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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ben hast / verachte nicht den geringern / dem du mit deinen Gaben dienen sollst / vnd der du gering bist / neide nicht den grössern / welcher darumb in Gaben groß gemacht / daß er dir damit dienen könne. Alle sampt lehret euch ansehen / als Glieder eines Leibes / wie in diesem 12. Cap. Paulus vns erinnert. Denn gleich wie einV. 12. Leib ist / vnd hat doch viele Glieder / alle Glieder aber eines Leibes / wiewol jhr viel sind / sind sie doch ein Leib / also auch Christus. Deßgleichen zun Römern am 12. Cap. ermahnet er vns / daß niemandRom. 12, 3. 4. 5. weiter von jhm halte / denn sichs gebüret zu halten / sondern daß ein jeglicher von jhm mässiglich halte; denn gleicher weise als wir in einem Leibe viel Glieder haben / aber alle Glieder nicht einerley Geschäffte haben. Also sind wir viel ein Leib in Christo / aber vnter einander ist einer deß andern Glied. Wie es nun ist in vnserm sichtbaren Leibe / so soll es auch seyn in dem geistlichen Leib Christi / das Ohr ist nicht neidisch gegen dem Auge / daß es sehen kan / sondern frewet sich darüber: die Hände seynd nicht neidisch über die Füsse / daß sie den Leib fort tragen können / sondern frewen sich darüber. Das Ohr ist zu frieden / daß es hören kan / vnd begehret nicht zu sehen; die Hände seynd zu frieden / daß sie greiffen können / vnd begehren nicht zu lauffen. Ein jegliches Glied ist damit zu frieden / daß es an seinem Leibe lebendig ist / vnd von der lebendigen Seelen regieret werde. Also ein jeglicher Christ soll sich darüber frewen / daß sein neben Christ eine gute Gabe habe / vnd gedencken / daß auch jhm damit gedienet werde; auch soll er nicht auffgeblasen werden / so er was gutes hat / das ein ander nicht hat / ein jeglicher frewe sich nicht über die Gabe / sondern über den Geist vnd HERRN der Gaben / der vns als Glieder zu einem Leibe verbunden hat.

Darumb nun / ist jemand / der mit einer herrlichen Gabe gezieret ist / der erkenne sie / als ein göttlich Geschenck / verachte aber nicht einen andern / denn auch der Name einer Gabe selbst soll dich der Demuth erinnern / denn darumb heisst es eine Gabe / weil du es nicht durch deinen Fleiß erworben habest. Gebrauch aber der Ga-

ben hast / verachte nicht den geringern / dem du mit deinen Gaben dienen sollst / vnd der du gering bist / neide nicht den grössern / welcher darumb in Gaben groß gemacht / daß er dir damit dienen könne. Alle sampt lehret euch ansehen / als Glieder eines Leibes / wie in diesem 12. Cap. Paulus vns erinnert. Denn gleich wie einV. 12. Leib ist / vnd hat doch viele Glieder / alle Glieder aber eines Leibes / wiewol jhr viel sind / sind sie doch ein Leib / also auch Christus. Deßgleichen zun Römern am 12. Cap. ermahnet er vns / daß niemandRom. 12, 3. 4. 5. weiter von jhm halte / denn sichs gebüret zu halten / sondern daß ein jeglicher von jhm mässiglich halte; denn gleicher weise als wir in einem Leibe viel Glieder haben / aber alle Glieder nicht einerley Geschäffte haben. Also sind wir viel ein Leib in Christo / aber vnter einander ist einer deß andern Glied. Wie es nun ist in vnserm sichtbaren Leibe / so soll es auch seyn in dem geistlichen Leib Christi / das Ohr ist nicht neidisch gegen dem Auge / daß es sehen kan / sondern frewet sich darüber: die Hände seynd nicht neidisch über die Füsse / daß sie den Leib fort tragen können / sondern frewen sich darüber. Das Ohr ist zu frieden / daß es hören kan / vnd begehret nicht zu sehen; die Hände seynd zu frieden / daß sie greiffen können / vnd begehren nicht zu lauffen. Ein jegliches Glied ist damit zu frieden / daß es an seinem Leibe lebendig ist / vnd von der lebendigen Seelen regieret werde. Also ein jeglicher Christ soll sich darüber frewen / daß sein neben Christ eine gute Gabe habe / vnd gedencken / daß auch jhm damit gedienet werde; auch soll er nicht auffgeblasen werden / so er was gutes hat / das ein ander nicht hat / ein jeglicher frewe sich nicht über die Gabe / sondern über den Geist vnd HERRN der Gaben / der vns als Glieder zu einem Leibe verbunden hat.

Darumb nun / ist jemand / der mit einer herrlichen Gabe gezieret ist / der erkenne sie / als ein göttlich Geschenck / verachte aber nicht einen andern / denn auch der Name einer Gabe selbst soll dich der Demuth erinnern / denn darumb heisst es eine Gabe / weil du es nicht durch deinen Fleiß erworben habest. Gebrauch aber der Ga-

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[219/0235] ben hast / verachte nicht den geringern / dem du mit deinen Gaben dienen sollst / vnd der du gering bist / neide nicht den grössern / welcher darumb in Gaben groß gemacht / daß er dir damit dienen könne. Alle sampt lehret euch ansehen / als Glieder eines Leibes / wie in diesem 12. Cap. Paulus vns erinnert. Denn gleich wie ein Leib ist / vnd hat doch viele Glieder / alle Glieder aber eines Leibes / wiewol jhr viel sind / sind sie doch ein Leib / also auch Christus. Deßgleichen zun Römern am 12. Cap. ermahnet er vns / daß niemand weiter von jhm halte / denn sichs gebüret zu halten / sondern daß ein jeglicher von jhm mässiglich halte; denn gleicher weise als wir in einem Leibe viel Glieder haben / aber alle Glieder nicht einerley Geschäffte haben. Also sind wir viel ein Leib in Christo / aber vnter einander ist einer deß andern Glied. Wie es nun ist in vnserm sichtbaren Leibe / so soll es auch seyn in dem geistlichen Leib Christi / das Ohr ist nicht neidisch gegen dem Auge / daß es sehen kan / sondern frewet sich darüber: die Hände seynd nicht neidisch über die Füsse / daß sie den Leib fort tragen können / sondern frewen sich darüber. Das Ohr ist zu frieden / daß es hören kan / vnd begehret nicht zu sehen; die Hände seynd zu frieden / daß sie greiffen können / vnd begehren nicht zu lauffen. Ein jegliches Glied ist damit zu frieden / daß es an seinem Leibe lebendig ist / vnd von der lebendigen Seelen regieret werde. Also ein jeglicher Christ soll sich darüber frewen / daß sein neben Christ eine gute Gabe habe / vnd gedencken / daß auch jhm damit gedienet werde; auch soll er nicht auffgeblasen werden / so er was gutes hat / das ein ander nicht hat / ein jeglicher frewe sich nicht über die Gabe / sondern über den Geist vnd HERRN der Gaben / der vns als Glieder zu einem Leibe verbunden hat. V. 12. Rom. 12, 3. 4. 5. Darumb nun / ist jemand / der mit einer herrlichen Gabe gezieret ist / der erkenne sie / als ein göttlich Geschenck / verachte aber nicht einen andern / denn auch der Name einer Gabe selbst soll dich der Demuth erinnern / denn darumb heisst es eine Gabe / weil du es nicht durch deinen Fleiß erworben habest. Gebrauch aber der Ga-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/235>, abgerufen am 24.11.2024.