / denn sie alle / nicht aber ich / sondern Gottes Gnade / die in mir ist. Er gibt vns zu erkennen 1. seine Vnwürdigkeit / nennet sich eine vnzeitige Geburt / welches zum einfältigsten also verstanden wird / wie es der Apostel selbst erkläret: Ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werth bin / daß ich ein Apostel heisse. Eine vnzeitige oder Mißgeburt wird nicht so viel geachtet / daß es vnter die Kinder gezehlet werde / vnd bleibt ohn Namen. Also rechnet sich Paulus vnter den Aposteln / seiner Person halben / nicht anders als eine vnzeitige Geburt / der nicht werth sey / daß er vnter jhnen gezehlet werde. Vnd dasselbe vmb seiner vorigen Feindseligkeit willen / dieweil er ein Mörder gewesen / vnd zwar ein Feind vnd Mörder Christi vnd seiner Gemeine. 2. Gibt er vns zu erkennen die Gnade / die jhm gegeben ist. 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Er kan nicht läugnen / daß er durch Gottes Gnade groß gemacht / mit vielen herrlichen Gaben außgerüstet / vnd durch seine Gaben viel außgerichtet habe / also auch / daß er mit seiner Arbeit </p> </div> </body> </text> </TEI> [232/0248]
Damit man aber nicht meyne / sein Zeugnüß könne nicht viel gelten / bekennet er zwar seine Vnwürdigkeit / pochet dennoch auff sein Ampt vnd die Gnade Gottes / die er in seinem Ampte erfahren hat. Denn so spricht er: Am letzten nach allen / ist er auch von mir / als einer vnzeitigen Geburt / gesehen worden. Dann ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werth bin / daß ich ein Apostel heisse / darumb / daß ich die Gemeine Gottes verfolget habe. Aber von Gottes Gnaden bin ich / das ich bin / vnd seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen / sondern ich habe viel mehr gearbeitet / denn sie alle / nicht aber ich / sondern Gottes Gnade / die in mir ist.
V. 8. 9. 10. Er gibt vns zu erkennen 1. seine Vnwürdigkeit / nennet sich eine vnzeitige Geburt / welches zum einfältigsten also verstanden wird / wie es der Apostel selbst erkläret: Ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werth bin / daß ich ein Apostel heisse. Eine vnzeitige oder Mißgeburt wird nicht so viel geachtet / daß es vnter die Kinder gezehlet werde / vnd bleibt ohn Namen. Also rechnet sich Paulus vnter den Aposteln / seiner Person halben / nicht anders als eine vnzeitige Geburt / der nicht werth sey / daß er vnter jhnen gezehlet werde. Vnd dasselbe vmb seiner vorigen Feindseligkeit willen / dieweil er ein Mörder gewesen / vnd zwar ein Feind vnd Mörder Christi vnd seiner Gemeine.
2. Gibt er vns zu erkennen die Gnade / die jhm gegeben ist. Er kan nicht läugnen / daß er durch Gottes Gnade groß gemacht / mit vielen herrlichen Gaben außgerüstet / vnd durch seine Gaben viel außgerichtet habe / also auch / daß er mit seiner Arbeit
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/248>, abgerufen am 16.02.2025. |